Mit Ampya schickt sich ein weiterer Dienst an, uns per Streaming mit Musik versorgen zu wollen. Dahinter steckt kein Geringerer als die ProSiebenSat.1-Gruppe, zu denen ja auch bereits das Videoportal MyVideo gehört.
Während sich in meiner Anlage gerade zum x-ten Mal die neue Depeche Mode-CD “Delta Machine” im Player dreht, überlege ich mal, wie meine Musikstreaming-History ausschaut. Lange war ich bei last.fm unterwegs, wo ich heute nur noch sehr sporadisch reinschaue. Steereo und Simfy folgten, die später dann auch fusionierten und seither nur noch unter dem Namen Simfy firmieren. Ich habe auch Dienste wie Deezer und Rdio angetestet, bin letzten Endes aber sehr glücklich beim Branchen-Primus Spotify, hin und wieder nutze ich alternativ auch noch SoundCloud.
Das ist aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, was Streaming-Dienste angeht in Deutschland. Eine ganze Reihe von Diensten buhlt um die Gunst von Musik-Fans und da ist es fraglos schwierig, einen nagelneuen Streaming-Service zu etablieren. ProSiebenSat.1 weiß das sicher auch, daher will man mit Ampya (Wer zum Henker denkt sich eigentlich so einen Namen aus?) auch neue Wege beschreiten.
Man kündigt an, mehr als 20 Millionen Songs anbieten zu können und fast 60.000 Musikvideos. Das bedeutet nicht nur, dass man zumindest die großen Labels allesamt mit an Bord hat, sondern auch, dass man die Videos nutzen will, die dank MyVideo schon zum eigenen Portfolio gehören. Es wird also ein Musik- und Video-Dienst werden, bei dem allerdings ausschließlich Musikvideos zu sehen sind und nicht die ganze MyVideo-Palette – was ja auch Sinn macht.
Als Sahnehäubchen will man auch redaktionell aufbereitete Musik-News mit in das Projekt einfließen lassen, somit wird aus Ampya sowas wie die Musik-Allzweckwaffe von ProSiebenSat.1. Im Mai soll es losgehen und wie auch bei vielen Konkurrenten, wird es wohl sowohl ein kostenloses Format geben und eine kostenpflichtige Variante – das typische Freemium-Modell eben.
Stellt euch schon mal drauf ein, künftig auf den Sendern der ProSiebenSat.1-Gruppe mit Ampya-Spots zugeballert zu werden, was dafür sorgen sollte, dass man direkt aus dem Stand eine nennenswerte Reichweite erreichen könnte. Dann liegt es der Qualität, dem Umfang und nicht zuletzt am Preis des Services, ob man hier wirklich was Dickes aufbauen kann oder lediglich der x-te Streaming-Aufguss ist. Auf Ampya.com selbst kann man noch nichts sehen oder tun, aber ihr könnt den Jungs immerhin schon mal bei Facebook über die Schulter blicken.