Kaum ein Videospiel-Genre ist so alt wie das der hüpfenden Helden. Noch bevor Strategiespiele zu großer Popularität fanden und lange bevor Brettspiele reihenweise digitalisiert wurden, begeisterte das Jump’n’Run schon erste Videospieler.
Nachdem das Hüpfspiel über die Jahre aber an Beliebtheit verloren hat, ist es seit einiger Zeit wieder zurück, und größer, stärker und besser denn je! Auch für Android und iOS gibt es jede Menge Plattformer, die für alte Hasen und junge Hüpfer gleichermaßen einen Blick wert sind.
Rayman Franchise
Der Name Rayman steht seit 1995 für erstklassigen Spielspaß. Egal ob 2D oder 3D, der schräge Held ohne Gliedmaßen weiß, wie man Jump’n’Run-Fans begeistert – auf jeder Plattform. Während ihr auf Konsole und PC zuletzt mit Rayman Origins und Rayman Legends richtig loslegen durftet, gibt es für iOS und Android nur kleinere Spin-Off-Titel des fidelen Hüpfers.

Doch egal ob mit den kostenlosen Rayman Adventures oder den für kleines Geld erhältlichen Ablegern Rayman Jungle und Fiesta Run, Ubisoft zeigt, wie man auch mit einem kleinen Mobile-Ableger große Massen begeistern kann. Alle diese Rayman-Spiele gehören nämlich zu den Besten, die das Hüpfspiel-Genre zu bieten hat.
Limbo
Ein Junge auf der Suche nach seiner Schwester. Viel mehr gibt uns die Story von Limbo nicht, als ein namenloser Scherenschnitt eines kleinen Jungen in einem dunklen Wald erwacht. Die Welt von Limbo ist düster und bedrückend, denn alles besteht eigentlich nur aus Schatten.

Durch diese grausame Welt in der Mensch wie Tier entweder vor dem Spieler fliehen, ihn attackieren oder bereits tot sind, muss sich der kleine Junge durchhüpfen. Sprungpassagen wechseln sich mit Wegfindungsrätseln ab. Spielerisch ist Limbo zwar simpel, doch den eigentlichen Spielspaß zieht das düstere Jump’n’Run aus seiner intensiven Atmosphäre.
They Need To Be Fed (TNTBF)
Allzu sehr sollten euch die kleinen schwarzen Hüpferder der TNTBF-Reihe nicht ans Herz wachsen, denn wie der Name schon sagt, ist es das Ziel des Jump’n’Runs die spielbaren Charaktere am Ende jedes Levels zu verfüttern. Auf dem Weg zum hungrigen Zielpunkt, sammelt ihr jedoch erstmal glitzernde Juwelen, weicht gefährlichen Stacheln und angriffslustigen Monstern aus.

Dabei seid ihr immer, egal ob nach links, rechts oder Kopfüber, immer an die Regeln der Physik gebunden, was den einen oder anderen Sprung auf der Suche nach versteckten Geheimnissen und kostbaren Juwelen schon mal in einem tödlichen Minenfeld enden lässt. Der Schwierigkeitsgrad zieht schnell an, das knuffige Spiel ist also nichts für zarte Gemüter.
Badland
Badland ist kein klassisches Jump’n’Run, denn man fliegt mit einem süßen, schwarzen Knödel durch die Lüfte. Es hat sich aber die grundlegenden Eigenschaften eines Plattformers zu Nutze gemacht, um ein forderndes und witziges Spiel zu erschaffen. Ihr könnt mit eurem Flattermann nicht sterben. Die einzige Gefahr ist der linke Bildschirmrand.

Wenn ihr zu langsam seid, oder an einem Umgebungsgegenstand hängenbleibt und das Bildende euch einholt, müsst ihr zurück zum letzten Checkpoint. Verschlängelte Level-Passagen, Power-Ups die euch schneller, langsamer, kleiner oder größer machen, sorgen dafür, dass das gar nicht so einfach ist, wie es klingt. Gelegentlich sammelt ihr auch ein paar Freunde auf, manchmal helfen die euch, durchs Level zu kommen, manchmal sind sie eher hinderlich. Doch solange ihr nur einen von ihnen ans Ziel bringt, kommt ihr weiter.
Sonic Franchise
Auch Sonic ist, genau wie Rayman, ein Hüpfspiel-Veteran. Seit 1991 rast der blaue Igel durch die Jump’n’Run-Levels und sammelt dabei in Windeseile goldene Ringe ein. Auch fürs Smartphone und Tablet gibt es inzwischen einige Ableger.

Egal ob ihr in Sonic Dash Templerun-mäßig Hindernissen ausweicht, in Sonic Jump Doodlejump-mäßig nach oben saust oder einfach im Remake von Sonic The Hedghog das allererste Abenteuer des Flitzeigels erneut erlebt … Sonic weiß noch heute, wie man Hüpfspielfans begeistert.
Leo’s Fortune
Ihr wolltet schon immer in die Rolle eines wuscheligen, türkisen Fusselknäuls mit beeindruckendem Schnurrbart schlüpfen? Dann begebt euch mit Leo in Leo’s Fortune auf die Suche nach dem Dieb, der sein Vermögen gestohlen hat und die Hälfte davon wie Brotkrumen in der Spielwelt verstreut.

Auch wenn der Schnauzer an einen gewissen Klempner aus dem Nintendo-Universum und die hübsche grüne Welt an den Kollegen Rayman, so hat Leo’s Fortune was das Gameplay angeht doch eine ganz eigene, perfekt mobileoptimierte Nische gefunden und spielt sich mit seinen wenigen Fähigkeiten ziemlich einzigartig. Interaktive Level-Elemente sorgen dafür, dass Leo auch ohne Waschbäranzug und Helikopterhaar sehr fordernd wird.
Run Sackboy! Run!
Sackboy ist der knuddelige kleine Typ von Sonys PS3-Hit Little Big Planet. Inzwischen gibt es drei Teile und weil das süße Püppchen aus Sackleinen auch außerhalb der Konsolenwelt jede Menge Aufmerksamkeit auf sich zieht, hat es ein Spin-Off -Titel auch aufs Smartphone geschafft. Run Sackboy! Run! ist gratis für iOS und Android erhältlich.

Im Gegensatz zu den Vollpreis-Konsolenablegern hüpft ihr hier aber nicht von einem Level ins nächste und sammelt dabei versteckte Geheimnisse, um die Welt zu retten. Im Mobile-Titel liegt der Fokus auf Rennen, Springen und Blasen Sammeln. Sterbt ihr, beginnt ihr wieder von vorne.
Jedoch könnt ihr euch mit den gesammelten Blasen Kostüme und Upgrades kaufen, die helfen im nächsten Durchgang schon, weiter zu kommen. So kämpft ihr euch nach jedem Tod ein bisschen weiter nach vorne. Sackboy schafft es auch ohne Story und abgeschlossene Level-Struktur lange zu motivieren.
Giana Sisters
Okay, wir hatten bereits Sonic und Rayman, die beide wirklich alte Hasen im Plattformer-Bereich sind. Im Vergleich zu diesen beiden Schwestern allerdings, sind die zwei noch junge Hüpfer – im wahrsten Sinne des Wortes. Das erste Spiel, The Great Giana Sisters, erschien 1987 für den C64.

Danach wurde es wegen eines Rechtsstreits mit Nintendo lange ruhig um die Jump’n’Run-Ikonen der späten 80er. Mit Twisted Dreams legten sie für Konsole und PC ein fulminantes Comeback hin und auch für Mobile-Gamer gibt es eine komplett überarbeitete Version des beliebten Klassikers. Spieler die ein Herz für klassische Jump’n’Runs haben, sollten auf jeden Fall zugreifen.
Sometimes You Die
Wir müssen alle irgendwann mal sterben. In Videospielen ist das meist kein Weltuntergang, wir respawnen am letzten Speicherpunkt und versuchen es erneut. In Sometimes You Die allerdings, sterben wir vielleicht ein wenig öfter als gewohnt. Denn der Trick im Spiel ist es, Hindernisse (meist todbringende Stacheln) zu überwinden, indem wir über die Leichen unsere vergangenen Durchläufe klettern.

Oft sind mehrere Tode also unumgänglich, um ein Level zu beenden. Nebenbei stellt beim Betreten jedes neuen Bildschirms eine Computerstimme die Existenz des Spiels und irgendwie auch die Bedeutung des Seins in Frage. So bekommt das kurze Plattformer-Intermezzo noch eine interessante, pseudophilosophische Hawking-Ebene.
Thomas Was Alone
Pixelart ist ja zurzeit bei Indie-Entwicklern sehr beliebt, Thomas Was Alone bringt das aber auf eine ganz neue Ebene, denn ihr Spielt einen einfachen Pixel-Block. Mit dem hüpft ihr euch durch die Welt, um irgendwie einen Ausgang zu finden. Auf sich selbst gestellt, kommt Thomas da aber nicht weit – und plötzlich ist er auch gar nicht mehr so allein.

Darum steuert ihr im späteren Spielverlauf unterschiedliche Blöcke, deren Fähigkeiten ihr kombinieren müsst, um voran zu kommen. Währenddessen berichtet ein Erzähler über die Gedanken und Emotionen der eher skeptischen Block-Truppe, was dem simplen Knobel-Jump’n’Run eine wundervolle Geschichte und packende Atmosphäre verleiht.