LG hat heute in London das heiß erwartete G3 vorgestellt und in diesem Smartphone neben jeder Menge Technik auch viele Features untergebracht, die wir zum Teil schon von LG kennen, aber auch sehr viel Neues. Wir schauen mal, mit welchen Funktionen LG die Konkurrenz abhängen möchte.
Floating Arc Design
Klar – beim Design geht es schon los, welches LG auf den ersten Blick außerordentlich gut gelungen sein dürfte. Mit dem sogenannten Floating Arc-Design hat man versucht, bestmöglichen Grip und die perfekte Größe miteinander zu vereinen. 5.5-inch für das Display hat man dabei als “Sweet Spot” ausgemacht für dieses Jahr. Dafür hat man in aller Welt geforscht und hunderte Entwürfe anfertigen lassen, bis man das endgültige Modell gefunden hatte.
Man war schon vom LG G2 selbst begeistert, musste aber einräumen, dass es sich doch ein bisschen zu sehr nach Plastik anfühlte. Da hat man jetzt nachgebessert und ein neues Material entwickelt, welches wie Metall aussieht, sich auch so anfühlt – aber nicht wirklich Metall ist. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus Polycarbonat und Metall, wobei auf dem Polycarbonat ein Metallfilm liegt. Es handelt sich hierbei nicht um ein Material mit den gleichen selbstheilenden Kräften wie beim LG G Flex, aber es soll Kratzern und auch Fingerabdrücken besser widerstehen.
Display
LG hat sich bekanntermaßen für ein Quad HD-Display mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln entschieden, es handelt sich hierbei um ein IPS-Panel mit einer sRGB-Matrix, die Pixeldichte beträgt 538 ppi.
Hier erklärt uns LG, dass Steve Jobs schlicht falsch gelegen hat, was die Auflösung beim Display angeht. Es ist zwar richtig, dass das menschliche Auge ab einem bestimmten Punkt die Unterschiede nicht mehr wahrnehmen kann – mit Full HD ist der aber noch nicht erreicht! Man hat sich hier an High-End-Magazinen (Kunstmagazine zum Beispiel) orientiert, die mit einer Pixeldichte von 270 ppi veröffentlicht werden.
Das gilt allerdings nur für den analogen Bereich. Möchte man die gleiche Qualität in digitale Pixel transportieren, muss man die Pixeldichte verdoppeln. Würde bedeuten, dass man 540 ppi auf dem Smartphone-Display braucht für die gleiche Qualität – was LG mit diesem Quad HD-Display erreicht hat. So erklärt LG, dass man nicht einfach der Konkurrenz nacheiferte, sondern den nächsten Schritt mit 1440p gehen musste.
Kamera-Interface
Bei der Kamera-Software hat LG darauf geachtet, alles denkbar einfach zu halten. So gibt es im Standard-Modus beispielsweise keinen Auslöser – das Foto wird gemacht mit einem Tap auf das Display. Über die drei Punkte oben links könnt ihr aber optional natürlich die Menüs einblenden, falls ihr sie benötigt. Für den Laser-Autofokus hat man sich entschieden, weil er schlicht die besseren Ergebnisse liefert als die bisherigen Autofokus-Lösungen, speziell bei schlechtem Licht. Während der Autofokus üblicherweise passiv ist und nur Licht auffängt, wird beim Laser-Autofokus auch aktiv Licht gesendet. Die Zeit, die dieses Licht unterwegs ist, wird gemessen und so kann der beste Wert für den Fokus ermittelt werden. Wenn der Autofokus das Motiv scharf gestellt hat, wird automatisch ausgelöst, so dass ihr nicht nochmal extra einen Auslöser betätigen müsst.
Die Front-Cam nennt LG nun Selfie-Cam – was erst mal natürlich nicht wirklich eine Innovation ist, denn für nicht viel mehr ist sie ja auch gedacht. Aber auch hier hat man versucht, die Qualität der 2,1 Megapixel-Cam so zu optimieren, dass bessere Resultate zu erwarten sein dürfen. Man hat die größere Blendenöffnung und vertraut auch auf eine größere Pixelgröße als bei der rückseitigen 13 MP-Cam, um mehr Licht einfangen zu können. Das Prinzip kennen wir auch schon von der UltraPixel-Cam von HTC.
Optional könnt ihr auch einen Blitz für Selfies einsetzen, wobei es nicht etwa auf der Front einen zusätzlichen LED-Blitz gibt. Stattdessen wird einfach das Display weiß, um euer Gesicht besser beleuchten zu können. Auf dieses Feature bin ich gespannt, weil ich mir aktuell nicht so gut vorstellen kann, dass das wirklich einigermaßen gleichwertige Ergebnisse liefern kann wie ein handelsüblicher LED-Blitz. Den Selbstauslöser sollt ihr übrigens auch per Gesten auslösen können: Ihr öffnet die Hand, presst sie dann zusammen und ab da zählt der Timer drei Sekunden, bevor dann das Foto gemacht wird.
Die Rückseite
Über das Material haben wir euch ja oben schon was geschrieben. Diese spezielle Komposition aus Plastik und Metall sorgt dafür, dass man das normale Backcover des Smartphones für Wireless Charging nutzen kann, welches also direkt in die Rückseite integriert ist.
Akku
Hier setzt LG bekanntlich auf einen 3.000 mAh Akku. Selbst bei einem großen Display dieser Qualität und der Rechenpower des Snapdragon 801 sollte man mit diesem Brocken über den Tag kommen.
In Sachen Bildfrequenz, Taktung und der Timing Control lernt das Gerät mit der Zeit, es ist alles für den Quad HD-Screen optimiert und übers Display steuerbar. Die Energiesparfunktionen sorgen dafür, dass das Gerät beim Verbrauch eher einem Full HD-Smartphone entspricht.
Lautsprecher
Hier handelt es sich um 1 Watt Speaker mit Boost AMP für bis zu 1,5 Watt. Auch hier hat man sich was einfallen lassen: Durch den adaptiven Sound Optimizer sollen Verzerrungen vermieden werden. Wie bei den anderen Features müssen wir hier natürlich erst im Test herausfinden, was hinter den Ankündigungen steckt und ob es wirklich so funktioniert.
Smart Keyboard
Man hat festgestellt, dass zu viel Aufmerksamkeit verloren geht, weil man ständig von seiner Tastatur auf das Eingabefeld blicken muss. Daher hat man ein neues Soft Keyboard eingeführt, mit welchem man diese Diskrepanz minimieren möchte und bei dem per Eye Tracking ermittelt wurde, was der richtige Abstand zwischen Eingabefenster und Tastatur ist. Die Größe der Tastatur kann jetzt vom Nutzer selbst festgelegt werden, was für unterschiedliche Nutzer eben auch große Unterschiede machen soll.
Den Cursor soll man per Swipe über die Leertaste kontrollieren können, um somit Fehler schnell korrigieren zu können. Generell lernt das Keyboard euer Nutzungsverhalten, wodurch ihr schneller schreiben könnt und auch Fehler vermeidet.
Smart Notice
Unter Smart Notice können wir uns wohl am ehesten ein Google Now-Pendant vorstellen. Auch hier lernt das Smartphone mit der Zeit und je nach eurem Aufenthaltsort oder nach eurer Nutzung des Geräts werdet ihr mit Empfehlungen oder Informationen versorgt. So werdet ihr dank Smart Notice beispielsweise an einen abgelehnten Anruf erinnert und gefragt, ob ihr zurückrufen möchtet oder werdet auch auf Dateien hingewiesen, die ihr schon lange nicht mehr eingesetzt habt und vielleicht löschen könntet.
Smart Security
Auch mit dem Punkt Sicherheit möchte LG punkten und somit ist auch der schon bekannte Knock Code mit an Bord des G3: So könnt ihr ein individuelles Klopfmuster eingeben, um euer Smartphone zu entsperren, alternativ könnt ihr natürlich auch weiterhin per Klopfen das Gerät aufwecken.
Über das Content Lock stellt ihr sicher, dass ihr das Gerät auch mal aus der Hand geben könnt, ohne dass Freunde dort Daten sehen, die nicht für sie bestimmt sind. Außerdem könnt ihr per Kill Switch das Gerät auch aus der Ferne steuern, Dateien entfernen und das Smartphone deaktivieren.