Seit gestern also kennen wir das Apple iPhone 5S. Mit dem Touch ID-Sensor, einer verbesserten iSight-Cam und einem flotteren Prozessor sind einige Neuerungen dabei, wir schauen mal, was sie versprechen.
Performance des A7-Prozessors
Natürlich haben wir hier noch keine messbaren Erfahrungswerte und müssen uns zunächst mal auf das verlassen, was uns Apple gestern mitgeteilt hat. Mit dem A7 setzt man nun auf einen 64-Bit-Prozessor, wobei die 64-Bit-Ansage für uns erst mal weniger spannend ist. Apple spricht von einer Performance, die doppelt so flott ist wie beim Vorgänger. Übergizmo hat in einer Grafik schlicht die Performance des iPhone 5 verdoppelt, um einen theoretischen Wert zu ermitteln. Selbst hier sieht man, dass man nicht etwa die Konkurrenz pulverisiert, sondern sich jetzt bereits hinter einigen anderen Devices einsortieren muss, unter anderem auch hinter dem Galaxy S4 mit Snapdragon 600, wie die Grafik zeigt:
Auch bei der Grafik legt man – nach eigener Aussage – um 20 Prozent zu. Epic sollte das gestern beim Event bestätigen, die Jungs zeigten eine in der Tat eindrucksvolle Demo von Infinity Blade 3. Es sollte auch klar sein, dass Apple bei der Grafik keine Probleme bekommt: Das Display löst nicht höher auf als zuvor, zudem hat man die Performance-Schraube angezogen – von ruckelnden Spielen bleibt ihr also auch beim iPhone 5S definitiv verschont.
Apple hat dem A7-Prozessor noch eine Unterstützung zur Seite gestellt: Den Co-Prozessor M7. Wir vermuten, dass mit diesem Low-Power-Prozessor viele neue Apps auf den Weg gebracht werden im Health-/Fitness-Bereich, denn dieser Chip kümmert sich um die Bewegungs-und Lage-Sensoren im Gerät. Ob ihr steht oder lauft, im Auto unterwegs seid und sogar, ob das Gerät auf dem Tisch liegt oder in der Tasche verborgen ist, kann durch die Sensoren ermittelt werden. Um all diese Vorgänge kümmert sich fortan also der M7, aber auch hier müssen wir noch sehen, wie sich das auf die Leistung des iPhone 5S auswirkt.
Die verbesserte Cam
Auch auf die Kamera hat man gestern einige Zeit verwendet, um darauf hinzuweisen, dass man sie signifikant verbessert habe, wenngleich die Auflösung weiterhin 8 Megapixel betrage. Eine f2.2-Blende, ein fünfteiliges Linsen-System und 15 Prozent größere Sensorfläche heißen die Trümpfe, die Apple ins Feld führt. Fest steht, dass es nicht die Zahl der Megapixel ist, die über die Güte einer Cam entscheidet, dennoch müssen wir auch hier Test-Fotos abwarten, um die neue Kamera einschätzen zu können. Neu ist hier auch ein Burst Mode (10 Frames/Sekunde) und auch ein digitaler Bildstabilisator. Apple hat stets tolle Kameras im iPhone verbaut und somit dürften wir hier tatsächlich die beste Cam aller Zeiten in einem iDevice vorfinden. Wie man sich gegen die Konkurrenz schlägt, die auch zunehmend öfter auf starke Kamera-Technik setzt und ob die verbesserte Cam ein Kaufargument wird, muss sich noch herausstellen.
Touch ID
Hinter “Touch ID” verbirgt sich der Fingerabdruck-Sensor, über den im Vorfeld viel gemunkelt wurde. Er ist tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber der versammelten Konkurrenz, wobei es auch hier schon andere Anbieter gab, die auf eine ähnliche Technik setzten und künftig auch wieder solche Smartphones erscheinen werden.
Apple hat dem Home-Button einen Metallring verpasst, euer Fingerabdruck wird bereits durch Auflegen erkannt, ihr müsst also nicht etwa den Button drücken. Ihr entsperrt mit dem Bild eures Fingerabdrucks euer iPhone 5S, authentifiziert euch aber auch bei Online-Käufen, beispielsweise bei iTunes.
Es gibt ganz klar einen Mehrwert durch Touch ID, allein schon, weil es das Entsperren sowohl schneller als auch sicherer macht im Vergleich zur Eingabe eines Pins. Dennoch wurde gestern natürlich direkt spekuliert, was dieser Scanner in Sachen Security bedeutet. Apple versichert hier, dass die Daten nicht auf Apple-Servern, sondern nur auf dem Gerät gespeichert werden und dass auch nur iOS 7 und nicht etwa andere Apps drauf zugreifen können. Auch hier möchte ich nicht abschließend bewerten, wie verlässlich diese Angaben sind und ob eventuell Security-Probleme auftauchen könnten. Davon ab aber fraglos ein sehr interessantes neues Feature.
Bei weiteren Neuerungen wie dem Akku fehlen uns noch konkrete Angaben, Apple gibt lediglich an, dass die Akkulaufzeit sich gegenüber dem Vorgänger verlängert habe. Auch das notieren wir auf der Liste mit den zu überprüfenden Funktionen und werden selbstverständlich noch einen Artikel nachlegen, sobald wir alle Infos haben.
Mit dem iPhone 5S hat Apple wieder einmal ein absolut hochwertiges und gelungenes Smartphone vorgelegt, aber trotz neuer Gold-Lackierung und den oben angeführten Verbesserungen werde ich das Gefühl nicht los, dass Apple hier ein wenig den Glanz alter Tage verloren hat. Wenigstens 699 Euro werden fällig für die kleinste Ausführung mit 16 GB internem Speicher. Ich denke aber, dass trotz aller aufkeimenden Kritik Apple auch hier wieder massig Geräte absetzen wird – den Preis finde ich allemal angenehmer als die 599 Euro für das iPhone 5C! Eure Meinungen?