Der bis dato größte Ladepark Europas hat am Freitag am Kreuz Hilden (A3 und A46) zwischen Düsseldorf und Wuppertal eröffnet. Der Park mit dem Namen Seed & Greet ist schon seit 2018 in Betrieb – doch vergangenen Freitag wurde eine erste Ausbauphase abgeschlossen, die den Ladepark zur größten seiner Art in Europa macht. Bisher sind 44 von 144 geplanten Ladestationen fertiggestellt wurden. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von 12000 Quadratmetern.
Ausstattung der Ladestation
Derzeit sind 44 von 144 insgesamt geplanten Ladestationen betriebsbereit. Darunter befinden sich 28 Schnellladeplätze, wovon wiederum 12 Supercharger der neusten V3-Generation sind. Diese laden mit einer Leistung von bis zu 250 kW auf. Die Stationen stammen unter anderem von Tesla und dem niederländischen Unternehmen Fastned. Gespeichert wird die Energie in zwei Containern.
Die Energie wird dabei auch selbst erzeugt in zwei Windrädern und einer Solaranlage, die sich auf dem Dach der Gebäude im Park befindet. Das Speichersystem stammt vom deutschen Hersteller Tesvolt und wird bei günstiger Preislage mit ausschließlich grüner Energie versorgt. Die Fähigkeit, diese schnell be- und entladen zu können, ist wichtig für die Wirtschaftlichkeit der Ladestation.
Seed and Greet – ein rundum nachhaltiges Konzept
Der Betreiber von Seed & Greet, Roland Schürer kann seinen Park dabei nicht nur den größten, sondern vermutlich auch den nachhaltigsten nennen. Der Park setzt neben seinem grünen Energiekonzept nämlich auch auf “Wärmerückgewinnung, Regenwasser- und Brauchwasser-Zweitnutzung”.
Schürer ist außerdem Meisterbäcker und betreibt im Park noch eine eigene Bio-Backstube, die die Rasthaltenden Autofahrer tagsüber versorgt. Architektonisch setzt der Park auf eine Holzrahmen-Bauweise, hinzu kommt noch, dass die noch freien Flächen an den Gebäuden begrünt werden sollen. Auf dem Gelände werden zudem eigener Salat und Früchte angebaut, die in der Bäckerei auch als Zutaten verwendet werden.
Ist Seed & Greet schon rentabel?
Als Gesamtkonzept ist Seed & Greet mit Sicherheit ein Vorreiter und Vorzeigeprojekt. Ein Beleg dafür ist die Beteiligung von renommierten Firmen wie Tesla, Fastned und Tesvolt. Gregor Hinz, Energieberater und technischer Generalplaner des Projektes, geht davon aus, dass sich das Projekt in wenigen Jahren rentieren könnte. Doch natürlich hängt die Profitabilität auch mit der Rückendeckung des Gesetzgebers und der allgemeinen Akzeptanz von E-Autos ab. Sorgen bereitet dem Betreiber Schürer derzeit die EEG-Novelle. Diese könnte die Eigennutzung für regenerative Energien beschränken und damit die Adoption von E-Autos behindern, wie der Unternehmer befürchtet. Langfristig gehört dem E-Auto aber sicherlich die Zukunft, weshalb sich das Engagement und Investment in dieses ambitionierte Projekt hoffentlich früher als später lohnen wird.
Zur Website des Ladeparks findet ihr hier.