Das Museum of Modern Art in New York (kurz Moma) hat kürzlich einen alten Film aus dem Jahr 1902 aus seinen Archiven geholt. Darauf sind Aufnahmen der Stadt Wuppertal aus der damals noch völlig neuen Schwebebahn zu sehen.
Die Schwebebahn war damals gerade rund ein Jahr alt, nachdem sie am 1. März 1901 veröffentlicht wurde. Die Bilder zeigen, was für ein technischer Umbruch die Industrialisierung und das 20. Jahrhundert damals war. Denn Kutschen scheinen für die Wuppertaler damals noch das wesentliche gewohntere Fortbewegungsmittel zu sein. Was für uns aus heutiger Zeit aber immer noch wie eine Kuriosität wirkt, ist für die Wuppertaler auch auf den Aufnahmen damals schon völlig normaler Alltag.
Für das Moma besteht aber nicht nur ein bloß kulturgeschichtliches Interesse an dem Film. Auch filmtechnisch sind die Aufnahmen interessant.
Der Film wurde nämlich lange für einen geschrumpften 70mm-Film der Firma Fox gehalten. Dieser ist schon seltener als die damals üblichen 35mm- bzw. 16mm-Filme. Stattdessen handelt es sich aber um einen 68mm-Film der Firma Biograph.
Die größeren Filmformate haben dabei den Vorteil, dass sie ein klareres Bild und eine höhere Videoqualität erlaubt haben. Diese lässt sich auch heute noch besser in heutige Qualität hochskalieren. So hat sich ein Youtube namens Denis Shiryaev des Films angenommen und dem Film auf 4K-Qualität hochskaliert, coloriert und seine Framerate erhöht. Das Ergebnis könnt ihr euch hier anschauen.
Wie ein Youtube-User unter dem Clip kommentierte. Es wirkt nicht wirklich, als würde man beim Ansehen des Films Bilder aus der Vergangenheit, sondern aus einem alternativen Universum sehen. Ein Beleg dafür, dass noch heute das damals geprägte Bonmot gilt: Einmal im Leben durch Wuppertal schweben.