Wieder ein lustiges Kapitel aus der unendlichen Geschichte zwischen Apple und Samsung, in der es um gestohlene Patente, gebrochene Lizenz-Deals und vieles mehr geht, und was nun selbst Apple über den Kopf zu wachsen scheint.
Erinnert ihr euch noch an die Nummer zwischen Apple und Samsung, bei der den Koreanern ein paar „confidential“ Infos zu einer Lizenzvereinbarung zwischen Apple und Nokia herausgerutscht sind, die nun wirklich nur für einen sehr kleinen Kreis gedacht waren? Selbst von Industriespionage war da die Rede, und man mag sich die geballte Anwalts-Riege im Auftrag der angebissenen Frucht mit puterrotem Kopf vorstellen, während man auf die Vertreter Samsungs einprügelt, dass sowas natürlich nicht passieren darf. Der Richter wollte Samsung dafür jedoch nicht belangen, lediglich die zuständige Anwaltskanzlei Quinn Emmanuel wurde angezählt.
Jetzt gibt es eine – wie ich finde – witzige Wendung in diesem Fall: Exakt die Lizenz-Daten, um die es geht (plus eine Lizenzvereinbarung mit NEC) wurde bereits lange vorher von Apple höchstpersönlich publik gemacht. Auch da waren die Daten natürlich streng geheim, dennoch waren sie nahezu vier Monate komplett öffentlich einsehbar – nämlich von Oktober bis Januar.
Den Ball nimmt Samsung jetzt natürlich herzlich gern auf und schmettert ihn Apple seinerseits wieder um die Ohren: Man möchte gern alle Details zu dem Vorfall einsehen, nicht zuletzt deswegen, weil auch Information über Samsung selbst betroffen sein können, die ebenfalls nicht für die Öffentlichkeit gedacht waren.
Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt, aber es zeichnen sich mittlerweile ein paar Grundsätze für diese Patentstreitigkeiten ab:
- Niemandem geht es wirklich um die Produkte, es geht nur noch darum, dem Gegner einen reinzuwürgen
- Die Streitigkeiten hören niemals auf
- Am Ende gewinnt niemand – lediglich ein paar Anwälte haben für immer ausgesorgt