Auf einer Aktionärsversammlung ist Apple-Chef Tim Cook überraschend wütend und deutlich geworden und hat sich gegenüber Anteilseignern entschieden für Nachhaltigkeit ausgesprochen, Kritikern dabei sogar zum Verkauf von Apple-Aktien geraten.
Wenn wir über Tim Cook reden, dann meistens nicht deswegen, weil er so charismatisch ist oder so viel Profil zeigt. Nach wie vor steht er deutlich im Schatten des Steve Jobs, aber vermutlich hat auch niemand wirklich erwartet, dass er in kürzester Zeit diese doch sehr großen Fußstapfen ausfüllen kann.
Jetzt allerdings hat er erfreulicherweise mal ganz klar Farbe bekannt und das bei einem Thema, welches ihm und auch Apple sehr am Herzen liegt: Umweltschutz und Nachhaltigkeit. In der Zeit, seit Cook die Zügel in der Hand hält, hat sich hier schon eine Menge getan, bereits drei Viertel der Apple-Einrichtungen (inklusive Daten-Zentren und Hauptzentrale) werden mit Solar-, Windenergie oder anderen nachhaltigen Methoden der Energieerzeugung betrieben.
Allen Aktionären in den Staaten passt das nicht so wirklich in den Kram, wie Tim Cook nun bei einer Aktionärsversammlung feststellen musste. Einige eher konservativ ausgerichtete Teilhaber haben sich innerhalb der NCPPR-Gruppe (National Center for Public Policy Research) organisiert und durch einen Sprecher bei der Versammlung fordern lassen, dass die Kosten aufgedeckt werden müssen, die mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Sollten derlei Projekte nicht profitabel sein, so der Vorschlag, solle man sich davon distanzieren und eben lieber profitabel arbeiten.
Daraufhin ist Tim Cook wohl ziemlich der Kragen geplatzt, weshalb er in der Folge auch ungewohnt deutlich wurde. Er erklärte, dass Apple eine ganze Menge Dinge tut, bei denen die Motivation eine andere ist als lediglich der Profit. Abgesehen davon, dass auf lange Sicht auch Nachhaltigkeit natürlich ökonomisch bedeuten kann. Cook sagte weiter, dass man die Welt besser verlassen wolle, als man sie vorgefunden habe – und ich bin geneigt ihm das auch wirklich abzukaufen.
Er hat den konservativen Anteilseignern aber nicht nur eine Absage erteilt, sondern auch noch einen drauf gesetzt, indem er sie dazu aufforderte, ihre Aktien doch einfach wieder zu verkaufen. Ganz klare Ansage und für mich ein Zeichen, dass einige Unternehmen wirklich verstanden haben, dass ein Umdenken auch in den Vereinigten Staaten stattfindet – Unternehmen wie Google ticken da ja glücklicherweise ganz ähnlich.