Bei Google macht man sich angeblich Sorgen, weil Samsung mit einem Marktanteil von gut 40 Prozent unter den Anbietern von Smartphones mit Android zum gefährlichen Fast-Monopolisten geworden ist. Der Internetkonzern fürchtet, dass die Koreaner ihre Marktmacht ausnutzen könnten, um die Bedingungen der Zusammenarbeit neu auszuhandeln und Druck auf Google auszuüben.
Außerdem hat Google Angst um sein äußerst einträgliches Geschäft mit der Auslieferung von Werbung auf mobilen Endgeräten. Im Umfeld des MWC 2013 soll es deshalb Treffen zwischen Google und anderen Geräteherstellern geben, bei denen es darum geht, wie man es schaffen kann, bei den Smartphones mit Android gegenüber Samsung wettbewerbsfähiger zu werden. Quellen des Wall Street Journal zufolge hofft Google, dass neue Geräte wie das HTC One oder das günstige neue HP-Tablet die Marktanteile von Samsung angreifen können.
Intern bei Google wird die Lage inzwischen offen diskutiert. So habe es bei Treffen der Führungsetage unter anderem Lob für Samsungs Erfolg von Android-Boss Andy Rubin gegeben, weil beide Unternehmen stark davon profitiert haben – schließlich ließ der Verkauf von fast 200 Millionen Android-Geräten von Samsung im letzten Jahr die Werbeeinnahmen für Google explodieren. Um sich gegen eine Übermacht von Samsung abzusichern, habe Google Motorolas Gerätesparte übernommen, weil man wohl hoft, dass man so den Smartphones und Tablets von Samsung etwas entgegensetzen kann.
Offenbar fürchtet Google unter anderem, dass Samsung möglicherweise den Weg von Amazon verfolgt und eine abgespaltene Variante von Android einsetzen könnte, bei der die zahlreichen Google-Apps inklusive der enthaltenen Werbung durch Samsung-eigene Alternativen ersetzt werden könnten. Außerdem könnte Samsung von Google einen größeren Anteil an den Einnahmen aus der Suchmaschinenwerbung auf seinen mobilen Geräten verlangen. Samsung habe bereits angedeutet, dass man mehr von den Gewinnen abhaben will, nachdem Google bisher nur gut 10 Prozent der Einnahmen erhält.
Google hat nun mehrere Optionen. Einerseits könnte man mit Motorola an einer stärkeren Integration von Android und den damit ausgerüsteten Geräten arbeiten, doch dies könnte die anderen Smartphone- und Tablet-Hersteller auf die Barrikaden bringen. Außerdem arbeitet man am sogenannten X Phone, das langfristig mit der Samsung Galaxy-Reihe und Apples iPhone konkurrieren soll. Trotz der Bedenken sind Google und Samsung angeblich weiterhin für einander die wichtigsten Partner, wenn es darum geht, Apple etwas entgegen zu stzen.