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Apple: Prüde, verkniffen und humorlos

von Carsten Dobschat am 17. August 2012
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  • @dobschat

Nein, man kann mir wirklich nicht vorwerfen, dass ich einen irrationalen Hass auf Apple pflegen würde, immerhin nutze ich die Produkte des Unternehmens schon seit Zeiten, in denen Apple seine Produkte nicht nur entworfen, sondern auch noch selbst gebaut hat. Und grundsätzlich habe ich auch kein Problem damit, dass Apple in seinem iTunes Store ein paar Regeln hat, die einen gewissen Standard sichern sollen. Das ist kein Problem bei technischen Standards, zum Beispiel sollten Songs, die über den iTunes Store verkauft werden vernünftig klingen oder eben Apps sich auf offizielle APIs beschränken, damit sie auf möglichst allen iOS-Plattformen lauffähig sind und keine unnötigen Sicherheitslöcher auftun. Überhaupt kein Thema, solche Vorschriften sind sinnvoll und sind auch nützlich für die User. Kritisch wird es aber schon bei den „moralischen Standards“, die das US-Unternehmen durchsetzen möchte.

Das „böse“ Cover!

Songs dürfen das böse F-Wort nicht enthalten, es sei denn sie sind mit einer „Explizit“-Warnung markiert, Nippel dürfen auch nicht gezeigt werden – zumindest nicht, wenn es sich um den Nippel einer weiblichen Brust handelt und zeitweise wurde das Wort „Jailbreak“ auch bei Song- und Bandnamen zensiert. Um Fragen wie Pressefreiheit oder die der Kunst schert man sich bei Apple in solchen Fragen herzlich wenig, egal ob es die Abbildung eines alten Ölgemäldes oder das „Seite 3 Mädchen“ ist: Keine Nippel in Apfelland.

Aber auch darüber hinaus möchte Apple mitreden: Ein Buch für Nachwuchsautoren, in dem erwähnt wird, dass auch Amazon eBooks verkauft? Das geht nun wirklich nicht. Hinweise auf alternative Darreichungsformen eines Produkts aus dem iTunes Store sind nun mal verboten, selbst wenn sie offensichtlich keine sind, sondern auch nur ein fast schon als historisch zu bezeichnender Witz.

Einen solchen Witz (über dessen humoristische Qualität man geteilter Meinung sein kann) erlaubten sich J.B.O. (über deren humoristischen Qualitäten man natürlich ebenfalls unterschiedlicher Auffassung sein kann) im Jahr 1995 auf dem Cover ihres Debütalbums „Explizite Lyrik“. Dort ist folgender „Warnhinweis“ zu finden:

Vorsicht! Diese CD ist gefährlich!! Diese CD kann Ihren CD-Player zerstören und führt bei Überdosierung unweigerlich zu völliger geistiger Verwirrung und Verblödung. Bei zelebralem Griesbrei und Nebelbildung sagen Sie Ihrem Arzt, er sei ein Apotheker.

Dieser „Warnhinweis“ ist laut Apple ein verbotener Hinweis auf die CD-Fassung des Albums. Wir erinnern uns (zumindest diejenigen unter uns, die dafür alt genug sind): 1995 rechnete noch niemand mit Download-Stores oder gar einem Vinyl-Comeback, damals war klar, dass man „Album“ meint, wenn man von „CD“ sprach. Aber das ist offenbar inzwischen zu lange her für die Zensoren bei Apple, denn bislang störten die sich nicht an diesem Text auf dem Cover – erst im Zuge der Neuveröffentlichung des Albums über das bandeigene Label kam das Veto von Apple. Bis vor wenigen Wochen konnte das Album – noch im Vertrieb über das frühere Label – im iTunes Store mit der jetzt beanstandeten Cover-Abbildung gekauft werden.

Warum also überhaupt über iTunes verkaufen? Das ist das Problem für Content-Produzenten: Man kommt an Apple hier nicht mehr vorbei. Ein Album überall, nur nicht bei Apple anbieten? Das muss man sich erst einmal leisten können. Der Marktanteil von Apple in diesem Bereich ist zu groß. Diesen hat Apple natürlich nicht ohne Grund, derzeit gibt es wohl kaum einen Store, in dem man komfortabler Musik, Filme, Bücher und Apps kaufen kann als bei iTunes, wobei dieser Komfort natürlich mit einem relativ geschlossenen Plattform erkauft wird. Aber selbst mit einer relativ geschlossenen Plattform kann man leben, immerhin verbietet Apple es niemandem, Musik bei Amazon zu kaufen oder eigene CDs zu digitialisieren. Aber die Vorschriften im Contentbereich gehen eindeutig zu weit.

Bei Nippeln und dem einen oder anderen herzlichen „Fuck“ in einem Songtext ist das vielleicht noch mit regional unterschiedlichen Moralvorstellungen und Jugendschutzvorschriften zumindest ansatzweise zu erklären, aber die bessere Lösung hier wäre natürlich eine regionale Differenzierung des Angebots oder entsprechende Altersfreigaben, statt einfach die jeweils strengsten Kriterien weltweit anzuwenden. Aber spätestens bei Vorschriften über den Inhalt und bei Eingriffen in die Freiheit von Presse und Kunst hört es auf. Es gibt einfach Dinge, da haben sich Apple (und alle anderen Händler) raus zu halten. So lange Apple aber einen unverzichtbaren Vertriebsweg für die eigenen Inhalte kontrolliert, werden sich die Produzenten dieser Inhalte auch von Apple Vorschriften machen lassen.

Das „saubere“ Cover für Apple

Klar, man kann natürlich auf andere Alternativen ausweichen: Musik und eBooks kann man auch bei Amazon kaufen und trotzdem am iPhone oder iPad konsumieren, man kann sich auch für Android und andere Content-Anbieter entscheiden. So lange es noch Alternativen gibt, die frei von solchen idiotischen Regelungen sind geht das noch. Das grundsätzliche Problem ist aber nicht nur auf Content-Stores beschränkt und die Entwicklung bisher zeigt eher, dass alle global agierenden Unternehmen sich jeweils am kleinsten gemeinsamen Nenner weltweit orientieren. Auch Facebook hat eine „No Nipple Policy“, Anbieter von Cloud-Speichern verwenden schwammige Formulierungen über unzulässige Inhalte und nehmen sich das Recht raus die „privaten“ (wie „privat“ Daten in der Cloud sind ist ein anderes Thema) Daten ihrer Nutzer zu kontrollieren.

Egal ob Download-Stores, soziale Netze oder Cloud-Dienste: Im Zweifelsfall ist man dem jeweiligen Anbieter ausgeliefert und hat sich danach zu richten, was diesem gefällt und was nicht. Ob da nun Rufe nach gesetzlichen Vorgaben oder Boykottaufrufe etwas ausrichten wage ich zu bezweifeln, auch wenn ich keine bessere Idee habe…

BTW: J.B.O. bieten ab sofort den von Apple abgelehnten Cover-Scan einfach zum Download an, damit auch zukünftige iTunes-Kunden das unzensierte Cover in ihrer Mediathek haben.

Disclosure: Ich mache den Online-Kram bei J.B.O. und bin Apple-User, beides hat mich mit ziemlicher Sicherheit beim Aufregen beeinflusst, keine Frage ;)

Quellen: J.B.O., venue music

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