Februar 2014 – Facebook kaufte WhatsApp für schlanke 19.000.000.000 US-Dollar – dieser Schritt ein richtungsweisendes Zeichen, wohin sich die Kommunikation in Social Media entwickelt. Weiter weg vom öffentlichen Bereich, hin zur Face to Face Kommunikation. Die SMS 3.0 quasi, die vor allem auch in Gruppenchats eine gute Figur macht.
WhatsApp ist nur einer der Anbieter, der sich der (mehr oder weniger privaten) Kommunikation verschrieben hat. Spätestens nach den ganzen Snowden-Enthüllungen und die damit aufpoppenden Anbieter wie Telegram oder nun zuletzt Wire, ist „Dark Social“ zur alltäglichen Gewohnheit geworden – bei Kids wie auch bei Rentnern. Wahrscheinlich sogar ohne, dass sie es wissen.
Was bedeutet Dark Social?
Nein, mit FSK 18 in Social Media hat das wenig zu tun – zumindest bekommen wir es nicht mit. Denn Dark Social bezeichnet die nicht öffentliche Kommunikation mit sozialen Diensten wie beispielsweise WhatsApp oder auch dem Facebook Messenger. Aber auch private Twitter-Messages etc. zählen dazu – dass das ein Problem für die Werbetreibenden auf Facebook und Co. werden kann, ist nicht von der Hand zu weisen. Inhalte, die ohne Wissen von Unternehmen, Agenturen, eCommerce Butzen oder relevanten News-Channels geteilt werden, sind auf einmal nicht mehr messbar.
In einem Whitepaper hatte RadiumOne zuletzt sehr interessante Zahlen zu Dark Social veröffentlicht. Demnach sind 69% aller geteilten Inhalte nicht öffentlich, sondern sind Empfehlungen zwischen 2 einzelnen Accounts. Nur 31% der Beiträge werden für alle sichtbar geteilt.
Mobile ist an allem Schuld!
Wie konnte es nur dazu kommen? Wieso werden Inhalte plötzlich nicht mehr in die Welt geblasen, sondern gezielt geteilt? Natürlich ist das Smartphone Schuld – beziehungsweise die immer besser werdenden Apps mit ausgefeilten Sharing-Mechanismen, sau guter Usability und natürlich Gruppenzwang. Seien wir mal ehrlich: Als Facebook WhatsApp gekauft hat, haben gefühlt 83.000.000 Deutsche WhatsApp von ihrem Device gelöscht. Im real life jedoch hat WhatsApp in den Monaten nach dem Kauf durch Facebook sogar massiv an Nutzer dazu gewonnen – da half auch der Aufschrei alles nichts.
Und nun?
Viele Webseitenbetreiber sehen das als Chance, ihre Inhalte noch besser verteilen zu können – Sharing-Button für WhatsApp und Co. tauchen immer öfters auf. Und genau hier liegt auch die Chance, Dark Social messbar zu machen: Durch die Integration sind Clicks zählbar, Webseiten wie Buzzfeed beispielsweise haben auf den Mobile Sharing-Button mehr Traffic als auf den herkömmlichen Button für Twitter, Facebook und Google+.
Sehen wir Dark Social ins Auge: Jeder nutzt es, jeder braucht es – und es wird sicherlich nicht weniger werden. Optimieren wir also unsere Webseiten und nutzen wir das unglaubliche Potential, was Dark Social bietet: Massig Reichweite!