Alphabet ist nun also da und der ein oder andere fragt sich, was denn dies nun fuer Google bedeutet und warum man ueberhaupt so einen Schritt vollzogen hat? Was ist denn Google heute ueberhaupt noch? Eine Suchmaschine? Ein Browser? Ein Betriebssystem? Ein Hersteller von selbstfahrenden Autos oder doch eine Firma zur Analyse der eigenen Gene?
Wuerde ich diese Liste fortsetzen, dann wuerde sie lang werden und den Rahmen dieser „Sub 300“ Kolumne sprengen. Google hat inzwischen in so vielen Maerkten seine „Finger drin“, dass man man nicht nur den Ueberblick verliert, ja mir wird zum Teil schwindelig ob der Komplexitaet des Megakonzerns aus Mountain View. Google hat mir zuweilen Angst gemacht, denn sie wurden zu gross und ragten mit ihren Daten abtastenden Fuehlern in so ziemlich jeden Bereich meines taeglichen Lebens. Wohlgemerkt durch dankbare Mithilfe meinerseits.
Ja, das digitale Stockholm Syndrom hat auch mich seit Jahren im Griff. Wissentlich! Und auch wenn immer und immer wieder das Engelchen der Usability mir einfluesterte, wie praktisch es doch ist so viele dutzende Services mit einem Login zu nutzen, so sehr holte mich mein Respekt vor dieser Firma immer wieder auf den Boden der Tatsachen. Google wurde mir einfach zu viel und inzwischen bin ich bezueglich der von mir eingesetzten Services weitaus heterogener aufgestellt. Bewusst und inzwischen sogar sehr ueberzeugt davon.
Auch Google erkennt diese Entwicklung und laesst nun nach Jahren mal endlich wieder das hauseigene „Do no evil“-Mantra aufleben. Alphabet soll mehr Transparenz bringen, was alleine schon durch die separaten Geschaeftsberichte der einzelnen Bereiche abgebildet wird.
Und genau das will ich von dir sehen Google. Denn du bist schon lange nicht mehr nur diese leere Seite mit dem einen Eingabefeld. Und der Button „auf gut Glueck“ wurde vor dem Start von Alphabet sicherlich nicht von den Gruendern gedrueckt.
Gut so!