Einer neuen Studie zufolge haben Deutsche kein Interesse an Smartwatches oder Brillen wie der Google Glass. Es ist sogar von einer Totgeburt die Rede, die von 96 Prozent der Deutschen abgelehnt wird.
Mit diesen Studien ist es immer so eine Sache: Man weiß oft nicht, welche Menschen befragt wurden bzw wie repräsentativ ihre Antworten zu einem Themenkomplex sind. Jetzt gibt es eine Studie, die sich mit Wearables befasst. Jeder, der hier mit liest, wird uns bestätigen können, in welchem Maße das Interesse an diesen Geräten in den letzten Monaten angezogen hat. Dennoch haben aktuell die wenigsten Menschen selbst ein Fitness-Armband, eine Smartwatch oder ein anderes Wearable.
Die Studie stammt von der Rhino Inter Group und befragt wurden 1.100 Verbraucher, die scheinbar sehr wenig Interesse an Wearables haben, wie Rhino Inter Group-CEO Raimund Hahn resümiert:
Laut unserer Umfrage sind Produkte wie Apples iWatch oder Google Glass Totgeburten
Der Umfrage zufolge sagen erstaunliche 96 Prozent der Befragten, dass es sich bei diesen mobilen Gadgets um „Schnickschnack handelt, den man nicht benötigt“. Wenn sie sich aber für so ein Gerät entscheiden müssten, würden sich 51 Prozent für eine Smartwatch entscheiden, die damit deutlich andere Produkte wie Fitness-Armbänder (32 Prozent) oder Brillen wie die Google Glass (17 Prozent) abhängen.
Hahn schränkt bei diesen Werten aber auch ein, dass ähnliche Studien damals vor dem Smartphone-Boom ähnlich ausgesehen haben und die Leute den Nutzen erst erkannt haben, als sie mit den Devices vertrauter waren. Ich persönlich kenne jedenfalls auch eine Menge Menschen, die von Smartphone-Ablehnern zu absoluten Smartphone-Fans mutiert sind – eine Entwicklung, die ich mir auch bei Wearables mehr als gut vorstellen kann.
Im Fitness-Bereich genießen Wearables bereits heute schon eine recht große Akzeptanz und auch, wenn man anhand der Verkaufszahlen bei Smartwatches von Samsung, LG und Co noch nicht von einem riesigen Boom sprechen kann, bin ich überzeugt davon, dass eine solche Umfrage unter Deutschen bereits in einem Jahr ein komplett anderes Bild zeigen kann.
Lasst uns diese Studie also durchaus zur Kenntnis nehmen, aber am besten unter „sie wissen es noch nicht besser“ verbuchen. Vermutlich wird wirklich nicht jedermann einen Mehrwert in einer Smartwatch erkennen, eine 96-prozentige Ablehnung wie in der Studie ermittelt, halte ich dennoch für kompletten Quatsch. Wie nehmt ihr das wahr? Befinden wir „Geeks“ uns in einer Tech-Blase und wird außerhalb dieser Blase tatsächlich diese neue Produktklasse weder wahrgenommen noch benötigt?