#Adblockgate hat seit dem letzten Mittwoch fuer ordentlich Wirbel gesorgt und unsere Recherche zum undurchsichtigen Firmengeflecht dieses Gatekeepers hat nicht nur viele Mainstream-Medien beschaeftigt, sondern auch Verantwortliche reagieren lassen. Dazu nehme ich nun umfangreich Stellung!
Es gibt immer mal wieder Stories, bei denen sagt einem nach 10 Minuten Recherche der gesunde Menschenverstand, dass man da ueber ein richtig dickes Ei gestolpert ist. Unsere Enthuellungen zu Adblock Plus haben nicht nur umgehend Warnlampen angeschmissen, diese leuchten immer noch denn es tun sich einfach immer weitere Abgruende auf.
Ja, man kann mir vorwerfen als unabhaengiger Blogger, der seinen Lebensunterhalt ueber Werbung verdient, einen Interessenskonflikt zu haben. Es gibt hier aber einen kleinen und entscheidenden Unterschied: Unserer Werbung ist oeffentlich sichtbar (und somit natuerlich auch die Netzwerke, mit denen wir Geld verdienen) und wir haben seitdem Eeepcnews.de im Dezember 2007 an den Start ging jeden auch noch so kleinen Sponsor transparent kommuniziert und veroeffentlicht. Ein Anspruch, den Adblock Plus nicht hat, aber dazu komme ich spaeter!
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Adblockgate Artikel in der Uebersicht:
- Adblock Plus Undercover – Einblicke in ein mafioeses Werbenetzwerk
- Adblock Plus Reloaded – Fake Community, Intransparenz und Guerilla Marketing
- Adblock Plus Finale – Tacheles, Reaktionen, weitere Ergebnisse
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Man kann sich ebenfalls ueber meine rotzige Art und Weise aufregen, nur werde ich diese dadurch sicherlicht nicht ablegen. Ich bevorzuge als Kind des Ruhrgebiets eine ehrliche und direkte Art. Wattebausch-Jongleure und “um den heissen Brei”-Redner haben bei mir einen ganz schlechten Stand. Insbesondere dann, wenn es darum geht einen Gatekeeper wie Adblock Plus zu offenbaren!
Ich bin Blogger und wer meine Kommentare und Rants kennt weiss genau, warum ich mich in diesem Leben nicht mehr fuer einen Posten im diplomatischen Dienst qualifizieren werde. Wer darueber hinaus meint mich, meinen Charakter und Mentalitaet in den sozialen Netzwerken, via Email und insbesondere auch am Wochenende auf der Mailbox (ich sollte meine Telefonnummer privater halten) beurteilen zu muessen, dem biete ich gerne an mich persoenlich kennenzulernen. Ich bin auch immer wieder auf Events in Deutschland zu finden und habe ueberhaupt keine Probleme damit, meine Position in aller Oeffentlichkeit zu diskutieren!
Hiermit wiederhole ich uebrigens meine Einladung an die Adblock Plus Macher! Ich wuerde mich ueber ein oeffentliches Gespraech in einem Google Hangout freuen. Live und direkt. Als Moderator wuerde ich Herrn Richard Gutjahr vorschlagen.
Im Rahmen der Adblock Plus Transparenz-Initiative sollte das ja kein Problem sein, oder?
Zurueck zum Thema, denn es gibt eine Menge aufzuarbeiten, sprich dies wird hier wieder eine laengere Abhandlung und deshalb gleich vorab:
tl;dr – Adblock Plus Geschaeftsfuehrer konnte auch in seiner 2. Pressemitteilung unsere Vorwuerfe nicht entkraeften, sondern verstrickt sich lieber und fuehrt Nebenkriegsschauplaetze an. Dazu ueberrascht er mit einer offenbar gespaltenen Persoenlichkeit, sprich er “lebt” mehrere Profile im Netz!
Wir zeigen was hinter der sogenannten Community steck, wie Faida unter Synonymen gefakete Testberichte bzw. PR-Artikel zu Adblock Plus schreibt und wie sich Yieldkit mit seiner Pressemitteilung richtig in den Fuss geschossen hat!
Anmerkung am Rande: In Bezug auf professionelle PR scheint sich Adblock Plus uebrigens bereits Hilfe ins Haus zu holen, denn offenbar konnte man Ben Williams von Doo abwerben, der sich bei Adblock Plus dann gleich in ein “Worst Case Scenario” einarbeiten darf!
Zur Pressenitteilung von Yieldkit vom 27. Juni 2013 14:34
Zwischenzeitlich hat sich auch YieldKit (mit grossem K) zu Wort gemeldet. Der Geschaeftsfuehrer Herr Krohne (mit h) kuendigt in seiner Pressemeldung an, jede Behauptung zu widerlegen und unsere “Falschaussagen” und “unsauberen Recherchen” aufzuklaeren. Die Pressemeldung wurde mir vorab zugesendet, so dass ich Zitat: “die Moeglichkeit habe die Aussagen in Bezug auf YieldKit richtig zu stellen.”.
Gerne, Herr Krohne. Mach ich.
Herr Krohne distanziert sich in seiner Pressemeldung ganz klar von meiner Behauptung, man fordere Publisher auf, irgendwelche Keywords zu platzieren oder seine Inhalte zu veraendern. Ich hatte dies nach einer kurzen Erklaerung der Arbeitsweise von Yieldkit – also der “hochpraezisen Erkennung von Produkten auf Webseiten” – etwas ueberspitzt mit den Worten “Scheiss auf den Inhalt, wir wollen Keywords, wollt ihr doch auch” zusammengefasst.
Hierfuer muss ich ebenso wie fuer den falsch geschriebenen Nach- und Firmennamen ausdruecklich entschuldigen und stelle hiermit ausdruecklich klar: es geht natuerlich bei YieldKit nicht nur um Keywords.
Es geht vielmehr darum, dass man seine ganze Art zu Bloggen “ausbalanciert” und sich selbst klarmacht, dass man gar kein Blogger mehr ist. Nein, mit YieldKit ist man, wenn man es richtig machen will, ein Kaufmann, ein Haendler, ein Marketeer. Eine Trafficnutte auf dem Weg zum Erfolg!
YieldKits Pressesprecher Robert Walker formuliert es im Yieldkit-Blog so :
Balancing Your Blogging For Conversions
Rule number one – If you want to blog and run affiliate programs like YieldKit then you have to stop thinking about 2 entities and understand that what you need to focus on is a singular area. Marketing.
You are no longer a blogger, you are no longer an affiliate, you are a marketer. Traffic is the core element to your success. Without traffic you will never reach the top. […] Research keywords in your niche that can push you up Google Page rank and incorporate them in your blog. Change meta data, titles, image texts and headings to match these words. Don’t over fill your site, but a bit of clarity and consistency in your keyword choice will make it easier for Google to identify you and your pages. Don’t be scared of 2/3 words phrases, longtail words may be your only chance of ranking well.
Es tut mir leid, dass ich diesen hochkomplexen Zusammenhang derart verkuerzt wiedergegeben habe und bedanke mich fuer die Klarstellung. Jetzt ergibt Bloggen fuer mich endlich wieder einen Sinn.
Herr Krohne weist mich weiterhin daraufhin, dass die von YieldKit automatisch generierten Links auf einer Website “deutlich” markiert seien. Die “deutliche” Markierung besteht aus einem vorerst unsichtbaren Title-Tag, der nach einer Wartesekunde ueber dem schwebenden Mauszeiger erscheint. Anschauen kann man sich das Ganze auf der Seite gadget-tests.com, die von YieldKit selbst als Referenzseite fuer die Adblock Plus Freigabe angelegt wurde. Einen “Offenlegungs-Hinweis”, den Herr Krohne angeblich von seinen Publishern einfordert, findet man auf der oeffentlich zugaenglichen Seite uebrigens nicht, man nimmt es also selbst als Hersteller nicht so genau damit.
Ansonsten sei auf die Readme-Datei verwiesen, die YieldKit seinem WordPress-Plugin beigelegt. Dort preist das Unternehmen die Darstellung der YieldKit-Links so an:
Will my visitors know I use YieldKit? = The YieldKit system lets the normal link (the one you created) appear and then turns it into an affiliate link. However, this only occurs when the user clicks through. Therefore, casual users will notice no discernable difference. In the end, this approach helps to build consumer trust and increases click through rates!
Die Link-Tarnung als “consumer trust” zu verkaufen, ist schon recht … nennen wir es einfach dreist.
Im weiteren Verlauf wirft mir Herr Krohne eine unsaubere technische Recherche vor, die Aussagen zum website- und personenpezogenen Tracking seien “nicht haltbar” – schliesslich setze man keine Cookies ein.
Das boese Cookie-Wort. Herr Krohne bleibt allerdings die Erklaerung schuldig, wie denn dann die versprochene Verkaufsprovision eines bestimmten Besuchers einer bestimmten Webseite zugeordnet werden soll. Natuerlich wird das getrackt und in den bei YieldKit zentral hinterlegten Statistiken erfasst. Und natuerlich wird das Unternehmen – so wie jedes andere Werbenetzwerk auch – die Zugriffe auf das zentral gehostete YieldKit-Script ebenso tracken wie die den dabei zwingenderweise notwendigen API-Key. Cookie hin, Cookie her, sowas braucht man doch gar nicht mehr.
Das duerfte jetzt fuer die meisten Leser viel zu technisch werden, vielleicht findet sich ja irgendwo ein Fachmann, der das mal genauer unter die Lupe nehmen und verstaendlich erklaeren moechte. Herr Krohne haelt mich und die restlichen Empfaenger seiner Pressemeldung offenbar fuer grenzdebile Schreiberlinge, die von Technik nicht den leisesten Schimmer haben. Anyone?
Schliesslich weist Herr Krohne darauf hin, dass man bei YieldKit keine bestehenden Affiliate-Links veraendere, sondern “den Publishern nur den Longtail abnehme”.
Mir erschliesst sich das Fach-Chinesisch nicht vollends, aber auch hier kommen wir an einen Punkt, an dem wir uns offenbar entschuldigen muessen. Da wir selbst YieldKit nicht einsetzen, haben wir uns hier voellig auf die vom Unternehmen selbst publizierten Features der Software verlassen, denn die o. bereits erwaehnte readme-Datei des WordPress-Plugins enthaelt folgenden Absatz:
What if I already have affiliated links showing on my website? = Our system does not over-write any affiliate links you create on your website unless you change that in your account settings. So you can work with your current partners as you did before. However, we can help you manage your affiliate links for you. We offer better rates than our competitors because of our scale, along with consolidated reporting, accurate link creations, fast maintenance and one simple paycheck for you to cash.
Eine Frage an dieser Stelle: “better rates than our competitors because of our scale” ist dabei vor dem Hintergrund der exklusiven Adblock Plus Freischaltung so zu interpretieren, dass sich YieldKit seiner dadurch erreichten Groessenordnung (scale) mit 15 Millionen taeglichen anderweitig geblockten Internetsurfern mittlerweile durchaus bewusst ist und sich diesen Vorsprung vor allen anderen – weiterhin gesperrten – Netzwerken (competitors) durch bessere Konditionen bzw. Provisionen (rates) bei den eigentlichen Werbekunden versilbern laesst, richtig? Oder wie?
Herr Krohne versaeumt es leider – wie auch Till Faida, siehe unten – im Rest der Pressemeldung auf den zentralen und wichtigsten Vorwurf einzugehen – dabei wollte er doch jede meiner Behauptungen widerlegen.
Ich habe detailliert aufgezeigt, dass die Freischaltung von YieldKit fuer die “Acceptable Ads” unter hoechst dubiosen Umstaenden ablief. Ich habe aufgezeigt, dass Till Faida, der Geschaeftsfuehrer von Adblock Plus persoenlich diese Freischaltung durchfuehrte und dass die Beteiligung der angeblich so hochaktiven Community an diesem Vorgang einer Farce glich. Dies fiel mittlerweile auch anderen Benutzern auf:
http://t3n.de/news/adblock-plus-geschaftsfuhrer-476502/#comment-113758
Weiterhin habe ich gezeigt, dass fuer die Freischaltung von YieldKit in einem bisher beispiellosen Vorgang die Zugangsvoraussetzungen fuer die Acceptable Ads abgeaendert wurden und dass sich ausgerechnet an diesem einzelnen Vorgang der bei beiden Unternehmen – Adblock Plus und YieldKit – involvierte Gesellschafter Tim Schumacher (TimSchu) eingeschaltet hat, um erneut ein eigenes Investment in die Acceptable Ads zu druecken:
https://adblockplus.org/forum/viewtopic.php?f=12&t=12239
Ich habe in diesem Zusammenhang dargelegt, das genau diese Verheimlichung der an Adblock Plus beteiligten Personen und Unternehmen dem Missbrauch des Add-ons Tuer und Tor oeffnet und dass dies schon jetzt von den Investoren und den Geschaeftsfuehrern hemmungslos ausgenutzt wird. Weder die eigene “Community” noch die Benutzer von Adblock Plus wurden bisher darueber aufgeklaert, dass Investoren und somit nicht einzuordnende Werbetreibende sich unter dem Deckmaentelchen der “Acceptable Ads” neue Einnahmequellen erschliessen, waehrend sie andernorts weiterhin mit blinkenden Bannern fuer neue Kundschaft sorgen.
Adblock Plus finanziert sich durch Investitionen von genau den Personen, die ihr Geld andernorts durch genau die Werbung verdienen, vor denen uns Adblock Plus nun angeblich “beschuetzen” will. Linke Tasche, rechte Tasche. DAS ist die mafioese Grundstruktur – die Erschaffung, Aufrechterhaltung und Ausbeutung eines Problems und die dann folgende Ausbeutung der vermeintlichen Loesung. Dr. Jekyll und Mr. Hyde, Saulus und Paulus als Investoren vereint.
Wie hiess es bei Adblock Plus? “Wir sind die Loesung, nicht das Problem” – nein, liebe Leute, ihr und eure Investoren seid BEIDES. Das ist ja das perfide, die niemals endende Gelddruckmaschine.
Herr Krohne reiht sich mit seiner veroeffentlichten “Klarstellung” in die Liste der Tarner und Taeuscher. Tim Schumacher, Mr. 44% bei Adblock Plus, ist mit einer sechsstelligen Summe an seinem Unternehmen beteiligt. So verwundert es nicht, dass Herr Krohne einen weiteren von uns aufgedeckten Sachverhalt kurzerhand als “Schwachsinn” bezeichnet.
Niemand bei YieldKit, so Krohne, verwende die Platzierung des Programms in den “Acceptabel Ads” dazu, um Publisher von einer Zusammenarbeit zu ueberzeugen. Krohne legt nach: “Wer unsere Website liest, wird auch keinerlei Aussagen oder Intensivierung zu diesem Thema finden.”. Lieber Herr Krohne, diese Aussage ist richtig. Richtig deshalb, weil Sie anscheinend in den zurueckliegenden Tagen und Stunden die Gelegenheit genutzt haben, die entsprechenden Hinweise zu loeschen. Leider werden Ihnen ein Instrument namens Google und ihr eigener Pressesprecher zum Verhaengnis. Sie sind – Entschuldigung – ein Luegner.
Die von Ihnen als “Schwachsinn” bezeichnete Darstellung fand sich bis zu ihrer Loeschung unter
blog.yieldkit.com/de/2013/04/29/adblock-plus-accepts-yieldkit/ und
blog.yieldkit.com/en/2013/04/29/adblock-plus-accepts-yieldkit/
Das noch immer in den Suchmaschienen vorhandene Snippet zu diesem mittlerweile geloeschten Blog-Post lautet:
“29.04.2013 – YieldKit is one of the only networks being allowed through Adblock Plus, meaning our ads are not spam. The YieldKit system adds to user …”
Es sei erwaehnt, dass auch Sie – ebenso wie Herr Faida oder Herr Palant – im April 2013 keinerlei Veranlassung sahen, den offensichtlichen Interessenkonflikt ueber den gemeinsamen Investor Tim Schumacher gegenueber der ja angeblich so wichtigen und ernstgenommenen Adblock Plus Community und den Benutzern von Adblock Plus aufzuklaeren.Da hilft es auch nichts, dass Sie im Laufe der letzten Stunden die Eintraege Ihres Pressesprechers auf LinkedIn bereinigen liessen, in denen Ihr Unternehmen vollmundig verkuendet:
“We are supported by Adblock Plus, meaning you can reach 200 million more people with your affiliate links.”
http://www.linkedin.com/groups?newItemsAbbr=&gid=4923058
Vorher: [Screenshot 2013-06-28, 05:30:13 Uhr]
Nachher: [Screenshot 2013-06-28, 18:58:23 UhrHerr Krohne? Sind Sie noch da? Wer verbreitet hier “Schwachsinn”?
Ich finde es beschaemend, wie Sie versuchen die User da draussen und auch mich fuer dumm zu verkaufen!
Zur Pressemeldung von Adblock Plus vom 28.06.2013, 16:23 Uhr
Ich habe ja schon ausfuehrlich dargelegt, was ich von Herrn Faidas Verstaendnis von Glaubwuerdigkeit und Ehrlichkeit gegenueber der Oeffentlichkeit und insbesondere gegenueber den Benutzern von Adblock Plus (der “Community”) halte. Dennoch moechte ich noch ganz gezielt auf seine heutige Pressemeldung eingehen, in der er wie zuvor Herr Krohne von YieldKit meine “Falschbehauptungen”, diesmal numerisch sortiert, widerlegen moechte.
Bitte, gerne.
Herr Faida konzentriert sich zu Beginn und im weiteren Verlauf der Pressemeldung darauf, eindeutige Verbindungen zwischen verschiedenen Unternehmen unter den Tisch fallen zu lassen – schliesslich sollen die oeffentlichkeitsscheuen Investoren bei Adblock Plus auch weiterhin geschuetzt werden, was auch ein entsprechender Kommentar von Wladimir Palant auf dem Adblock Plus Blog bestaetigt:
So ist es zwar wahr, soweit man das ueberblicken kann, dass Adblock Plus niemals eine Layer-Werbung freigeschaltet hat. Dies habe ich auch nie behauptet. Ich habe lediglich dargelegt, dass das Geld zur Finanzierung von Adblock Plus – eine Ende 2011 mit mehr als 180.000 Euro prall gefuellte Kriegskasse – von mindestens einem Investor stammt, der genau dieses Geld mit Werbepartnern verdient, die Popups und Layer-Werbung einsetzen.
Die gesamte Werbung auf den “geparkten” Internetseiten der Firma SEDO, an der Herr Tim Schumacher weiterhin 5,45% haelt, in deren Aufsichtsrat er sitzt und die sich bereits ganz zu Beginn in den Acceptable Ads von Adblock Plus befinden, wird von Qualigo geliefert. Qualigo hat Binlayer uebernommen und besitzt diverse Porno-Domains, fertig!
Herr Faida mag diese Unternehmen und die erzielten Gewinne trotz des gemeinsamen Investors voneinander trennen, ich tue das nicht. Fuer mich landet hier Geld einmal in der linken, ein anderes Mal in der rechten Tasche derselben Personen. Wenn man – so wie Herr Faida – mit dem Anspruch auftritt, man wolle das Internet besser machen und die Welt von boeser Internetwerbung befreien, dann geht man nicht auf diese Weise bzw. ueber diesen vor aller Welt verheimlichten Umweg einen Pakt mit dem Teufel ein!Es ist unendlich anmassend, wenn nicht sogar laecherlich, von allen Bloggern, Zeitungsportalen, Foren, Werbeagenturen, Werbetreibenden, Videoportalen und wem auch immer in diesem Internet ein “sauberes” Werbeverhalten zu fordern, waehrend man sich selbst auf Umwegen von einigen der schlimmsten Anbieter das Leben finanzieren laesst. Denn, Herr Faida, so sehr Sie das auch leugnen: genau so wird das Geld verdient, mit dem Sie seit Jahren jeden Morgen ihre Broetchen bezahlen.
Herr Faidas “Streben nach maximaler Transparenz” findet wie schon bei Herrn Krohne auch dann ein Ende, wenn es um die Freischaltung der Firma YieldKit in den “Acceptable Ads” geht. So “vergisst” Herr Faida – das passiert ihm ja anscheinend oefter – zu erwaehnen, dass zuvor die ach so transparenten Kriterien extra angepasst wurden. Er vergisst auch, dass sich in diesen einen speziellen Anpassungsvorgang der Investor Tim Schumacher hoechstpersoenlich eingeschaltet hat und dass keiner der Geschaeftsfuehrer es fuer noetig hielt, die “Community” transparent auf diesen Interessenkonflikt hinzuweisen.
Mein Drang, moeglichst viele Informationen zu den beteiligten Personen zusammenzutragen, wurde massgeblich von der bisherigen Pressearbeit Faidas beeinflusst, das gebe ich zu. Wenn man im 3-Tage-Rhythmus auf Meldungen stoesst, in denen Adblock Plus unsere Kinder vor Werbung schuetzt, angeblich das Tracking der “Datensammler” unterbindet, bald auch fuer den Internet Explorer verfuegbar ist, sich ueber die Aufrufe der Presseverlage lustig macht, diese Aufrufe zusaetzlich zu den Werbeanzeigen blockt, die eigenen (bisher unverifzierbaren) Download-Zahlen feiert, Google teuflische Machenschaften unterstellt, Facebook ebenso (gaehn), jede noch so kleine Statistik zum Werbeverhalten von jedem noch so kleinen Institut zur Bestaetigung der eigenen Daseinsberechtigung heranzieht … wenn man das alles macht, dann stellen sich Menschen wie ich irgendwann die Frage, ob da jemand viele Nebelkerzen zuendet um andere Dinge zu verheimlichen.Ich bin im Zuge dessen nicht dazu gekommen, mich mit allen anderen Adblockern zu beschaeftigen – das kann Herr Faida gerne fuer mich nachholen. Fakt ist: Adblock Plus ist aus dem Play Store verbannt worden, weil man eine Sicherheitsluecke im Betriebssystem Android ausgenutzt hat und weil sich andere Entwickler ueber den Eingriff in ihre eigenen Apps beschwert haben. Die wurde sowohl von Adblock Plus als auch vom Investor Tim Schumacher in mehr als polemischer Weise (“Don’t be evil”) uebertoent und dieser Umstand verdient eine Klarstellung. Die habe ich geliefert. Polemisch? Ja. Da konnte sogar ich von euch noch was lernen!
Zu Herrn Faidas rudimentaeren Kenntnissen zur Arbeitsweise von YieldKit habe ich ja bereits ausfuehrlich gegenueber Herrn Krohne Stellung genommen. Die “glatte Luege”, die mir hier von Till Faida unterstellt wird, wird von YieldKit selbst exakt so verbreitet. YieldKit bewirbt das vermeintliche “Feature” der Umschreibung bestehender Affiliate-Links sogar mit dem Lockmittel der wesentlich besseren Konditionen, die sich dadurch angeblich erzielen lassen!
Und ob nun YieldKit 25% der Werbeeinnahmen fuer den “Longtail” vereinnahmt oder ob Adblock Plus in Verkaufsverhandlungen aktiv die Freischaltung von Unternehmen in der Whitelist anbietet, es bleibt beim selben Sachverhalt. In der Kombination aus Blacklist und Whitelist draengt sich Adblock Plus zwischen jede Website – egal ob “gut” oder “boese” – und deren Besucher und versucht, ein Stueck vom Werbekuchen abzubekommen.
Joerg Schieb formuliert es im ARD Nachtmagazin vom 29. Juni so: “Niemand hat ihn [Adblock Plus] damit beauftragt. Die User haben ihn nicht beauftragt, die surfen, und die Website-Betreiber haben ihn schon gar nicht beauftragt”.
Wesentlich selektiver geht Herr Faida da vor, wenn es um die Erklaerung des Typo-Correction-Features in Adblock Plus geht. Von dem Streben nach maximaler Transparenz ist naemlich auch bei diesem Element in Adblock Plus nichts zu merken. Dem Benutzer des Add-Ons wird dies als Sicherheitsfunktion gegen verseuchte Malware-Sites angepriesen, von automatisch angehaengten Partner-IDs und einer Provisionsauszahlung an Adblock Plus ist innerhalb der Software nichts zu sehen.
Gleichzeitig vergisst Herr Faida – oder er weiss es nicht besser oder will es nicht publik machen – dass dabei vom Benutzer unbemerkt jeder Klick auf einen Amazon-Link in den letzten 24h ueberschrieben wird. Sollte also jemand tatsaechlich im Laufe des zurueckliegenden Tages ein liebgewonnenes Blog mit einem Werbeklick beglueckt haben, so werden diese vorher anders zugeordneten Informationen nach der Adressmanipulation und Umschreibung durch Adblock Plus nur noch der Eyeo GmbH zugerechnet. Das System nennt sich “Last Cookie Wins”, Herr Krohne kann da sicherlich naehere Auskuenfte geben. Clickjacking nennt man das ebenfalls.
Davon abgesehen: geschaedigt wird durch die Umschreibung hauptsaechlich Amazon. Es findet keine Werbeleistung fuer das Unternehmen statt – Adblock Plus blendet die Werbeanzeigen von Amazon sogar auf allen Seiten aus. Es findet kein bewusster Klick auf einen Amazon-Link statt und dies verstoesst m.W. gegen jede Partner-Vereinbarung, die Adblock Plus mit Amazon abgeschlossen hat!
Ich weiss jetzt nicht genau, ob ich mich geschmeichelt fuehlen soll, wenn mir ein professioneller Internet-Scam-Verbreiter mit Doppel-und Dreifach-Identitaets-Syndrom “ungeheuerliche” Unterstellungen und glatte Luegen vorwirft. Aber ich denke darueber nach, das verspreche ich!
Zu guter Letzt
Sowohl Herr Faida als auch Herr Palant zeigten sich ja in den letzten beiden Tagen sehr pikiert darueber, dass sich jemand so ausfuehrlich mit den einzelnen Personen in diesem undurchsichtigen Netzwerk beschaeftigt. Beiden sei gesagt: wir alle- als Blogger und als Journalisten – stehen mit unserem echten Namen fuer jedes Wort, dass wir jemals geschrieben haben. Wir sind eben keine “Marketeers”, auch wenn Firmen wie YieldKit das gerne haetten. Wir geben uns nicht mit einem zugesteckten Zwanziger zufrieden, um euren Presse-Muell zu verteilen. Wir vernetzen uns untereinander und wir gehen ehrlich miteinander um – widerlich, oder? Und wir sind eben auch keine Vertuscher wie Herr Krohne, der denkt, jeder im Internet laesst sich mit einer Pressemeldung abspeisen, weil ja fuer investigative Recherchen eh’ kein Geld mehr da ist. Fuer ein gutes Screenshot-Programm reicht das Geld immer noch, Oli.
Wir halten uns – anders als ihr – nicht fuer schlauer als der Rest der Welt. Einfach mal ‘drueber nachdenken, Herr Schumacher, Herr Krohne, Herr Palant, Herr Faida / van Dijk und all’ die anderen da draussen die immer noch meinen, sie koennten mit uns den grossen Reibach machen, in dem sie uns und unsere Leser und die eigenen Benutzer an der Nase herumfuehren.
In einem ganz entscheidenden Punkt sind Till Faida und ich jedoch auf einer Wellenlaenge: auch mich treibt das ” Streben nach maximaler Transparenz” an.
Deshalb erneut meine damals abschliessende Fragen:
- Wer sind eure Investoren?
- Mit wessen und somit zwangslaeufig mit auf welche Weise verdientem Geld wir euer in allen Bereichen so transparentes “Non-Profit-Open-Source-Projekt” finanziert?
- Stammt das Geld in der prall gefuellten Kriegskasse nun von Firmen und Investment-Beteiligungen, die andernorts “boese” Blinkebanner schalten und euch so die Benutzer in die offenen Arme treiben – oder nicht?
Stellt das doch einfach klar. Dann koennen wir uns das restliche Kindergartenniveau (Zitat Wladimir Palant) gerne sparen und sehen mal, wohin uns das fuehrt.
Stichwort transparente und hochaktive Community
Die Herren von Adblock Plus legen seit Jahren die gleiche Schallplatte auf und reden immer wieder von der hochaktiven und transparenten Community. Nun, dann schauen wir uns die doch einmal an und lassen mal Zahlen sprechen!
Na da geht ja der Punk ab. Bei 50 Millionen User hat das Forum also knapp ueber 27 000 Mitglieder. Das ist ja fast so, als wuerde der FC Schalke 04 mit seinen 119 000 Mitgliedern seine Jahreshauptversammlung vor 5 Anwesenden durchfuehren oder aber die naechste Bundestagswahl hat eine Wahlbeteiligung von o,o5%!
Wir konzentrieren uns aber gleich auf das Forum fuer die Whitelist-Freischaltung:
101 Themen und sagenhafte 283 Postings! Wohlgemerkt wir reden hier vom erfolgreichsten Browser-Plugin mit 200 Millionen Downloads und 50 Mio aktiven Usern!
Wer sich nun wundert warum denn da nur so wenige “Community”-Mitglieder diskutieren… Das sind keine User wie Du und ich, das sind die Adblock Plus Macher und ihre Angestellten. Ganz transparent hier nachlesbar:
https://adblockplus.org/forum/viewforum.php?f=12
Werter Herr Faida, wen moechten Sie denn hier ueberhaupt noch mit diesem Fake fuer dumm verkaufen?
Ok, Stichwort Fake… da habe ich dann noch was:
Cthuliox, Rutger van Dijk und Till Faida
Auch bei reddit, dem bekannten Social News Aggregator, wird unsere Berichterstattung zu Adblock Plus gerade kontrovers diskutiert. reddit bietet den Machern von Adblock Plus gleichzeitig ein hervorragendes Beispiel dafuer, wie eine echte Community als Kontroll-Instanz funktionieren kann.
Bei reddit gibt es mit “HailCorporate” einen speziell eingerichteten Bereich, in dem getarnte Marketing-Aktivitaeten eines Unternehmens auf der Plattform aufgedeckt werden. Benutzer melden auffaellige und fragwuerdige Accounts, die von PR- und Werbebotschaftern eines Unternehmens unter der Tarnkappe eines angeblich objektiven, neutralen Besuchers auf der Plattform platziert werden.
Dort ist nun ein Benutzer namens Cthuliox auf den Radarschirm geraten http://goo.gl/RhT5u, der sich seit mehreren Monaten immer dann zu Wort meldet, wenn es wieder einmal noetig ist, fuer Adblock Plus in die Bresche zu springen.
Cthuliox gibt sich als normaler, unabhaengiger Internetbenutzer aus und verkuendete nach vielen weiteren positiven Statements zu Adblock Plus:
“I do believe that ABP is one of the best things that happened to the internet. Maybe they are not a perfect in every way, but, they do offer me a completely different internet for the last years.”
Soso, they, me …
Machen wir es kurz: bei Cthuliox handelt es sich nicht um einen neutralen Benutzer der Plattform, sondern um den Geschaeftsfuehrer Till Faida hoechstpersoenlich! Er nutzt erneut eine getarnte Identitaet, um auch auf reddit das bereits mit seinen Pseudo-Blogs chromeadblock.org und chrome-plugins-org so erfolgreich angewendete Prinzip der subversiv platzierten Werbebotschaft auszunutzen.
Unter https://twitter.com/Cthuliox besitzt Herr Faida einen weiteren, ebenfalls getarnten Twitter-Account und nennt sich dort “Rutger van Dijk“. Mit dem selbstgewaehlten Slogan “Open-Source. Privacy. Geek.” twittert sich Herr Faida dort gerne selbst an und schickt sich (@AdblockPlus) und anderen Benutzern in regelmaessigen Abstaenden positive Nachrichten und Bilder zum eigenen Produkt.
Doch jetzt wird es endgueltig (un)lustig. Herr Faida scheint seine eigene Zweit-Existenz, sein Alter Ego “Rutger van Dijk” mittlerweile so verinnerlicht zu haben, dass der begrenzte Raum auf reddit und Twitter laengst nicht mehr fuer eine derart starke Persoenlichkeit ausreicht. Denn:
“Rutger van Dijk is an open-source enthusiast. Loves to write about Google Chrome, Chrome Webstore, Chromium and Adblock Plus. Owns and writes for http://chrome-plugins.org.”
Mit dieser verklaerenden Selbstbeschreibung platziert Rutger van Dijk alias Till Faida – denn nur dem gehoert bekanntlich die Domain chrome-plugins.org – als Gast-Artikel getarnte Betraege auf fremden Blogs!
Beispiele gefaellig?
http://www.techbuzzonline.com/adblock-plus-blocks-facebook-annoyances/
http://www.webadvices.com/2013/05/google-chrome-privacy-security-extensions.html
http://www.techsling.com/2013/05/blocking-ads-and-games-you-might-like-on-facebook/
http://techtrickz.com/browser-tips/how-to-easily-remove-eu-cookie-notifications/
http://thednetworks.com/2013/06/20/how-to-get-rid-of-youtube-ads-in-2-simple-steps/
Datum der Artikel: Mai und Juni 2013. Vermutlich (hoffentlich!) wussten nicht einmal die infizierten Blogger, mit wem sie es da in Wirklichkeit zu tun hatten. Um es klar zu sagen: diese Artikel sind reines PR-Geschwafel und Marketing, getarnt als objektive, hilfreiche Anleitungen, unter falschem Namen auf fremden Blogs zur Verschleierung des tatsaechlichen Zusammenhangs mit dem davon profitierenden Unternehmen. Traffic- und Backlink-Dreck, speziell aufbereitet fuer den wichtigen USA-Markt. Diese Artikel sind genau das, was uns Herr Faida schon so eindrucksvoll auf seinen eigenen, angeblich (Zitat Wladimir Palant, Zitat Till Faida) “vergessenen” Domains chromeadblock.org und chrome-plugins.org demonstriert hat: Fake, Scam, Verarschung!
Um das nochmal festzuhalten:
DAS ist Till Faidas Verstaendnis von sauberer, ehrlicher Werbung. So arbeitet der Mann, der seit nunmehr drei Jahren mit erhobenem Zeigefinger durch die Weltgeschichte tingelt und Bloggern und Journalisten aufzeigen will, wie Werbung gefaelligst auszusehen hat.
Das ist der Mann, der jetzt jammert “Man will uns in den Dreck ziehen” – ne Junge, da sitzt Du schon bis zum Hals drin und fuehlst Dich offenbar pudelwohl.
Wenn wir uns alle an Till Faidas Vorstellung von sauberer Werbung ein Beispiel nehmen, dann praesentieren wir den Besuchern demnaechst also nur noch gefaelschte Testberichte und Lobeshymnen auf Produkte, die uns die Marketingabteilungen der Unternehmen diktieren und fertig aufbereitet ins virtuelle Postkoerbchen legen.
Im Idealfall befinden sich darin ein paar Keywords, die sich dann “unauffaellig” und “nicht stoerend” ueber YieldKit monetarisieren lassen. Die eigentliche Werbebotschaft, der Werbe-Wert, wird im Text transportiert, ohne dass der in Till Faidas Augen offenbar grundsaetzlich deppige Leser davon etwas bemerkt. Product Placement fuers Netz. Wenn Du als Blogger besonders lieb bist, bekommst Du fuer die Artikel-Platzierung ein paar Cent, denn mit selbst akquirierten Werbeanzeigen darfst und kannst Du ja nichts mehr verdienen.
Das Prinzip laesst sich zukuenftig auch wunderbar auf Videos oder komplette TV-Beitraege erweitern – Red-Bull-Journalismus fuer Alle, jederzeit, ueberall. Mein Beitrag zum aktuellen Adblock Plus Video-Contest http://thecreativechallenge.org/ waere dann also hiermit Sponsored Content Pretty Fucking Awesome!
Vielleicht sollten wir Herrn Faida oder Herrn van Dijk auf Mobile Geeks einen Gastblogger-Account freischalten, das wuerde Vieles vereinfachen und auch wir waeren bald ein Teil des “completely different internet”, das Herrn Faida so begeistert.
Wie waer’s? Und hey, die Blinkebanner sind ja weg, alles ist gut.
Zum 1. Teil unserer Adblock Plus Recherche: Adblock Plus Undercover – Einblicke in ein mafioeses Werbenetzwerk
P.S. Als Bonus habe ich noch ein sensationelles Blogposting von Till Faida, der nun zeigt was er so rein marketingtechnisch drauf hat. Er erfindet mal gleich die #Pallengate und hofft sich mit einer leicht getuneten Pressemitteilung ein wenig in die sozialen Netzwerke zu schiessen. Till, lasst da mal endlich nen Fachmann dran und kuemmer dich um deine anderen Identitaeten im Netz (wir haben da naemlich noch mehr ausgegraben)
http://adblockplus.org/blog/pallengate-warum-sascha-pallenberg-bewusst-luegt