Apple-Chef Steve Jobs könnte in diesen Tagen ein Problem bekommen. Laut amerikanischen Zeitungsberichten wollen die US-Behörden das Verhalten seines Unternehmens in Sachen möglicher Wettbewerbsverzerrungen untersuchen. Hintergrund ist das geschlossene Ökosystem rund um iPhone und iPad, das Jobs und seine Mitstreiter mit diversen teilweise fragwürdigen Methoden verteidigen. Angeblich diskutieren das Justizministerium und die Handelsaufsicht derzeit, wer von ihnen die Untersuchung von Apples Marktverhalten untersuchen soll.
Die New York Post zitiert eine anonyme Quelle, derzufolge das Department of Justice (DoJ) und die Federal Trade Commission (FTC) Apple unter die Lupe nehmen wollen. Noch sei aber nicht entschieden, welche der beiden Behörden letztlich ermitteln soll. Es geht angeblich um das Verbot, Anwendungen für das iPad einfach zu konvertieren, die zuvor in C# oder Flash entwickelt wurden. Stattdessen müssen alle Programme, die in Apples App Store aufgenommen werden wollen, nativ mit Objective C, C, C++ oder JavaScript entwickelt werden.
Auch die abfälligen Äußerungen zu Adobes Flash dürften die FTC oder das DoJ brennend interessieren. Die Entscheidung der Behörden soll nur noch wenige Tage entfernt sein. Eine Untersuchung soll offenbar klären, ob Apple den Wettbewerb behindert, indem das Unternehmen vorschreibt, dass alle Anwendungen nativ für seine Produkte entwickelt werden müssen. Sie lassen sich so nur mit mehr Aufwand für die Systeme anderer Anbieter wie etwa Google, Microsoft und RIM umsetzen.
Eine Untersuchung von Apples Geschäftsgebahren bedeutet allerdings noch lange nicht, dass die Behörden gegen das Unternehmen ermitteln. Normalerweise finden erste oberflächliche Untersuchungen statt, um festzustellen, ob tatsächlich Gründe für Ermittlungen wegen Wettbewerbsverzerrung bestehen. Sollten die FTC oder das DoJ also letztlich übereinkommen, kann es noch eine ganze Weile dauern, bis fest steht, ob tiefergehend ermittelt werden soll.
Quelle: New York Post via Valleywag