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OPPO R7s im Test: Mittelklasse mit einem Hauch Premium

OPPO R7s mit Verpackung

Sehr oft berichten wir mittlerweile über bärenstarke Smartphones und Phablets aus China – schon lange assoziieren wir mit chinesischen Handsets nicht mehr in erster Linie billige Geräte, die qualitativ hinter dem Rest der Welt hinterher hinken, sondern oftmals sehr gut produzierte, hochwertige Devices, die sich von den namhaften, etablierten Herstellern nicht selten nur noch durch den geringeren Preis unterscheiden. Unternehmen wie Huawei, Meizu, Xiaomi und viele mehr erobern die Technik-Welt. Ein Name, der in dieser Reihe starker Smartphone-Hersteller nicht fehlen darf, ist definitiv OPPO.

Es gelingt OPPO immer wieder, das richtige Gleichgewicht zu finden zwischen starker Technik, ansprechendem Design und einem ordentlichen Preis. Das jüngste Indiz, mit dem man diese Beweisführung abschließen kann, heißt OPPO R7s und ist ein 5,5 Zoll großes Smartphone, welches in China umgerechnet für etwa 380 Euro angeboten wird, also noch der Mittelklasse zugeordnet werden kann. Wir schauen zunächst einmal auf die technischen Daten dieses Geräts, danach seht ihr unser Unboxing-Video:

Technische Daten des OPPO R7s

Display: 5,5 Zoll großes 2.5D AMOLED-Display und einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln, geschützt durch Gorilla Glass 4
Prozessor: Qualcomm MSM8939 Snapdragon 615 64-Bit-fähiger Octa-Core-SoC
Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
Speicher: 32 GB, erweiterbar per microSD-Karte
Betriebssystem: Android 5.1 Lollipop, auf welches ColorOS 2.1 aufsetzt
Kamera: Hauptkamera mit 13 MP und f/2.2-Blende, vorne 8 Megapixel mit f/2.4-Blende
SIM:  Dual SIM, 1x Micro SIM, 1 x Nano SIM
Akku: 3070 mAh Akku, nicht wechselbar
Konnektivität: WiFi 802.11 a/b/g/n/ac, 1/3/5/7/8/20/TD-40, GPS, Bluetooth 4.0
Maße: 151,8 x 75,4 x 6,95 mm
Gewicht: 155 Gramm

Hardware, Design und Verarbeitung

Auf den ersten Blick gibt es – wieder einmal – nichts zu mäkeln an der Verarbeitungsqualität dieses OPPO-Smartphones. Wir haben es hier mit einem goldenen (alternativ gibt es noch Silber und Rosé-Gold) Metallgehäuse zu tun, welches sich ebenso robust wie wertig anfühlt, bei dem nichts knarzt oder wackelt und welches mit 6,85 mm zudem sehr dünn geraten ist. Hinter dem Gorilla Glass 4 von Corning befindet sich ein 5,5 Zoll großes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln. Das Panel präsentiert sich in 2.5D-Form, von OPPO Arc Edge getauft.

Die Lautstärkeregelung befindet sich auf der linken Seite in Form von zwei getrennten Buttons, gegenüber findet ihr sowohl den Power-Button als auch den Einschub für wahlweise zwei SIM-Karten (Micro und Nano) oder für eine Micro-SIM und eine microSD-Speicherkarte. Unter der Haube befindet sich ein Snapdragon 615 Octa-Core-SoC von Qualcomm, dem satte 4 GB RAM sowie ein interner Speicher von 32 GB zur Seite stehen. Ein Akku mit einer Kapazität von 3070 mAh bringt das Gerät ziemlich locker über den Tag.

OPPO R7s von hinten

Auf der Rückseite sitzt oben in der Ecke der 13 MP-Shooter (vorne auch immerhin eine 8 MP Cam), unterhalb davon eine Single-LED als Blitz und mittig finden wir natürlich den OPPO-Schriftzug. Auf einen USB Typ-C-Stecker verzichtet OPPO erneut, dafür könnt ihr aber von der VOOC-Technologie profitieren. Die soll den 3070 mAh Akku in 50 Minuten zu 90 Prozent aufladen und innerhalb von 30 Minuten immerhin zu 75 Prozent.

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An der Hardware des R7s gibt es nichts zu kritisieren – das ist Premium-Klasse. Was die Verarbeitungsqualität angeht, wurden keinerlei Kompromisse gemacht.

Display: Helle und lebendige Farben

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Beim 5,5 Zoll großen AMOLED-Display handelt es sich um ein FullHD-Panel, welches mit 1920 x 1080 Pixeln auflöst und durch Gorilla Glass 4 vor Kratzern geschützt ist. Die Blickwinkel sind klasse und im Sonnenlicht erweist sich die hohe Helligkeit als äußerst nützlich. Gleichzeitig könnt ihr die Helligkeit aber auch so drosseln, dass es sich abends im Dunkeln auch angenehm surfen lässt.

Auch die Screen-to-Body-Ratio von 72,9 Prozent kann sich allemal sehen lassen bei einer Pixeldichte von 401 ppi und einem Rahmen der gerade einmal 2 mm dünn ist. Allerdings gibt es um das Display einen hauchdünnen schwarzen Rand, was ein klein wenig irritiert – eines dieser Dinge, welches man nicht mehr ungesehen machen kann, wenn man es einmal erblickt hat.

Kamera: Ordentlich, aber nicht herausragend

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Die 13 MP-Kamera auf der Rückseite kommt mit f2.2-Blende und Schneider-Kreuznach-Optik, gegenüber auf der Front befindet sich ein Shooter mit einer Auflösung von 8 Megapixeln. Bilder in normalem Licht werden scharf und detailreich, zudem können sowohl Farbgenauigkeit als auch Dynamikbereich überzeugen, die Kamera löst außerdem ziemlich schnell aus. Begibt man sich in eine dunklere Umgebung, ändert sich das: Die Verschlusszeiten verschlechtern sich und auch der Detailreichtum lässt immens nach.

Was die Software angeht, bedenkt man das OPPO R7s mit einem sehr simplen Kamera-Interface. Per Swipe könnt ihr sehr einfach zwischen den verschiedenen Modi wechseln, außerdem per Fingertipp aufs Icon Funktionen wie Beautify, Ultra HD, HDR, Panorama, Slow Shutter und Live-Filter aufrufen.

OPPO R7s Beispiel-Foto 01

Ist die Beleuchtung nur noch durchschnittlich, lassen Farbsättigung und -genauigkeit deutlich nach – das Foto der Android-Figur oben ist ein gutes Beispiel dafür.

Macht ihr Low-Light-Fotos mit dem 8 MP Selfie-Shooter, werden sie ziemlich verrauscht, dafür arbeitet bei gutem Licht der Beautification-Modus sehr ordentlich. Nicole freute sich jedenfalls darüber, dass sie dank Beautify-Mode deutlich weniger müde aussah im Test.

Konnektivität: LTE an Bord

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Die internationale Version unterstützt die LTE-Bänder 1/3/5/7/8/20/TD-40, was bedeutet, dass ebenso wie in den USA auch alle deutschen Mobilfunkanbieter LTE bieten können. In Sachen Konnektivität präsentiert uns OPPO beim R7s zudem Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac, WiFi Direct, A-GPS, Bluetooth 4.0 und die üblichen Sensoren wie einen Kompass, Beschleunigungsmesser und einen Näherungssensor.

Fast Charging wird per microUSB 2.0 unterstützt, wozu ihr allerdings zwingend auch den mitgelieferten Charger nebst Kabel nutzen müsst. Dafür wird das Gerät dann binnen 30 Minuten auch auf 75 Prozent aufgeladen. Ebenfalls an Bord: Ein zweiter SIM-Slot, der alternativ auch mit einer microSD-Erweiterung (bis 128 GB) genutzt werden kann.

Sound: Nicht gerade Boom-Sound, aber laut genug

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Wir können nicht gerade behaupten, dass die schlanke Bauweise des R7s gerade dazu führt, dass wir einen besonders satten Sound erhalten, aber wenn man voll aufdreht, erhält man eine sehr ordentliche Lautstärke, ohne dass dabei übersteuert wird. Es reicht also allemal aus, dass der Nebenmann sich einen Song oder ein Video reinziehen kann. Nicole hat während ihres Tests die Speaker genutzt, um sich morgens im Bad einen Podcast anzuhören. Auch bei Anrufen sind sowohl Qualität als auch Lautstärke okay, wenn ihr auf die Speaker schaltet.

Performance: Butterweich dank Snapdragon 615

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Wenn wir wissen, dass ein Snapdragon 615 an Bord ist, ist es ein leichtes, das Gerät als Mittelklasse-Smartphone einzusortieren und meistens sind die Belege dafür die selben: Eine Kamera, die langsam startet, hier und da mal ein Ruckeln, wenn man durch die verschiedenen Screens navigiert. In der Woche, in der wir das R7s intensiv genutzt haben, haben wir keine dieser Verzögerungen feststellen können – ColorOS 2.1 und Android 5.1 scheinen perfekt aufeinander abgestimmt zu sein.

Beim Blick auf die Benchmark-Testergebnisse bekommen wir dann exakt das, was man von einem Mittelklasse-Prozessor wie dem Qualcomm MSM8939 Snapdragon 615 – einem Octa-Core-SoC mit vier 1,5 GHz Cortex-A53-Kernen sowie vier 1,0 GHz Cortex-A53-Kernen – erwartet. Dazu kommt die Adreno 405 GPU und vor allem der mit 4 GB reichlich bemessene Arbeitsspeicher. Auf diese Weise beseitigt man manche Nachteile, die der Snapdragon 615 auf anderen Devices mit sich bringt, wenn wir beispielsweise an die Kamera des OnePlus X denken, die Ewigkeiten braucht zum Starten.

Software: ColorOS 2.1 – eine gute Android-Umsetzung

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Das OPPO R7s verzichtet auf einen App-Drawer, sprich: all eure Apps verteilen sich auf die verschiedenen Home-Screens. Entweder blättert ihr also durch die verschiedenen Screens, wenn ihr nach einer App sucht, oder müsst wissen, in welchen Ordner ihr sie gepackt habt.

Kürzlich hat OPPO das ColorOS 2.1 für Android 5.1 Lollipop in flacherem Design veröffentlicht. Im Vergleich zu vorherigen Versionen des OS reagiert es zügiger und läuft butterweich. Zudem hat man einige, besonders Ressourcen-hungrige Funktionen aussortiert, um den Arbeitsspeicher zu optimieren. So wurde das Wetter-Feature im Launcher entfernt, ebenso diverse Icons, Widgets und Klingeltöne. ColorOS 2.1 ist also schlanker, schneller, läuft stabiler und verbraucht weniger Ressourcen.

Der smarte Lock-Screen ist neu an Bord und ihr könnt ihn aktivieren, wenn ihr in den Einstellungen „Safety & Privacy“ aufruft. Darüber hinaus könnt ihr verschiedene Google-Apps deaktivieren. Zudem sind diverse Patches mit von der Partie, die u.a. die Stagefright-Sicherheitslücke schließen.

Sowohl bei aktiven als auch bei ausgeschaltetem Display könnt ihr die Gestensteuerung einsetzen. Wir haben uns von anderen Geräten bereits ans Double Tap gewöhnt, um ein Display aufzuwecken – das könnt ihr beim OPPO R7s auch tun, zudem könnt ihr das Display auf die gleiche Weise wieder ausschalten. Desweiteren könnt ihr, wenn ihr mit zwei Fingern nach oben oder unten wischt, die Lautstärke verändern, mit drei Fingern einen Screenshot erstellen und wenn ihr einen Kreis auf dem Display malt, die Kamera-App starten.

Weiteres nettes Feature: Ihr könnt einen „Eye Protection Display“-Modus aktivieren, der dafür sorgt, dass ihr wärmere Farbtöne auf dem Display zu sehen bekommt – besonders geeignet, wenn man längere Texte lesen muss, empfindlichere Augen hat oder abends im Dunkeln noch aufs Smartphone schaut.

An der Software gibt es nicht viel zu bemängeln, ein paar Dinge sind uns dennoch aufgefallen: Sowohl Icons als auch die Oberfläche an sich sind ein bisschen zu sehr im Cartoon-Stil gehalten und selbst im Theme Store findet man nur mit viel Mühe Designs, die „erwachsener“ aussehen. Darüber hinaus haben wir das Gefühl, dass man den Button ein wenig zu lang gedrückt halten muss, wenn man das Multitasking-Menü aufrufen möchte und können nicht mit Bestimmtheit sagen, ob das so gewollt ist, oder ob es ein Performance-Problem sein könnte.

 

Akkulaufzeit: All Day Long

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Der Akku des OPPO R7s reicht für den ganzen Tag. Im Test hat Nicole das Gerät während 2 Stunden Reisezeit intensiv genutzt inklusive Chatten mit ein paar Personen, mit denen sie sich abends treffen wollte. Dazu kamen 3 Stunden Musik-Hören via Bluetooth, drei Telefonate und 20 Minuten Podcast-Hören über die Lautsprecher – mit dem Resultat, dass sie am nächsten Morgen noch drei Prozent Akku hatte. Trotz einer Kapazität von 3070 mAh überrascht das angesichts des lediglich 7 mm dünnen Smartphones ein wenig – im positiven Sinne. Auch die Quick Charge-Möglichkeit erweist sich als nützlich, denn auch, wenn man das Aufladen mal vergisst, reichen schon ein paar Minuten am Strom aus, um wieder eine Weile über die Runden zu kommen.

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Der Preis: Viel Smartphone für 349 Euro

Ein Smartphone mit toller Performance und robust wie ein Panzer – dafür sind 349 Euro ein wirklich fairer Preis. Gerade das gut verarbeitete, robuste Metallgehäuse fühlt sich eher nach einem Premium-Gerät an als nach Mittelklasse. In Europa können wir direkt über den offiziellen Oppostyle-Store zuschlagen, alternativ gibt es das OPPO R7s auch bei Amazon. Das Gerät kann dort bereits jetzt vorbestellt werden und auch, wenn noch kein Termin genannt wird, soll noch diesen Monat ausgeliefert werden.

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Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.

3 Kommentare

  • mmm- Klingt ja ok. Ich habe mir letzte Woche ein Lumia 830 für knapp 300 gekauft, und glaube: Meins is trotzdem geiler, schon von der Tech her, oder? Ok, war ein AmazonWarehouse-Deal, glaub neu kostet das soviel wie das hier, immer noch. Besser bleibt es aber trotzdem. Hier sehe ich nur die 3MP vorne… NFC hab ich, auch wenn ich grad nicht mehr weiß, was das is^^

    • Da ist Windows Phone etwas Speicherfreundlicher.

      Android lagert doch schon viel in den RAM aus. Hatte bis vor 3 Wochen ein Nexus 4 mit 2 GB RAM. Zum Schluss war alles nur noch am Ruckeln. Nun habe ich ein Huawei G8 mit 3 GB RAM und das Teil hat immer noch Reserven was den RAM angeht.