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Mobile IoT-GPS-Tracker – Eine simple aber innovationstreibende Idee

geschrieben von Nicole Scott

Auf den ersten Blick klingt ein tragbares, batteriebetriebenes GPS-IoT-Device zwar cool, aber die Idee ist so simpel, dass viele Leute sie wohl als unnützen Schnickschnack abtun würden.
Man könnte damit natürlich den eigenen Hund oder ein Familienmitglied per GPS verfolgen, aber abgesehen von solch simplen Anwendungsmöglichkeiten könnten Geräte wie das Samsung Connect Tag, welches 2017 auf der GDC in San Francisco vorgestellt wurde, vor allem für Unternehmen ein innovativ einsetzbares und hilfreiches Gadget darstellen.

Das Samsung Connect Tag verfügt über eine eSim, verwendet zur Positionsermittlung also das Mobilfunknetz. Die Akkuladung soll dabei für eine ganze Woche reichen. Im Gegensatz zu günstigen Bluetooth-Trackingtags, die mit dem Smartphone gekoppelt werden müssen und deshalb eine sehr kurze Reichweite besitzen, hat das Samsung Connect Tag eine wesentlich größere Reichweite und ist dabei nicht an ein Smartphone gebunden.

Samsung Connect Tag

Auf dem Connect Tag läuft ein simples Betriebssystem basierend auf Tizen RT und es ist das weltweit erste Produkt, welches die Schmalbandtechnologie NB-IoT (Cat.M1) nutzt. Dank NB-IoT kann der Tracker über das Mobilfunknetz auf das Internet und Standortdienste zugreifen. Bis vor kurzem war diese Technologie kaum einsetzbar, da die nötige Infrastruktur fehlte, aber nun scheint dieses Problem soweit gelöst zu sein, dass sich Samsung sogar dazu entschieden hat, ein NB-IoT-Produkt für den Normalverbraucher zu entwickelt. Diese Technologie ermöglicht es dem Connect Tag außerdem, sehr stromsparend zu arbeiten, weshalb eine Akkuladung laut Samsung ganze sieben Tage lang reichen wird. Das Connect Tag lässt sich dank GPS, WLAN und Cell-ID sowohl drinnen als auch draußen zur Positionsbestimmung nutzen.

Der Nutzer kann den Standort des Tags über das Smartphone abrufen (nur Android-Geräte mit Android M oder höher) und regelmäßige Benachrichtigungen zur Position des Tags erhalten. Außerdem könnt ihr festlegen, ob ihr benachrichtigt werden wollt, wenn das Connect Tag einen zuvor ausgewählten Bereich verlässt. Die Person, die das Connect Tag bei sich trägt, kann zudem Standortupdates an den Besitzer des Tags schicken.

IoT-gestütztes Standort- bzw. „Asset“-Tracking (Bestands- oder Produktverfolgung) spielt in der heutigen Zeit eine größere Rolle als je zuvor. Das Management von Fahrzeugflotten ist natürlich das offensichtlichste Beispiel, aber es gibt viele weitere Branchen, in denen diese Technologie innovativ eingesetzt wird:

  • In der Reisebranche wird mittlerweile das Verfolgen von Gepäckstücken angeboten.
  • In der Landwirtschaft und im Naturschutz wird die Technologie beispielsweise zur Verfolgung des Viehbestands oder von
  • Wildtieren eingesetzt.
  • Bei eMobility-Lösungen wie Car oder Scooter Sharing.
  • Beim industriellen Asset-Tracking.
  • Im Supply Chain Management zur Effizienzoptimierung (Verfolgung von Paletten, Kisten oder Containern)
  • Zur Compliance-Berichterstellung

Um das Optimum aus solchen „Asset-Tracking“-Lösungen herauszuholen, müssen die Unternehmen gleichzeitig eine digitale Strategie zum Einsatz bringen, mit deren Hilfe die gesammelten Daten analysiert und verarbeitet werden können. Nur so lässt sich ein wirklicher Einblick in die Daten erlangen. Die Echtzeitanalyse von Trackingdaten könnte beispielsweise die Kosten für Kraftstoff und Lagerflächen verringern und dank steigender Automatisierung können Arbeitskräfte für wichtigere Aufgaben eingesetzt werden, um Unternehmen noch effizienter zu machen.

Das Connect Tag richtet sich zwar hauptsächlich an Verbraucher, aber auch kleinere Unternehmen könnten dank dieses Produkts Zugang zu einer Technologie erlangen, die zuvor nur Großunternehmen vorbehalten war. Dass sich mit dem Connect Tag die Lichter im Haus ein- und ausschalten lassen ist natürlich cool, aber es wäre noch cooler, wenn Kleinunternehmer mithilfe des Geräts ihren Geschäftsbetrieb optimieren könnten!

Samsung hat zwar noch nichts zum Preis oder der Verfügbarkeit verraten, aber das Connect Tag wird zuerst nur in Südkorea erhältlich sein und anschließend seinen Weg auch in andere Märkte finden.

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Nicole Scott

1 Kommentar

  • Hatte das mal überlegt, um mein Motorrad zu tracken bei Diebstahl. Gab aber seinerzeit nichts sinnvolles. Werde mir das daher vielleicht nochmal anschauen.