BT

Im Test: LTE-Router Huawei CarFi E8377

Huawei CarFi im 12 Volt-Anschluss

Ich persönlich finde es ja recht überflüssig einen WLAN-Hotspot im Auto zu haben und kann auch die ganzen Autohersteller nicht wirklich verstehen, dass sie eine entsprechende Funktion heuer immer so prominent anpreisen. Darüber hatte sich Jens ja auch schon unlängst ausgelassen: WLAN im Auto? Für mich zwingend erforderlich aber um jeden Preis? Einen einzigen Usecase sehe ich für mich privat: Wenn ich mit der Familie im Auto ins Ausland fahre oder eben im Ausland mit der Familie unterwegs bin. 4 Köpfe, 6 internet-fähige Endgeräte, aber nur einer hat eben einen passenden Vertrag, um auch im Ausland entspannt die Datenrate zu nutzen. Huawei hat mir kürzlich das Huawei CarFi E8377 für zwei Wochen zum Testen zugeschickt.

Huawei CarFi in Verpackung

Das Unboxing ist ebenso unspannend wie einfach. In einer hipp türkisfarbenen Plastikbox wird der mobile LTE-WLAN-Spot geliefert. Im sichtbaren Teil klemmt die Hardware, im „Geheimfach“ darunter die Kurzanleitung wie auch zwei Aufkleber mit SSID und Password (beide Angaben sind aber auch am Ende des Gerätehalses aufgedruckt). Die Hardware sieht ein wenig aus wie ein Schaltknüppel aus dem Aftermarket, die glänzende Oberfläche präsentiert sich in Carbon-Optik. Der langen Hals hilft einen passenden 12-Volt-Steckplatz finden. Obacht liebe Kaufwillige, der „Hals“ ist 4.5 cm lang.

  • Höhe: 88 mm
  • Breite: 49 x 59 mm
  • Gewicht: < 50 Gramm

Huawei CarFi Unboxing

Ein jeder sollte erst einmal die potentiellen 12-Stockdose und vor allem das Drumherum im Auto vermessen, sonst ist auch noch der Kauf eines 12-Volt Verlängerungskabels von Nöten. Und ja, so etwas gibt es. Am bauchigen Laib befindet sich auf der einen Seite eine kleine Klappe hinter der sich der Steckplatz für die Micro-SIM-Karte sowie ein Reset-Button verbirgt, gegenüber ist ein USB-Steckplatz mit dem man andere Geräte laden kann (belastbar bis 5V mit 1 A). Hier frage ich mich sofort, warum man denn nicht wenigstens zwei – noch besser drei – USB-Anschlüsse gesetzt hat.

Die Inbetriebnahme ist ähnlich unspektakulär wie das Auspacken, offenbart aber auch schon die erste Schwäche des Gerätes. Das Huawei CarFi E8377 kommt ganz ohne eigenen Akku (auch wenn auf der Homepage bei den technischen Daten eine Akku-Kapazität von 1900 mAh angegeben wird) daher. So ist je nach Hersteller der 12-Volt-Anschluss im Auto an die Zündung gekoppelt. Sprich „Auto aus“ gleich „WLAN tot“. Ich finde ich meinem aktuellen Testwagen, einem Volkswagen Touareg auch gleich mehrere 12-Volt Dosen, in denen ich das CarFi stecken kann, und auch der Zigrattenanzünder in meinen alten Opel Corsa B nimmt die Huawei-Hardware problemlos auf, wenn er da auch eher wackelig drin steckt, so dass ich mich frage, ob er sich da bei einer Strasse mit Kopfsteinpflaster fix rausrütteln würde.

Zündung eingeschaltet und mit einem leichten, längeren Druck auf den Knopf auf dem Kopf das CarFi aktivieren. Alsgleich beginnt das Logo rot zu blinken. Dies ist einer von fünf dokumentierten Zuständen, die das Huawei CarFi E8377 kennt. Das rote Blinken steht für den Systemstart. ROT leuchtend bedeutet entweder, dass sich das Gerät nicht beim Serviceprovider einwählen konnte oder aber „nur“ dass man mit 2G auskommen muss. GELB steht dann für eine schwache Verbindung zu einer 3G/LET-Zelle, GRÜN für eine gute Verbindung zu eben einer solchen Zelle. Blinkt das Logo hingegen in Türkis wird gerade ein Software-Update eingespielt.

Huawei CarFi im 12 Volt-Anschluss

Meine Congstar-SIM-Karte wollte sich übrigens nicht so einfach nutzen lassen. Das Huawei-Logo präsentierte sich fortwährend in ROT. Der PIN wollte eingegeben werden, ohne passende App ist die Eingabe aber nicht möglich. Angenommen, es geht bei anderen Karten auch ohne: Leuchtet das Huawei-Logo nun konstant wenigstens gelb, kann man sein Endgerät mit dem bereitgestellten WLAN verbinden. Die Zugangsdaten sind wie oben erwähnt entweder vorher vom Gerätehals oder den beiliegenden Aufklebern abzulesen. Schwupps, ist man mit bis zu 10 Endgeräten im #Neuland unterwegs. Das Huawei CarFi E8377 unterstützt LTE Cat.4, demnach sind Geschwindigkeiten von bis zu 50 MBit/s im Up- und 150 MBit/s im Downstream möglich. Für den Fall, dass die 12 Volt-Steckdose mit Dauerstrom versehen ist, schaltet sich das Geträt nach 2 Stunden Inaktivität selbstständig aus – zumindest so die Artikelbeschreibung, mein Test hat nicht so lange gedauert.

  • 4G (LTE) Frequenzen: 800/900/1800/2100/2600 MHz
  • 4G (LTE) Download-Speed: Bis zu 150 Mbit/s
  • 4G (LTE) Upload-Speed: Bis zu 50 Mbit/s
  • 3G (UMTS) Frequenzen: 900/2100 MHz
  • DC-HSPA+ Download-Speed: Bis zu 43.2 MBit/s
  • HSPA+ Upload-Speed: Bis zu 5.76 MBit/s
  • 2G (GSM) Frequenzen: 850/900/1800/1900 MHz
  • EDGE/GPRS: Ja/Ja
  • WLAN: 802.11 b/g/n
  • WLAN Verschlüsselung: 64/128-bit WEP, 256-bit WPA-PSK, WPA2-PSK
[appbox appstore 546979875] [appbox googleplay com.huawei.mw]

Soweit alles einfach. Um nun den Router ein wenig mehr zu tweaken, empfiehlt der Hersteller die HiLink.App zu installieren, die es sowohl für iOS als auch Android gibt.

Huawei HiLink App Screenshots

Über diese App lässt sich nicht nur der PIN der SIM-Karte eingeben, man kann zudem das WLAN umbenennen, ein neues Passwort vergeben und auch die SSID verbergen. Zudem zählt der Router den Datenverbrauch mit und kredenzt diesen auch hübsch innerhalb der App. Weiter kann man auch sehen, welche Endgeräte gerade mit dem Router verbunden sind. Die Sendeleistung der WLAN-Signals war bei meinem Fussmarsch-Test noch bis 20m angenehm stark, danach wurde es deutlich schwächer. Es sollte also im Camping-Urlaub den Platz rund um das Auto herum versorgen – eine Car2Car-Versorgung unter Freunden wird aber nicht zu realisieren sein.

Als Casi hier bei MobileGeeks im Februar 2015 die Produktankündigung aufgriff, sollte das Huawei CarFi E8377 noch 150 Euro kosten, mittlerweile ist es beispielsweise bei Amazon für nicht ganz 90 Euro zu haben.

Huawei CarFi - Micro SIM einstecken

Huawei CarFi - Status Fehler oder schwaches Signal

Huawei CarFi - Status gutes Signal

Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.

7 Kommentare

  • Es gibt Hotspots mit mehr funktionen die auch ein Akku dabei haben und weniger kosten (3G bei LTE weiß ich es nicht genau). Diese kann man normal mit microUSB laden und so ein Lader hat ja eh mitlerweile jeder im Auto.

  • Kein Akku für den Preis? Leider durchgefallen. Für 100 Euro bekomme ich bei Amazon einen LTE Router inkl. 2550 mAh Akku.
    Mir fallen einfach keine Kaufgründe ein für ein solches Produkt zumal man schon auf den Bildern sehen kann das man Stress bekommen wird dieses zu verbauen. Viele Hersteller haben im Handschuhfach oder in der Mittelkonsole USB und dort liegt doch ein mit Kabel verbundener Hotspot viel schöner als eingeklemmt am Zigarettenanzünder.

  • Wüsste jetzt auch nicht wofür ich das brauche.
    Der WLAN Hotspot meines Autos macht allerdings Sinn, ohne den hätte ich mit rSAP kein mobiles Internet. Leider ist aber Android zu doof zu erkennen, dass eine getaktete Verbindung dranhängt – das ist bei Windows 10 genau ein klick…