Immer wieder berichten auch wir über die Versuche von meist asiatischen Anbietern, mit Kopien von besonders populären Smartphones ein kleines Stück vom großen Kuchen abzuzwacken. Doch wie groß ist der Anteil der “gefälschten” Smartphones, die teilweise vollständige Kopien inklusive Markennamen, oft aber nur sehr nah am Originaldesign gehaltene Varianten darstellen, wirklich?
Das Marktforschungsunternehmn Counterpoint Research aus Hong Kong hat nun erstmals Schätzungen zur Verbreitung der Fake-Smartphones angestellt. Dabei kam man zu dem Schluss, dass knapp fünf Prozent der für dieses Jahr erwarteten rund 900 Millionen Smartphone-Verkäufe auf “Bootleg”-Modelle zurückgehen. Insgesamt könnten also 2013 rund 40 Millionen “gefälschte” Smartphones über die Ladentheken gehen, heißt es. Wenn man sich an diesen Zahlen orientiert, kommen die Kopisten zusammen auf einen Marktanteil auf dem Niveau von Huawei oder auch LG Electronics, die jeweils den dritten Platz in der Rangliste der größten Smartphone-Lieferanten für sich beanspruchen.
Angesichts dieser Mengen überrascht es nicht, dass zahllose kleine Anbieter, die vor allem aus China und Hong Kong stammen, nachgeahmte Smartphones vertrieben wollen. Gerade in China und Südostasien finden die Geräte offenbar ihre Kunden, bieten sie doch das Gefühl, selbst mit einem nachgemachten Statussymbol angeben zu können. In einigen Fällen soll es Versuche gegeben haben, die Geräte auch in Südkorea und anderen Ländern anzubieten (vor allem zum Verkauf an eingewanderte Arbeitnehmer aus China), so dass Samsung und andere Hersteller zunehmend aktiver gegen die Nachahmer vorgehen müssten. Für die kleinen Anbieter sind die Geräte vor allem deshalb interessant, weil sie hohe Margen bieten. Kostet ein Klon zum Beispiel rund 80 Dollar in der Fertigung, kann er für gut 120 Dollar verkauft werden – ein Plus von 50 Prozent und mehr als sich die meisten großen Hersteller jemals erträumen könnten.