Die Prozessor-Designer von ARM sind sich offenbar äußerst sicher, dass Smartbooks und Netbooks problemlos auch ohne Windows auskommen und dennoch erfolgreich sein können. ARM-Chef Warren East ging sogar so weit zu behaupten, dass sein Unternehmen auch ohne Unterstützung für die x86-Varianten von Windows bald riesige Erfolge feiern kann. Für die Zukunft der Netbooks und Smartbooks prophezeit East unterdessen Großes: Es sei durchaus denkbar, dass derartige Geräte in wenigen Jahren 90% der PC-Verkäufe ausmachen. Natürlich hat ARM auch schon die richtigen Prozessoren für diese Explosion des Marktes in petto. Mehr nach dem Bruch.
ARM ist wohl der in Zukunft wichtigste Konkurrent für Intels Atom-Prozessoren, wenn es um mobile Begleiter im Notebook- und Tablet-Format geht. In Kürze wird eine wahre Schwemme von günstigen Smartbooks erwartet, die irgendwo zwischen Smartphones und Netbooks eine angeblich riesige Lücke im Markt füllen sollen. ARM will davon natürlich profitieren, schließlich werden die Architekturen des britischen Unternehmens von diversen Firmen lizenziert und stecken somit auch in den Chips von Nvidia, Qualcomm & Co und selbst Apple verbaut im iPad einen ARM-kompatiblen Chip. Auch in Netbooks mit Intel- oder AMD-CPU stecken inzwischen ARM-Chips, obwohl es sich in diesen Fällen lediglich um unterstützende Prozessoren handelt, die spezielle Aufgaben übernehmen (WLAN/Bluetooth etc.).
In Zukunft will ARM mit seinen Designs auch das Feld der Hauptprozessoren in Netbooks und anderen ähnlichen Geräten erobern, so East. Zwar unterstützen die ARM-CPUs mangels entsprechender Lizenzen keine x86-Befehlssätze, doch eigentlich sei nur die “Liebe” der Nutzer gegenüber den Microsoft-Betriebssystem ein Hindernis für den Erfolg. East gestand jedoch auch ein, dass die breite Windows-Unterstützung sicherlich für noch größere Erfolge im Bereich der ultramobilen PCs sorgen könnte.
Da jedoch Linux immer stärkere Verwendung finde, sei es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ARM auf breiter Front Erfolg hat. Der Zugewinn von Marktanteilen hänge daher nicht von Microsofts Unterstützung oder einer x86-Lizenz von Intel ab. ARM gewinnt Marktanteile, mit oder ohne Microsoft, so East. Es gebe daher auch keinen wirklichen Druck auf den Softwarekonzern, um diesen dazu zu bewegen, seine Desktop-Betriebssysteme mit ARM-CPUs kompatibel zu machen. Stattdessen arbeite man mit den Redmondern bereits seit mehr als 12 Jahren gut zusammen, schließlich unterstützen alle Mobil-Betriebssysteme von Microsoft ARM-Plattformen.
Microsoft könne sich jedoch durchaus dafür entscheiden, Betriebssysteme wie Windows 7 auf ARM-Plattformen nutzbar zu machen. “Ich glaube nicht, dass es große technische Hürden gibt”, sagte der ARM-CEO. Es handele sich für Microsoft eher um eine “operationelle” Herausforderung, doch ARM sei gerne zu entsprechender Hilfestellung bereit. Es sei zudem unwahrscheinlich, dass Microsoft die Unterstützung für ARM-CPUs zurück halte, um einen Schaden für seine langjährigen Beziehungen zu Intel zu vermeiden.