Android macht mittlerweile mit fast 73% den Löwenanteil des Marktes aus. Dass Android heute so verbreitet ist, hat es auch seiner Offenheit als Plattform zu verdanken. Dies grenzt es stark vom Konkurrenten iOS (rund 26,5% Marktanteil) ab, das zu großen Teilen auf Proprietary Software und Apps setzt.
Es gibt also viele Gründe für Windows den Support für Android-Apps zuzulassen. Bisher war dies nur im begrenzten Rahmen durch Apps wie die “Your Phone” App möglich. Allerdings erlaubt diese es nur, die Android-Apps vom Smartphone aus zu streamen. Eine weitere Alternative sind Emulatoren, mit deren Hilfe man ein Android-OS simulieren kann. Nur sind diese Emulatoren bisher inoffizielle Lösungen, bei der sich Nutzer auch Malware einfangen können, wenn sie unvorsichtig vorgehen.
Zac Bowden vom Portal Windows Central, das sich auf Neuigkeiten rund um WIndows spezialisiert hat, berichtet, dass die Software-Lösung unter dem Arbeitstitel “Projekt Latte” erarbeitet wird. Wahrscheinlich eine Anlehnung an Googles alte Gepflogenheit, Android-Systeme nach Kuchen-Sorten zu benennen. Bowden zufolge wird die zukünftige Software-Lösung es Entwicklern erlauben, mit “wenig bis gar keinen Änderungen” Android-Apps für Windows anzubieten. Sie müssten ihre Software lediglich als MSIX verpacken und könnten diesedann im Microsoft-Store platztieren.
Durch das Subsystem könnten diese dann ohne Weiteres gestartet werden. Das größte Hindernis wären dabei die grafischen Erfordernisse für Android. Das Projekt WSL – Graphics Architecture (WSL-G) soll hierfür Abhilfe leisten. Bisher lieferte WSL eine Lösung für Linux-Apps auf Windows.
Da die Apps aller Wahrscheinlichkeit nach im Microsoft-Store verfügbar sein werden, ist es unwahrscheinlich, dass Windows-Nutzer in Zukunts Zugang zu Google Play haben werden. Google erlaubt dies ausschließlich auf Smartphones und macht selbst beim eigenen ChromeOS keine Ausnahme.
Wie der Launch einer Android-App in Zukunft im Microsfot-Store ermöglicht wird, ist ansonsten aber noch reine Spekulationssache. Eine entscheidende Frage wird dabei aber ein mögliches Review-System sein. Da Google Play in der Vergangenheit immer wieder mal mit Mal- und Spyware zu kämpfen hatte – ein deutlicher Nachteil einer sehr offenen App-Plattform und nun auch ein Problem, mit dem sich Microsoft eventuell intensiver befassen muss.