Gerade eben hat Apple ganz frisch seine Quartalszahlen verkündet und wie immer gibt es gigantische Summen, die da im Raum stehen: 43.6 Milliarden Dollar Umsatz im abgelaufenen Quartal kann man vorweisen.
Das ist etwa eine Milliarde mehr, als Analysten vorausgesagt haben und auch beim Gewinn muss man sich mit 9.6 Milliarden Dollar nun wahrlich nicht verstecken. Im nachbörslichen Handel wird das gerade honoriert – die in den letzten Monaten arg ramponierte Aktie zieht da gerade um 5 Prozent an.
Bei all den tollen Zahlen wollen wir aber nicht unterschlagen, dass es auch weniger Erfreuliches zu vermelden gibt. Die Rohertragsmarge betrug 47.4 Prozent im gleichen Quartal des Vorjahres – jetzt ist man bei 37.5 Prozent angelangt, nochmal ein Prozentpunkt weniger als die eh schon düstere Prognose der Analysten.
“Düster” bedeutet in diesem Fall natürlich, dass hier auf ganz hohem Niveau gejammert wird, darüber sind wir uns wohl alle einig. Dennoch glaube ich nicht mehr an diesen ewig anhaltenden Höhenflug der Apple-Jungs. Gerade ein iPhone, welches hauptverantwortlich ist für die tolle Entwicklung der letzten Jahre, ist mittlerweile nur noch eines von vielen tollen Smartphones und hier dürfte es spannend sein, auf die weitere Entwicklung der Verkaufszahlen zu schauen.
Für dieses Quartal klingt das nochmal ziemlich gewaltig: 37.4 Millionen iPhones hat man absetzen können und 19.5 Millionen iPads innerhalb dieses Quartals. Vor einem Jahr waren es aber auch immerhin schon 35.1 Millionen iPhones im gleichen Zeitraum – mit Wachstum ist hier also nicht mehr viel beim einstigen Primus der Smartphone-Branche.
Bei den Macs und iPods ist die Entwicklung weiter rückläufig, war aber auch nicht großartig anders erwartet worden. Bei den Macs hat man gegenüber dem Vorjahr statt 4 Millionen jetzt 3.95 Millionen Geräte absetzen können, bei den iPods sind es nach 7.7 Millionen im Vorjahr jetzt nur noch 5.6 Millionen.
Wichtiger werden aber künftig nicht nur die Flaggschiffe iPad und iPhone sein, sondern auch wie man diese beiden Geräte im Markt platzieren wird. Schon beim iPad mini merken wird, dass die Gewinnmargen deutlich kleiner ausfallen und ähnlich wird es sich beim erwarteten Billig-iPhone verhalten. Aktuell erwirtschaftet Apple die großen Gewinne auch deswegen, weil man eben Margen vorzuweisen hat, die weltweit ihresgleichen suchen. So nach und nach kommt das Unternehmen aber auch in diesem Punkt wieder in der Normalität an und Tim Cook muss in den nächsten Monaten beweisen, dass das Unternehmen auch unter seiner Fuchtel in der Lage ist, mit Innovationen den Markt umzukrempeln. Das betrifft sicher ein Gerät wie die erwartete iWatch, gilt aber auch für die Tablets und Smartphones, wo Apple schon länger nicht mehr unter Beweis stellen konnte, dass man innovativer ist als die Android-Konkurrenz. Die Kriegskassen sind mit etwa 150 Milliarden Dollar jedenfalls prallgefüllt – beste Voraussetzung, mal wieder die Entwicklung voranzutreiben!