Stell dir vor, das Feld muss gepflügt werden und der Traktor fährt alleine los. Was noch klingt wie ein Zukunftsszenario, könnte in Wahrheit schon bald Realität werden. Denn mit dem österreichischen Landmaschinenhersteller Lindner hat ZF einen Konzept-Traktor entwickelt, der genau das kann. Mit seiner „Kopierfunktion“ kann der Prototyp Arbeiten, die der Landwirt einmal ausgeführt hat, aufzeichnen und anschließend automatisiert und fahrerlos exakt wiederholen. Damit kann der Traktor beispielsweise in bestimmten Zeitabständen selbstständig das Heuwenden übernehmen, während der Landwirt sich anderen Aufgaben widmet.
Automotive-Technologie für die Landwirtschaft
Basis des Versuchsträgers ist der Lindner Lintrac 90, ein kompakter Traktor, den ZF mit einer Reihe intelligenter Systeme ausgestattet hat.
„Unser Prototyp zeigt, wie auch die Landwirtschaft von den automobilen Megatrends Vernetzung, künstliche Intelligenz und Automatisierung profitiert.“ Mark Mohr. Leiter des Projekthauses Automated Operations bei ZF
Dank des Zusammenspiels von Kameras mit Lidar- und Radarsensoren, deren Signale die deep-learning-fähige Hochleistungselektronik ZF Pro AI verarbeitet, verfügt der Traktor über eine 360-Grad-Rundumsicht mit Personenerkennung. Dadurch wird es dem Landwirt ermöglicht, auf seinem Tablet zu verfolgen, was um ihn herum geschieht. So kann er beispielsweise gewarnt werden, wenn ein Kind hinter dem Traktor spielt.
Elektrisch übers Feld
Es gibt jedoch noch weitere Ansatzpunkte, die Effizienz in der Landwirtschaft zu steigern und dabei auch noch die Emissionen zu reduzieren. So hat ZF etwa den radnahen elektrischen Antrieb eTRAC in einen Pflug integriert. Das Generatormodul TERRA+, ebenfalls eine ZF-Entwicklung, versorgt den radnahen E-Antrieb mit Strom. Das sorgt für mehr Traktion, erleichtert die Feldarbeit, spart Kraftstoff und schont den Boden. Schließlich ist die Verdichtung des Ackerbodens durch ständig schwerer werdende Geräte ein weitverbreitetes Problem für Landwirte.