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BuzzFeed veröffentlicht Ausmaß der chinesischen Umerziehungslager für Uiguren

Dass China die ethnische Minderheit der Uiguren verfolgt, unterdrückt und sogar in sogenannten Umerziehungslagern festhält, ist eigentlich schon lange bekannt. BuzzFeed hat eine intensive Recherche unternommen, die darlegt, was in diesen Lagern vor sich geht und wie umfassend sie die Bevölkerung Xinjiangs betrifft.

von Michael Sprick am 30. August 2020
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In drei sehr langen, aber auch sehr lesenswerten Artikeln hat BuzzFeed seine nun zwei Jahre lange Recherchearbeit zu den Umerziehungslagern in Xinjiang veröffentlicht. Xinjiang ist die nordwestlichste Provinz Chinas, in der es mehr ethnische Uiguren als Han-Chinesen gibt. Von den Repressionen sind aber nicht nur die Uiguren, sondern auch Kasachen und andere vornehmlich muslimische Minderheiten betroffen.

Bei uns in Deutschland ist in Ausschnitten immer wieder mal von dieser menschenrechtsverletzenden Politik der chinesischen kommunistischen Partei zu lesen. Da China aber natürlich keinen Journalisten und Reportern aus dem Ausland Zugang zu den Gebieten gewährt, in denen die Lager errichtet worden, gibt es kein umfassendes Bild von den Umerziehungslagern.

Weshalb BuzzFeeds Artikel lesenswert ist

Genau an dem mangelhaften Gesamtbild in der Öffentlichkeit setzt also die Arbeit von BuzzFeed an. Das Team aus den Reportern und Journalisten, Allison Killing, Megha Rajogopalan und Christo Buscheck, erzählt die Story in drei Teilen. Es wird die allgemeine Geschichte (erster Teil – englisch) der Umerziehungslager und wie die Welt-Öffentlichkeit bzw. die US-Regierung mit dem Thema umgeht und wie wiederum die chinesische Reaktion auf Vorwürfe und Sanktionen ist.

Ein weiterer großer Teil beschäftigt sich mit persönlichen Schicksalen von Opfern. Fast ungläubig habe ich diesen Artikel (zweiten Teil) gelesen. Wir müssen nicht länger nur in Geschichtsbüchern lesen, dass wir Menschen zu allen Zeiten zu den schrecklichsten Untaten fähig sind. Auch in der postmodernen Welt kann extremste Gewalt noch immer Staatsräson sein.

Kernstück der Story ist aber eine Recherche, die sich aus öffentlich zugänglichen Quellen und Satellitenbildern stützt. Die journalistische Leistung dahinter ist offen zu legen, wie umfangreich China diese Lager tatsächlich betreibt. Denn das ist der Öffentlichkeit bis dato noch nicht wirklich klar gewesen. Öffentliche Vorwürfe, dass Millionen von Uiguren schon in den Lagern „umerzogen“ wurden, weist die chinesische Regierung zurück. Das wäre westliche Propaganda. Die Lager würden sich nämlich ausschließlich gegen Terroristen und Separatisten richten – eine Minderheit der Minderheit.

In einer besonders perfiden Weise nannte der Gouverneur der Provinz Xinjiang, Shokrat Zakir, die Insassen der Lager sogar „Auszubildende“, die „Abschlüsse gemacht“ hätten und die mit der Hilfe der Regierung festen Berufsbildern nachgehen und nun ein glücklicheres Leben führen würden. Eine Darstellung, die in 1984-Manier an „Neusprech“ erinnert. Auszubildende werden aber sicher nicht so behandelt, wie Drohnenaufnahmen aus dem Jahr 2019 zeigen. Auch persönliche Aussagen von Opfern zeigen das Ausmaß der Menschenrechtsverletzung in China.

BuzzFeed lässt die Opfer persönlich zu Wort kommen

Aus persönlichen Berichten geht hervor, dass völlig normale Zivilisten in den Lagern festgehalten werden. Im zweiten Teil des Berichts ist zu lesen, dass einige der ehemaligen Festgehaltenen tatsächlich erfahren haben, wofür sie in den Lagern umerzogen werden müssten. So hat ein Opfer berichtet, dass sie ins Lager musste, da sie „illegale Software“ benutzt habe – es handelte sich um WhatsApp.

Weiter wird natürlich von den unmenschlichen Zuständen in den Camps berichtet. Von Folter, Zwangsarbeit und sogar Zwangssterilisierung. Besonders unmenschlich sei auch, dass die Lager völlig überfüllt wären. Das führe – gewollt oder ungewollt – dazu, dass die Insassen unter Schlafmangel leiden, schlecht versorgt werden und unter extremer Platzangst leiden. Eines der Opfer berichtet, dass sie sich zeitweise gewünscht hätte, lieber zu sterben als weiter in dem Lager zu leben.

Dabei kann BuzzFeed anhand der persönlichen Schicksale auch festmachen, dass die Erfahrungen der Opfer sich teilweise stark unterscheiden. Denn wer vor 2018 in einem Umerziehungslager war, der wurde höchstwahrscheinlich in einer ehemaligen Schule, in einem Altenheim oder einem sonstigen öffentlichen Gebäude festgehalten. Es handelte sich also nur um improvisierte Lager. Erst ab 2018 scheint China die Lager großspurig und professionell aufgezogen zu haben – menschlicher wurden sie dadurch aber nicht, eher im Gegenteil.

Wie die Arbeit des Recherche-Teams begann

Binnen weniger Monate wurden ab 2018 ganze Lagerkomplexe errichtet. Die „Umerziehung“ wurde rationalisiert und erregte damit die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. In diesem Jahr begann also die Arbeit von BuzzFeed. Damals wurde vermutet, dass es etwa 1200 Lager gab. Damals waren aber nur 92 dieser Lager öffentlich bekannt. Aufgabe war es also, die restlichen vermuteten Lager ausfindig zu machen. In Xinjiang konnte Buzz Feed zumindest 268 Gebäude finden, die starke „Kennzeichen von Umerziehungslagern“ aufweisen.

Ein Merkmal sei zum Beispiel, dass sie erst nach 2018 errichtet wurden. Ein wichtiges Kriterium, mit der das Team beispielsweise Gefängnisse oder Militärstützpunkte von den eigentlichen Lagern unterscheiden konnte. Im dritten Teil der Story gewährt BuzzFeed Einblicke, wie sie bei ihrer Recherche vorgegangen sind. Sie stützt sich, wie gesagt, nur auf öffentliche Quellen. Bis zu einem gewissen Grad sind die Beobachtungen und Aufzeichnungen also überprüfbar.

Wie BuzzFeed die Lager identifiziert hat

Benutzt wurde bei der Recherche vor allem Baidu, das chinesische Google. Genau wie das Vorbild hat auch Baidu ein öffentliches Abbild der Welt in Form von Satelliten-Bildern erstellt – quasi „Baidu Earth“. Das Problem ist natürlich, dass die Lager in den Satellitenbildern zensiert sind. Das ist aber nicht der Fall, wenn man westliche Bilder hinzunimmt, die ebenfalls China abbilden: Google Earth, das Sentinel Hub der Europäischen Weltraumbehörde und das Projekt Planet Labs.

Natürlich könnte jeder einfach diese Vorlagen nehmen und ganz Xinjiang nach auffälligen Strukturen absuchen. Doch das Team von BuzzFeed hat die Zensur ganz einfach für sich genutzt. Die Zensur der Bilder findet erst ab einem bestimmten Level statt. Zoomt ein User zu nah an eine zensierte Stelle heran, wird das Bild quasi durch Platzhalter ersetzt, die nur noch Modell-mäßig Straßen oder Strukturen abbilden. Wer zu stark heraus gezoomte Bilder betrachtet, kann dagegen nicht deutlich erkennen, welche Funktion ein mutmaßliches Gebäude haben könnte.

Bei dem bestimmten Zoom-Level „18“ wurden aber einfach graue Kacheln über die Satellitenbilder gelegt. Das war dann ein Hinweis darauf, dass sich hinter diesen Kacheln Strukturen verbergen, die nicht an die chinesische bzw. die Welt-Öffentlichkeit gelangen sollten. So konnte die Recherche letzten Endes viel schneller durchgeführt werden. Denn die zensierten Stellen mussten so einfach nur noch mit alternativen Satellitenbildern verglichen werden. Allerdings war die Auswahl der Bilder immer noch sehr hoch. Mehrere zehntausend Stellen kamen infrage.

Als weiteres Ausschlusskriterium führte BuzzFeed an, dass die Lager nah an Infrastruktur gelegen sein müssen – also an Städten oder Produktionsstätten, damit sie einerseits schnell gebaut werden könnten und andererseits gute Bedingungen für den An- und Abtransport von Häftlingen genutzt werden könnten. Das Endergebnis der Recherche findet ihr schon im ersten Artikel auf einer öffentlich zugänglichen Map dargestellt. Leider sind die Bilder auf OpenMaps aber teilweise vor 2017 gemacht worden, sodass die Camps nicht immer dargestellt sind.

________________

Als Fazit kann ich sagen, dass BuzzFeed, das oft nicht als Qualitätsmedium gilt, tatsächlich eine wichtige und lesenswerte Story an die Öffentlichkeit getragen hat. Diese sollte jeder lesen, der gerne wissen würde, was es mit den Umerziehungslagern in China auf sich hat.

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