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Android 10: Das große „Q“-Update unter der Lupe

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Das neue Betriebsupdate Android 10 kommt mit zahlreichen Neuerungen. (Foto: Pixabay.com / neotam)
geschrieben von Vivien Stellmach

Google feiert Jubiläum: Android 10 ist seit Anfang September 2019 draußen und bringt über 50 neue Funktionen und Änderungen mit sich. Wir sehen uns das große „Q“-Update im Porträt einmal genauer an und erklären dir, was dich als Android-Nutzer erwartet.

Die zehnte Version des mobilen Betriebssystems von Google ist da – und sie soll Nutzern das Leben mit vielen neuen Funktionen leichter machen, wie der Suchmaschinen-Riese in einem Blog-Post schreibt.

Android 10 beziehungsweise Android Q ist das erste Update ohne eine Süßigkeit wie zuletzt „Pie“ und „Oreo“ im Namen. Das ist sicherlich keine lebenswichtige Information. Trotzdem ist sie ein Indiz dafür, dass das Google-Betriebssystem erwachsener geworden ist.


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Dafür spricht auch, dass Google den typischen Grünton des Logos verfeinert und die Schriftart kantiger gemacht hat. Der niedliche Android-Roboter ist nun auch erstmals in das Logo integriert worden.

Nur intern scheinen sich die Macher nicht von den Süßigkeitennamen verabschieden zu wollen: Laut Android-Police-Chefredakteur David Ruddock hört Android 10 unter Google-Mitarbeitern auf den Namen Queen Cake.

Diese Neuerungen bringt Android 10

Android 10 bringt zahlreiche Neuerungen mit sich. Eine der auffälligsten ist sicherlich der systemweite Dark Mode, für den auch schon zahlreiche Apps wie Google Mail und Kalender angepasst sind. Nutzer können das dunkle Design für das komplette Smartphone oder nur für bestimmte Apps aktivieren.

Zudem hat Google die Gesten-Steuerung optimiert. Ein Wisch vom linken oder rechten Bildschirmrand ersetzt etwa den Zurückbutton. So können wir viel einfacher zwischen Apps hin- und herwechseln.

Neu ist auch die Funktion „Intelligente Antwort“, die uns mögliche Aktionen vorschlägt und somit Zeit sparen soll. Wenn uns laut Google beispielsweise jemand eine Nachricht mit einer Adresse schickt, werden wir gefragt, ob wir eine entsprechende Route in Google Maps aufrufen möchten.

Die Funktion läuft auf allen geläufigen Messaging-Apps.

Cool für unterwegs: Die Funktion „Automatische Untertitel“ transskribiert nun mit einem Fingertipp Videos, Podcasts und Sprachnachrichten in jeder App. Das klappt laut Google sogar mit eigenen Aufnahmen. Allerdings wird die Funktion erstmal nur für Pixel-Phones und auf Englisch verfügbar sein.

Android 10 legt den Fokus auf Sicherheit und Datenschutz

Zudem hat sich Google für Android 10 viele Gedanken für mehr Sicherheit und Datenschutz gemacht. Das „Q“-Update kommt mit fast 50 neuen Sicherheitsfunktionen, die nun auch leichter in den Privatsphäre-Einstellungen zu finden sind.

Android-Nutzer erhalten etwa einen neuen Bereich für Standortdaten. Darin sollen wir festlegen können, mit welchen Apps wir unsere Daten teilen möchten und mit welchen nicht. Wir dürfen auch entscheiden, dass wir Daten nur für Apps freigeben, die wir gerade benutzen.

Außerdem erhalten wir eine Nachricht, wenn eine im Hintergrund laufende App unsere Standortdaten funkt und können dies anschließend unterbinden. So erhalten wir aktive Kontrolle und Entscheidungsgewalt.

Zudem kommt Android 10 mit einem Schutz für weitere sensible Geräte-Informationen wie der Seriennummer. Sicherheits- und Datenschutz-Updates sollen auch schneller ausgeliefert werden, ohne dass wir unser Smartphone neu starten müssen.

Diese Smartphones erhalten das „Q“-Update

Die neue Android-Version ist für faltbare Smartphones und 5G-Geräte optimiert. Google hat sich mit dem „Q“-Update also schon auf die Zukunft vorbereitet.

Das Betriebssystem ist ab sofort für hauseigene Pixel-Geräte verfügbar – traditionell als erstes und vom ältesten Google Pixel bis zum neuesten Google Pixel 3a. Der Suchmaschinen-Riese arbeitet gerade daran, Android 10 auch für weitere Hersteller und ausgewählte Geräte noch in diesem Jahr bereitzustellen.

Demnach dürfen sich seit 2017 erschienene Android-Smartphones auf das Update freuen. Xiaomi bringt Android 10 zudem gleich für das Modell Redmi K20 Pro, das in der Schweiz verfügbare Mi Mix 3 5G und das Mi 90 sollen bald folgen. Das Essential Phone soll das Update laut dem Blog 9to5Google auch sofort erhalten.

Nutzer mit dem veralteten Android 8 müssen sich gedulden und hoffen, dass ihre Geräte überhaupt mit dem neuen Update versorgt werden. Eine Ausnahme bilden nur Smartphones, die am Programm „Android One“ teilnehmen.

Diese Geräte werden nämlich immer zeitnah mit der neuesten Android-Version ausgestattet. Für weitere Informationen verweist Google auf die Android-Webseite.

236 neue Emojis für Android 10

Wer gerne Emojis benutzt, dürfte sich über Android 10 übrigens besonders freuen: Das Update enthält 65 neue Emojis, die durch Abwandlungen in Geschlecht und Hautfarbe insgesamt 236 neue Grafiken mit sich bringen.

Dabei sind viele Emojis dem Thema Inklusion gewidmet: Es gibt Emojis für Rollstuhlfahrer, Personen mit Blindenstöcken und Blindenhunden sowie mechanischen Armen und Beinen.

Hinzu kommen neue Tier-Emojis für Otter, Faultiere, Orang-Utans, Stinktiere und Flamingos. Und 53 dieser neuen Emojis sind auch noch geschlechtsneutral.

WLAN per QR-Code teilen

Eine sehr dankbare Funktion von Android 10 ist auch die Möglichkeit, ein Passwort für Wireless Local Area Network (WLAN) per QR-Code mit einem Freund zu teilen.

Die schlaue Funktion stammt ursprünglich von Huawei. Google hat sie nun erfolgreich implementiert. Damit hat das lästige Passwort-Diktieren und -Abschreiben ein Ende. Nutzer können es nun ganz einfach innerhalb weniger Sekunden mit Freunden teilen.

Android 10 für verschiedene Smartphones

Wichtig zu erwähnen ist noch, dass Hersteller wie Huawei und Samsung auf das Android-Betriebssystem immer auch ihre eigene Nutzer-Oberfläche legen. Das neue Update sieht auf verschiedenen Smartphones also auch verschieden aus.

Auf einigen Geräten war der Dark Mode beispielsweise schon verfügbar. Diese große Neuerung ist für einige Nutzer deshalb gar keine Neuerung mehr.

Vermutlich werden die verschiedenen Hersteller ihre eigenen Nutzer-Oberflächen auch mit weiteren Features versehen, die wir in den nächsten Wochen und Monaten sicher entdecken werden.

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Über den Autor

Vivien Stellmach

Vivien Stellmach war von Mai 2019 bis November 2020 Redakteurin bei BASIC thinking.