Zoom schreibt derzeit nur positive Zahlen, die täglichen Downloads liegen laut Apptopia über 300.000, die monatlich aktiven User steigen immer weiter und natürlich ist auch Zooms Aktie seit Börsenstart im Dezember explodiert. Auch wir konnten euch die App gestern nur empfehlen, wenn ihr ein professionelles, State-of-the-Art Video-Chat-Tool braucht. Heute soll es darum gehen, die Features und Feinheiten von Zoom etwas genauer zu betrachten.
Achtung: Aufmerksamkeitstracking
Falls euer Chef oder Lehrer euch zu Zoom einlädt und ihr noch nicht ganz mit den Features vertraut seid, ist es erst einmal am wichtigsten für euch, dass euer Chef eure Aufmerksamkeit tracken kann. Habt ihr Zoom nicht im Vordergrund laufen, wird der Host über die Anzeige darüber benachrichtigt. Diese Option lässt sich für Hosts in der Sidebar einstellen unter > Einstellungen > Meeting > In Meeting (Erweitert). Als Teilnehmer habt ihr offenbar keine Möglichkeit, das Feature abzustellen.
Berechtigungen für Teilnehmer
Andere Features gelten für Video Chats generell, eure Lehrer oder Chefs werden euch vermutlich dankbar sein, wenn ihr die Kamera-Aktivierung oder die Sound-Aktivierung abgestellt hat. So hustet nicht die ganze Klasse in die Konferenz oder es fällt nicht auf, wenn ihr auf einem anderen Bildschirm oder am Handy etwas anderes macht. Ein Host kann dies auch automatisch einstellen unter Einstellungen > Besprechung planen. Generell solltet ihr euch diese Optionen genauer ansehen, wenn ihr demnächst eine Video-Session mit Zoom hosten wollt. Hier könnt ihr nämlich auch bestimmen, ob beitretende Teilnehmer mit Video teilnehmen oder nicht. Im Verlaufe der Session können sie dies natürlich selbst bestimmen.
Das Phänomen „Zoombombing“ und wie ihr euch schützt
Ein mehr oder weniger großes Problem ist in den USA derzeit das „Zoombombing“. Es ist eine Form von Trolling, bei der die Trolle ihre Screens teilen oder auf andere Art stören. Dabei sind das in den schlimmsten Fällen in den USA menschenverachtende, rassistische oder pornografische Inhalte gewesen. Besonders betroffen sind hiervon öffentliche Videokonferenzen. Bei einer privaten kann dies nur vorkommen, wenn die ID der Sitzung weitergegeben wird. Dasselbe kann dann natürlich auch mit einem Passwort geschehen. Andere Arten euch gegen dieses Zoombombing zu schützen, sind die automatische Stummschaltung (im Standard sind die Teilnehmer nicht stumm) und die Bildschirmübertragung entweder nur dem Host zu gestatten oder diese vorher vom Host bestätigen zu lassen (Letzteres ist mittlerweile im Standard so).
Tools für Zusammenarbeit und Unterricht
Für Klassen oder auch Arbeitsgruppen ist die Breakout-Funktion ein tolles Feature. Unter Einstellungen > Meeting (Erweitert) könnt ihr euch als Host ermöglichen, Breakout-Räume zuzulassen. Dies teilt die Teilnehmer in kleinere Gruppen auf, wobei der Host Zugriff zu allen Räumen hat und somit moderieren und kontrollieren kann. Andere tolle Arbeitstools sind das Whiteboarding und Annotation. Beim Whiteboard könnt ihr auf einer weißen Fläche malen, beim Annotation kann auf einem geteilten Screen etwas visuell gezeichnet oder hervorgehoben werden. Nonverbal können Teilnehmer klatschen und einen Daumen nach oben geben. Einen Daumen nach unten gibt es leider nicht, sodass man Ablehnung verbal ausdrücken muss.
Es gibt noch einige weitere Features, die vor allem mit verschiedenen Plugins zusammenarbeiten. Um alle hier genannten Features benutzen zu können, ist es wichtig, dass ihr die neueren Versionen von Zoom benutzt (4.04).