Bereits im letzten Monat berichteten wir über Pokémon Go, welches von Nintendo und Niantic zusammen produziert wird und im nächsten Jahr seinen Weg auf Smartphones finden wird. Jetzt legt Nintendo nach und präsentiert seine erste komplett eigene Kreation für Android- und iOS-Smartphones: Miitomo heißt das Spiel, welches im März 2016 erscheinen soll und im Grunde weniger Spiel als Social Media-App ist.
Nintendo enttäuscht Fans und Aktionäre
Der kleine, dicke Klempner Mario, Zelda oder Donkey Kong – die Liste der prominenten Namen aus dem Nintendo-Lager ist lang und hochrangig besetzt. Dummerweise haben die alle – zumindest vorerst – nichts mit den Smartphone-Plänen Nintendos zu tun. Stattdessen hat man mit Miitomo eine App angekündigt, bei der man sich Avatare erstellt und dann mit Freunden bzw. deren Avataren kommuniziert. Der Sinn des Spiels? Euer selbst gestalteter Mii (so heißen diese Avatare) stellt euch eine Reihe Fragen, ihr antwortet – und aufgrund dieser Antworten kommuniziert euer Mii dann mit denen eurer Freunde und lernt sie dadurch besser kennen. Klingt spannend? Nee, oder? Finde ich auch nicht.
Kein Nintendo-Klassiker, dazu der späte Release im März 2016 (es war eigentlich noch für 2015 erwartet worden) und ein Spielprinzip, welches eher vermuten lässt, dass es nicht wirklich ein Spiel ist – Enttäuschung reiht sich an Enttäuschung. Das sieht man übrigens auch an der Börse so: Nachdem das Game angekündigt und erklärt wurde, sank der Börsenkurs des Unternehmens zeitweise um knapp neun Prozent.
Echt jetzt, Nintendo? Endlich entschließt ihr euch nach Jahren, lieber doch noch auf den fast schon enteilten Smartphone-Zug aufzuspringen, wollt dafür tolle Inhalte erfinden – und dann kommt ihr mit Miitomo aus dem Gebüsch? Ganz ehrlich: Mit jeder halbwegs gelungenen Mario-Adaption hätte man auf Nummer sicher gehen können und massig Fans begeistern – wenn dein Smartphone-Treiben aber so aussieht, dann sehe ich schwarz für deine Zukunft, mein liebes Nintendo!