AMD hatte vorgestern seinen großen Auftritt, bei dem das Unternehmen unter anderem einen Rivalen zu Intels Atom Prozessoren ankündigte, der allerdings erst im Jahr 2011 auf den Markt kommen soll. Die Kollegen von der EETimes haben bei der Veranstaltung von AMD genau zugehört und versorgen uns mit einer Reihe weiterer Details zu dem “Bobcat” genannten Kern für Netbook-CPUs, die ich euch natürlich nicht vorenthalten will. Unter anderem war davon die Rede, dass “Bobcat” “rund 90 Prozent der Leistung heutiger Intel Atom Chips bieten” soll.
Bei dieser Leistung sollen die AMD-CPUs allerdings gerade einmal halb so groß sein, wie die aktuellen Intel Atoms. “Bobcat” selbst ist ein synthetisierbarer, stromsparender x86-Kern, der anders als die aktuellen Atoms über eine Out-of-Order Ausführung von Befehlen verfügt – beim Atom werden derzeit alle Instruktionen nach einander verarbeitet. Der AMD-Kern kann zudem pro Taktzyklus zwei Instruktionen ausführen und verfügt über die sogenannte Aggressive Branch Prediction, welche für mehr Effizienz und Leistung sorgen soll.
Die ersten Versionen des neuen Kerns sollen mit gerade einmal 2 Watt auskommen, unter bestimmten Voraussetzungen soll auch weniger als ein Watt möglich sein. Er soll in der neuen “Ontario”-CPU aufgehen, bei der zwei “Bobcat”-Kerne zusammen mit einer DX11-fähigen Grafiklösung und einem DDR3-Speichercontroller verwendet werden. Die Fertigung soll in einem 32-Nanometer-Prozess erfolgen, wobei noch nicht klar ist, ob AMD die Produktion in diesem verkleinerten Maßstab wirklich pünktlich aufnehmen kann, denn der wichtigste Fertigungspartner GlobalFoundries – zu dem AMD seine Werke ausgelagert hat – kann wohl erst ab der zweiten Jahreshälfte 2010 in 32nm produzieren. Auch der Vergleich der Leistung mit aktuellen Atom-CPUs lässt Zweifel an der Konkurrenzfähigkeit von “Bobcat” bzw. “Ontario” aufkommen.
Quelle: EETimes via Liliputing