Beim digitalen Arbeitsplatz gehören offene Tabs im Browser zum Alltag. Wenn ihr wie ich viel recherchieren müsst oder oft an mehreren Projekten gleichzeitig arbeitet, können sich dabei einige Tabs anstauen. So hat man im Arbeitsalltag schnell den Überblick verloren. Schlimmer noch: Ein versehentlicher Klick oder ein unbeabsichtigter Reboot und schon sind die Tabs verloren.
Verlorene Tabs durch Schließen oder Reboot
Für dieses erste Malheur kann ich schon einmal den Brave Browser empfehlen. Schließt ihr das gesamte Fenster mit euren Tabs oder startet einen Reboot, merkt sich der Browser eure Tabs für eure nächste Session. Als ich von Chrome und Firefox zu Brave gewechselt bin, war dies bei diesen Browsern nicht der Fall.
Tab-Gruppen – simpel aber effizient
Um mit dem Tab-Chaos aufzuräumen, gibt es das Feature, die Tabs in Gruppen zu organisieren. Firefox hatte dies schon vor Jahren eingeführt, aber mit einer neueren Version wieder abgeschafft. Chrome und Brave sind erst dieses Jahr gefolgt. Solltet ihr ein solches Feature nicht in eurem Browser haben, solltet ihr entweder auf eine neuere Version eures Browsers umsteigen oder eine Erweiterung installieren.
Designtechnisch gibt es Unterschiede zwischen den Tools, aber die Funktion ist immer die gleiche und im Grunde auch selbst erklärend. Daher erkläre ich nur das Grundprinzip dieser Funktion: Eine Tab-Gruppe wird farblich markiert und ihr könnt der Gruppe einen Namen (also Zweck oder Job etc.) zuordnen. Die Tabs können dann auch als Gruppe in der Tableiste verschoben werden. Das dient der Übersichtlichkeit, ist simpel, aber und für mich inzwischen unverzichtbar.
Shortcuts + Tastenkombinationen
In diesem Kontext sind noch Shortcuts zu erwähnen – für die meisten ein alter Hut. Konkret denke ich hier aber an die Tastenkombi [Strg + Linksklick], um mehrere Tabs auszuwählen. Das hilft dann beim Schließen, verschieben, ordnen und speichern der Lesezeichen. Aber auch die übrigen Shortcuts sind erwähnenswert: [Strg + T] für Öffnen eines neuen Tabs, [Strg + N] für ein neues Fenster und [Strg + W] für das Schließen von Tabs bzw. eines Fensters.
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Das sind auch schon fast alle Tipps, die man bei den Standardfunktionen eines Browsers erwähnen kann. Es gibt natürlich noch Lesezeichen, aber das ist vermutlich noch ein älterer Hut als die Shortcuts und sonst auch ziemlich selbst erklärend. Also kommen wir zu den Erweiterungen.
Erweiterungen für das Tab-Management
Hier gibt es eine ganze Vielfalt an Tab-Managern, aber einen wirklichen Mehrwert bieten die meisten meiner Meinung nach nicht. Visualisierungen und Statistiken zu den genutzten Tabs werden vielleicht erst nützlich, wenn dauerhaft dutzende Tabs geöffnet sind und man seine Nutzung analysieren möchte. Viele haben aber das ein oder andere nützliche Feature, aber diese gibt es auch als einzelne Funktionen. Zum Beispiel bei folgender Erweiterung:
OneTab
OneTab habe ich eine zeitlang genutzt. Es ist ein gutes Tool, um einen Haufen von Tabs erstmal loszuwerden. Dazu speichert OneTab die Tools ganz simpel in einer Liste. UI/UX-mäßig ist das nicht besonders ansehnlich, aber funktional. Ein Vorteil davon ist, dass die Tabs dann keinen Arbeitsspeicher mehr belegen. Mit einem einfachen Klick könnt ihr dann Tabs dann wieder einzeln oder insgesamt wieder hervorrufen.
Inzwischen benutze ich OneTab nicht mehr. Denn wenn Tabs gerade noch aufgerufen werden und ihr die Tabs dann bei OneTab speichern wollt, können sie dadurch verloren gehen. Das kommt nicht oft vor und vor allem nicht, wenn man dies weiß. Aber bei Unachtsamkeit tritt es dann dennoch auf. Folgendes Tool passt daher besser zu meiner Arbeitsweise.
Great Suspender/Tab Suspender
Im Grunde sind die beiden Erweiterungen Great Suspender und Tab Suspender völlig gleichwertig. Ersteres ist jedoch für Google Chrome und letzteres für Firefox. Das Prinzip ist einfach. Die Suspender versetzen Tabs nach eiiner bestimmten Zeit in den inaktiven Modus. Dann verbrauchen sie keinen Arbeitsspeicher mehr. Genaues Verhalten und die Zeit, nach der die Tabs in diesen Modus kommen, könnt ihr natürlich selbst einstellen. Zum Beispiel wollt ihr Web-Messenger, von denen ihr Nachrichten erhaltet, nicht nach einiger Zeit inaktiv werden lassen.