Apple gibt uns Einblicke in seine Testlabors und erklärt, wie das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus vor der Veröffentlichung malträtiert werden. Insgesamt 30.000 Geräte hat man dieses Mal vorher auf Stabilität und Langlebigkeit getestet.
Das iOS-Chaos hat Apple gerade scheinbar mit einem Update in den Griff bekommen, aber es bleibt noch #bentgate, welches in den Medien für deutlich mehr Aufmerksamkeit gesorgt hat. Jetzt gewährt uns Apple Einblicke in seine Test-Labors, um zu belegen, dass dort alles mit rechten Dingen zugeht und die Geräte vor dem Release wirklich intensiv getestet werden.
Und intensiv scheinen die Tests tatsächlich zu sein – wenn man ein iPhone ist, macht man besser einen großen Bogen um dieses Gebäude, welches sich nahe des Apple-Campus in Cupertino befindet.
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Das sagt Phil Schiller und Dan Riccio, Senior Vice President of Hardware Engineering bei Apple ergänzt, dass das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus die iPhone-Modelle sind, die man bislang im Vorfeld am eifrigsten getestet habe auf Belastungen aller Art: Je 15.000 iPhone 6 und 15.000 iPhone 6 Plus mussten sich dieser Tortur unterziehen, die gleich aus mehreren Tests besteht: “Wir müssen herausfinden, wie man sie zerstören kann, bevor es die Kunden tun”, erklärt Riccio weiter.

Die Kunst besteht dabei darin, dass man den Lebenszyklus eines Smartphones imitiert – ohne, dass es wirklich so lange dauert. Dazu gibt es gleich mehrere Tests, um den tatsächlichen Gebrauch zu simulieren. Insgesamt fünf verschiedene Tests durchlaufen die Geräte, wie Apple der eingeladenen Presse erklärte.
Da ist zunächst der Three-Point-Bending-Test, bei dem ein iPhone an verschiedenen Punkten gleichzeitig Druck ausgeliefert ist, so dass man feststellen kann, welche Kraft in verschiedenen Situationen auf das Gerät einwirken kann, ohne dass es bleibende Schäden davon trägt. Unter den weiteren Tests gibt es auch einen Sitz-Test, in welchem simuliert wird, dass jemand das iPhone in der Hosentasche hat und sich dann hinsetzt. Dabei werden verschiedene Szenarien durchgespielt mit unterschiedlichen Taschen, Display nach innen und mal nach außen ausgerichtet, Kontakt mit harten Oberflächen und all das auch mehrere tausend mal.

Auch Torsion, also die Verdrehung, wird getestet. Dazu wird das iPhone an beiden Enden fixiert und dann 8.000 mal verdreht. Zu guter letzt gibt es auch noch Real-Life-Tests, bei denen Apple-Mitarbeiter mit den Geräten ausgerüstet werden und sie eine gewisse Zeit realistischen Szenarios aussetzen.

Alles in allem wirkt Apple sichtlich bemüht darum uns davon zu überzeugen, dass man alles Erdenkliche unternimmt, um im Vorfeld jegliche Belastung zu simulieren, die ein iPhone draußen erwarten könnte. Dabei führte Phil Schiller noch aus, dass die Geräte in China nochmal gründlicher getestet werden als in diesem Testlabor. Es war das erste Mal seit 2010 (damals war das Antennagate der Grund), dass Apple der Presse solche Einblicke gewährte. Alles in allem wenig überraschende Bilder und Informationen – denn niemand von uns hätte wirklich vermutet, dass die Devices im Vorfeld nicht intensivst getestet werden, oder? re/code war neben dem Wall Street Journal und The Verge auch eingeladen und hat sogar ein Video, welches wir euch nicht vorenthalten wollen: