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UleFone Paris im Test: Schönes Smartphone zum kleinen Preis

UleFone Paris: Von vorn mit eingeschaltetem Display

Die Budget-Smartphones rauschen reihenweise rein zu richtigen Kampfpreisen. Das UleFone Paris bekommt ihr aktuell bei Amazon bereits ab knapp 150 Euro (China-Import) und dafür erhaltet ihr ein LTE-Smartphone mit 64-Bit-fähigem Octa-Core-Prozessor. Ihr könnt hier nicht nur eine, sondern gleich zwei SIM-Karten unterbringen, erhaltet zudem ein Handset mit für diesen Preis ordentlichen Display und brauchbarer Kamera.

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Hardware

Das UleFone Paris sieht klasse aus, kann da von der Verarbeitung aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ein günstiges Gerät ist. Es fühlt sich allerdings durchaus robust an und die technischen Daten können sich für ein Smartphone dieser Preisklasse absolut sehen lassen – hier sind die Specs:

Display: 5 Zoll großes 2.5D IPS-Display und einer Auflösung von 1280 x 720 Pixeln, geschützt durch Gorilla Glass 3
Prozessor: MediaTek MT6753 64-Bit-fähiger Octa-Core-SoC mit 1,3 GHz
Arbeitsspeicher: 2 GB LPDDR3 RAM
Speicher: 16 GB, erweiterbar per microSD-Karte ums bis zu 128 GB
Betriebssystem: Android 5.1 Lollipop
Kamera: Hauptkamera mit 13 MP und f1.8-Blende, vorne 5 Megapixel
System Android 5.1 Lollipop
SIM:  Dual SIM Dual Standby, 2 x Micro SIM
Akku: 2250 mAh Akku, wechselbar
Konnektivität: WiFi 802.11 a/b/g/n Wi-Fi 2,4 und 5 GHz, LTE 800/1800/2100/2600 (band 1, 3, 7, 20), GPS, A-GPS, GLONASS, Bluetooth 4.0
Maße: 144,5 x 71,7 x 8,0 mm
Gewicht: 128 Gramm

Design

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Wenn ihr das UleFone Paris in die Hand nehmt, fühlt es sich okay an, aber nicht gerade nach einem Premium-Smartphone. Überraschenderweise kommt hier Metall zum Einsatz: Die Rückseite besteht zwar aus Polycarbonat, aber sowohl beim Rahmen als auch im Inneren setzt man auf Metall. Das sorgt dafür, dass das Gerät zwar haltbarer wird, dennoch fällt es einem schwer zu glauben, dass wir es hier mit Metall zu tun haben, es fühlt sich zumindest nicht so an.

Immerhin sorgt die Form an den Kanten und Ecken dafür, dass ihr das Smartphone angenehm in der Hand halten könnt und nicht das Gefühl habt, dass es euch jeden Moment aus den Fingern gleiten könnte. Die Rundungen erinnerten beim ersten Blick aufs Gerät ein klein wenig an das iPhone von Apple, von dem man ein paar Design-Elemente übernommen hat. Alles in allem kann das UleFone Paris jedoch nicht mit Premium-Smartphones mithalten, auch wenn es sich ganz ordentlich anfühlt – aber in dieser Preisklasse darf man natürlich auch nicht viel mehr erwarten.

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In den Spezifikationen wird angegeben, dass wir es hier mit einem 2.5D-Display zu tun haben, so wie wir es aktuell von vielen Smartphone-Herstellern sehen. UleFone trickst hier aber wohl ein wenig, damit es wie ein Floating Display aussieht, denn wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr sehen, dass die Rundungen am Rande des Displays durch einen Plastikrahmen zustande kommen. Nicht weiter entscheidend, aber erwähnt werden sollte es allemal.

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Auch beim Rahmen hat man sich bei UleFone ziemlich clever angestellt. Der Rahmen ist alles andere als schlank, wirkt aber durch die Bauweise mit den verschiedenen Ebenen deutlich weniger fett, als er tatsächlich ist. Auch, wenn uns der Rahmen in diesem Fall zu dick geraten ist, mögen wir das Design: Es wirkt so, als wäre das Smartphone bei einem Sturz nicht so anfällig und sieht wie erwähnt eben auch schlanker aus an den Seiten, als es wirklich ist.

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Die Rückseite des Geräts sieht dann so gar nicht mehr aus wie ein Produkt aus Cupertino. Das UleFone-Logo steht ein wenig heraus, aber nachdem es Nicole etwa eine Woche mit sich in der Tasche herumgetragen hat, zeichnet sich dort keinerlei Macke oder sonstige Abnutzung ab. Auch die Kamera, die sich oben Links befindet, steht deutlich hervor, so dass ihr problemlos anhand dieser Erhebung fühlen könnt, wie herum ihr das Smartphone in der Hand haltet, ohne drauf schauen zu müssen.

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Der Power-Button befindet sich auf der rechten Seite, unterhalb der Lautstärkeregelung. Während sich letztere sehr stabil anfühlt, können wir das für den Power-Button nicht bestätigen. Man muss keine Angst haben, dass dieser Button sofort den Dienst quittiert, aber wir glauben auch nicht, dass es sich hier um ein Device handelt, welches ihr deutlich länger als ein Jahr nutzen werdet.

Beim flüchtigen Blick ist man geneigt, das UleFone Paris als weiteren iPhone-Klon abzutun, in diesem Fall endet die Ähnlichkeit aber mit der Vorderseite.

Display

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Das Paris kommt mit einem 5 Zoll großen IPS LTPS-Display, aber wie wir schon unter „Design“ anmerkten, glauben wir nicht an ein wirkliches 2.5D-Display. Macht aber nichts, da es dennoch klasse aussieht und durch den Kunststoff das Gorilla Glass 3 besser schützt. Die Auflösung beträgt 1280 x 720 Bildpunkte, was bei der vorhandenen Qualität des Panels in Ordnung geht. Die Blickwinkel sind wirklich klasse, so dass man auch mal mit einem Freund zusammen Inhalte auf dem Display betrachten kann, ohne dass man sich sorgen muss, dass der Nebenmann nur ein verfälschtes Bild zu sehen bekommt. Es ist hell genug, um auch draußen genutzt werden zu können, aber beim Testen musste Nicole an sonnigen Tagen ihre Hand zum Schutz zu Hilfe nehmen, damit sie beim Fotografieren was auf dem Display erkennen kann.

Die Kamera des UleFone Paris

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Die Kamera kann qualitativ nicht ganz mit den anderen Spezifikationen des Budget-Smartphones mithalten. Für ein so günstiges Smartphone ist die Qualität des Shooters aber immer noch akzeptabel – vielleicht sogar besser, als man vorher erwarten durfte. Klar – gegen ein Galaxy S6 oder ein LG G4 sieht die Kamera im Vergleich uralt aus, aber dafür zahlt ihr hier auch nicht mal ein Drittel wie für diese Premium-Geräte – das Preis-Lleistungs-Verhältnis passt also allemal.

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Damit beeindruckende Schnappschüsse gelingen, braucht ihr gute Lichtverhältnisse, aber das gilt natürlich für so ziemlich jedes Smartphone. Gerade, wenn es zu sonnig ist, sind die Ergebnisse oft über- oder unterbelichtet, die Resultate schwanken da qualitativ ziemlich stark. Auch im HDR-Modus müsst ihr ein wenig probieren, aber das ist erfreulicherweise während unseres Testens durch ein Update von UleFone deutlich besser geworden – fast ein wenig überraschend, dass ein relativ unbekannter chinesischer Hersteller so flott ein Update parat hat.

Die Low Light-Fotos werden relativ körnig und geraten nicht besonders detailliert. Dafür verrichtet der Zoom eine richtig gute Arbeit – hier seht ihr ein Foto von der Freiheitsstatue ohne Zoom und danach eins mit Zoom, bei dem die Umrisse der Statue deutlich zu erkennen sind:

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Für diesen Preis erlaubt das Smartphone wirklich tolle Fotos, aber hin und wieder werdet ihr feststellen, dass eben nicht jedes Bild wie gewünscht gelingt. UleFone setzt bei der Rückseite auf einen 13 Megapixel-Shooter, genauer gesagt die OmniVision OV13850-Kamera mit f1.8-Blende, was theoretisch bessere Low Light-Fotos erlauben sollte als die üblicherweise verbauten f2.2-Blenden. In diesem Fall ist das oft leider nicht der Fall, aber die Fotos unter schlechter Beleuchtung werden besser als beispielsweise beim teureren OnePlus X.

Vorne setzt UleFone auf die OmniVision OV5648 – eine 5 MP-Cam, die im Dämmerlicht ebenfalls nicht begeistert, ansonsten für Selfies aber auch absolut klar geht. Nettes Feature: Formt ihr mit der Hand das Peace-Zeichen, wird ein 2- oder 3-Sekunden-Countdown ausgelöst, bevor das Bild geschossen wird.

Sound

Die Sprachqualität beim Telefonieren ist okay, allerdings hat sich Nicole beim Telefonieren öfters das andere Ohr zugehalten, sobald im Hintergrund der Geräuschpegel anstieg. Die Lautstärke des Lautsprechers ist auch ordentlich, allerdings ist der Sound so flach, dass man damit nicht wirklich lange laut Musik hören möchte – hier besser zum Kopfhörer oder einem Bluetooth Speaker greifen. Wer aber nur mal flott jemandem einen Video-Clip oder einen Song vorspielen möchte, kann das problemlos tun.

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Der Speaker befindet sich auf der Unterseite des Handsets. UleFone erklärt, dass der Bes Smart Audio-Prozessor sowohl für erhöhte Lautstärke als auch tiefere Bässe sorgen soll. Das Imitieren von richtigen Bässen fällt den meisten Smartphones ziemlich schwer – HTC kommt dem mit seinem Boom Sound noch am nächsten. Beim UleFone Paris geht der Sound alles in allem in Ordnung, haut aber auch niemanden wirklich vom Hocker.

Performance: MediaTek Octa-Core im Einsatz

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Das UleFone Paris kommt mit einem MediaTek MTK6753 Octa-Core-SoC, dessen acht Kerne mit 1,3 GHz takten. Die ARM Mali-T720 Grafikeinheit kümmert sich um die Grafik und außerdem bietet man uns 2 GB RAM. Für ein Budget-Gerät verspricht das eine sehr gute Performance, nur selten kam es im alltäglichen Einsatz zu kleinen Verzögerungen. Am lahmsten war hierbei die Kamera-Software – sie benötigt einige Sekunden, bis die Cam eingesetzt werden kann.

Mit an Bord sind 16 GB interner Speicher, von denen jedoch nur 9 GB für den Nutzer verfügbar sind. Glücklicherweise gibt es aber einen microSD-Slot, so dass ihr im UleFone Paris Speicherkarten mit bis zu 128 GB Speichervolumen unterbringen könnt.

Akkulaufzeit

Der Akku bringt eine Kapazität von 2250 mAh mit und kann ausgetauscht werden. UleFone selbst gibt an, dass ihr damit über einen vollen Arbeitstag kommt und nennt 268 Stunden Standby-Zeit.

In ihrer Testzeit hat es Nicole dann auch tatsächlich jedes Mal über den Tag geschafft, auch wenn sie erst spät abends zuhause war. 2250 mAh klingen erst mal ziemlich wenig, aber solange ihr euch selbst nicht gerade zu den Power-Usern zählt, solltet ihr damit geschmeidig über den Tag kommen.

Konnektivität

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Das UleFone Paris unterstützt 802.11b/g/n Wi-Fi, Bluetooth 4.0, GPS und GLONASS sowie USB OTG. NFC wird hingegen nicht angeboten, dafür jedoch HotKnot – das MediaTek-Äquivalent, welches in China ziemlich populär ist.

Was LTE angeht, so werden die Frequenzen 800/1800/2100/2600 (Band 20, Band 3, Band 1 und Band 7) unterstützt. Wir nutzen davon in Deutschland die Bänder 3, 7 und 20, so dass ihr mit diesem Gerät auch hierzulande im LTE-Netz funken könnt. In diesem Fall schauen die USA in die Röhre – deren Frequenzen werden nämlich nicht unterstützt.

Wir Mobile Geeks sind große Fans von Dual-SIM-Smartphones. Man kann Arbeit und  Vergnügen voneinander trennen und wenn wir auf Reisen sind, können wir eine regionale SIM rein stopfen und so das Smartphone günstig weiternutzen. Zwar unterstützen beide SIM-Slots LTE, ihr könnt die Daten aber immer nur von einer SIM-Karte gleichzeitig nutzen.

Software

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Das UleFone Paris kommt mit Android 5.1 Lollipop und ist mit dem U-Launcher ausgestattet, der den App Drawer entfernt. Wir unterscheiden zwischen zwei grundsätzlichen Arten der UI: Einmal den traditionellen Google-Stil mit einem App Drawer – oder den iOS-Stil, bei dem alle Apps auf den Homescreens liegen. Solange man nicht zu viele Apps installiert, funktioniert das auch bestens für die meisten Leute. Ein Nachteil beim Verzicht auf den Drawer ist, dass ihr oftmals dann auch keine Möglichkeit erhaltet, nach bestimmten Apps zu suchen. Außerdem muss man sich mehr bemühen, Ordnung in die verschiedenen Homescreens zu bekommen. Wer nicht gerne mit Ordnern arbeitet oder öfters Dateien auf dem Screen umherschubst könnte sich dabei schnell verloren vorkommen.

Wenn ihr allerdings kein Problem damit habt, dass ihr eure Icons auf dem Homescreen organisieren müsst und euch zu erinnern habt, wo sich was befindet, könnt ihr mit den Anpassungsmöglichkeiten, die die verschiedenen Themes bieten, aber gut leben. Ihr könnt das Aussehen der Icons verändern und mittels Change Skin-Button auf dem Homescreen zwischen den verschiedenen Designs switchen. Außerdem gibt es einen Theme-Button, mit dem ihr euch neue Themes und Hintergrundbilder herunterladen könnt und mit einem Fingertipp als Default definieren könnt.

Was uns gut gefallen hat: Die Galerie-Timeline auf dem letzten Homescreen. Es ist zum einen eine elegante Art, eure Fotos zu präsentieren und – falls ihr wisst, wann die Fotos gemacht wurden – sie auch schnell zu finden. Ihr seht das oben im Bild mit den Software-Screenshots auf der linken Seite. Auf dem nächsten Foto seht ihr das Notification Center und könnt auf dem rechten Bild auch sehen, dass ihr dort mit Benachrichtigungen zu Spielen zugespammt werdet. Nicole konnte im Laufe des Tests diese Benachrichtigungen nicht lokalisieren und demzufolge auch leider nicht abstellen.

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Da sind noch ein paar Dinge mehr, die es wert sind, dass man sie erwähnt – beispielsweise könnt ihr Screenshots anfertigen, indem ihr mit drei Fingern gleichzeitig nach oben oder unten auf dem Display wischt. Auch Zum Initiieren, Annehmen und Stummschalten von Anrufen gibt es Gesten, ebenso fürs Fotografieren.

 

Fazit

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Bei Amazon bekommt ihr das UleFone Paris derzeit bereits ab 149 Euro, was für ein LTE-Smartphone wirklich ein starker Preis ist. Das Display bietet realistische Farben und tolle Blickwinkel, so dass wir auch bestens damit leben können, dass es nur eine HD-Auflösung mitbringt. Auch die Performance enttäuscht nicht – sieht man von der langsam startenden Kamera-Software ab, funktioniert alles ziemlich flott. Solange man es nicht mit den stromhungrigen Aktivitäten wie dem Zocken von Spielen übertreibt, sollte der Akku euch durch den Tag bringen. Somit kann man abschließend festhalten, dass ihr hier einen für diese Preisklasse wirklich vorzeigbaren Allrounder erhaltet, der sich zudem auch noch vom Design her sehen lassen kann.

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Im Original veröffentlicht von Nicole Scott auf Mobilegeeks.com

Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.