Musik-Streaming ist alles andere als eine Nische für ein paar Musik-Fans, sondern schon längst ein Millionen-Markt. Aktuell gestaltet sich dieser Markt aber noch sehr schwierig: Nicht zuletzt die Tatsache, dass viele Künstler zu geringe Einnahmen durch Spotify, Deezer und Co. beklagen, führt dazu, dass sehr viel Bewegung drin ist, einige Musiker Spotify ihre neuen Werke vorenthalten oder komplett abwandern usw.
Bewegung bedeutet in diesem Fall, dass Angebote kommen und gehen und ein Beispiel für ein Service, der verschwunden ist, ist das früher von mir selbst viel und gern genutzte Simfy. Die Simfy-Nutzer sind mittlerweile bei Deezer gelandet und mit Rdio hat es aktuell das nächste Streaming-Schwergewicht erwischt. Rdio schließt seine Pforten und kommt bei Pandora unter – einem Radio-Angebot, welches es in Deutschland aktuell noch nicht gibt.
Diese Fluktuation bedeutet ärgerlicherweise für uns Nutzer, dass wir schlimmstenfalls mit unseren lange und mühselig gehegten und gepflegten Playlists ebenfalls gezwungen werden, einem Service den Rücken zu kehren. Ich habe beispielsweise eine Spotify-Playlist mit Songs aus den Achtzigern, die allein knapp 1.100 Songs groß ist – müsste ich diese Liste woanders wieder neu anlegen, wäre vermutlich mein Jahresurlaub dafür fällig.
Vor exakt diesem Problem standen seinerzeit die Simfy-Nutzer, nun hat es eben auch Rdio erwischt. Als vor einigen Monaten die Simfy-Nummer akut wurde, empfahl man Mooval als kleines Tool, um seine Playlists mitnehmen zu können. Dahinter steckt das deutsche Unternehmen PANDA, welches seinen Service seitdem ausgebaut hat, aktuell könnt ihr mit euren Songs von Spotify, Rdio und auch Deezer zum jeweils anderen Service umziehen – laut Auskunft auf der Seite ist das mittlerweile auch mit knapp sechs Millionen Songs der Fall gewesen bislang.
Enormen Zulauf bekam dieser praktische Service durch die erwähnte Rdio-Insolvenz, aber es ist selbstverständlich auch denkbar, dass man von Spotify zu Deezer umzieht oder umgekehrt und da dann ebenfalls seine Playlisten mitnehmen möchte. Auf der Seite wählt ihr ganz einfach die Services aus, die betroffen sind und dann müsst ihr euch gegebenenfalls – je nach Umfang eurer Listen – ein paar Minütchen gedulden, bis die Analyse eurer Songs abgeschlossen ist, gerade bei umfangreicheren Listen kann das ein wenig dauern. Übrigens könnt ihr auch innerhalb eines Anbieters Listen mitnehmen, also beispielsweise von einem Spotify-Account zum nächsten.
Ist diese Analyse dann abgeschlossen, könnt ihr auswählen, welche Songs bzw. welche Listen ihr zum neuen Streaming-Service umziehen wollt und das war auch schon die ganze Kiste. Geht kinderleicht von der Hand und auch, wenn man bei dem Erfassen der Daten ein wenig warten muss, so ist es doch allemal besser, als alle Listen von Hand neu anzulegen auf dem neuen Musik-Portal eures Vertrauens.
Eine Garantie, dass wirklich alle Songs dort dann auch verfügbar sein werden, habt ihr natürlich nicht, aber mittlerweile könnt ihr euch diese Tracks, Alben oder Listen aber auch als Übersicht herunterladen, wobei euch die Formate CSV oder HTML zur Verfügung stehen. Damit könnt ihr die Songs beim neuen Service zwar auch nicht hören, aber ihr habt sie immerhin im Überblick.
Rdio kann übrigens täglich nur 15.000 Requests verarbeiten – ist dieses Limit überschritten, bekommt ihr einen Fehler angezeigt. In diesem Fall bleibt euch nichts anderes übrig, als es am nächsten Tag erneut zu probieren.
Wie gesagt, es ist jede Menge Bewegung auf diesem Markt, so dass ich mir gut vorstellen kann, dass Mooval a) noch für viele Streaming-Nutzer interessant sein dürfte in Zukunft und b) vielleicht auch noch weitere Services dazu kommen können zu Rdio, Deezer und Spotify. Die ganze Geschichte ist übrigens natürlich kostenlos, aber wer mag, kann dem Team hinter Mooval auf der Seite gerne per Paypal Unterstützung anbieten, um die Server-Kosten zu decken.
Falls ihr gerade betroffen seid und von A nach B weiterziehen müsst: Lasst uns in den Kommentaren wissen, ob der Umzug geklappt hat. Und falls ihr noch ähnliche Tools kennt, die euch bei diesem Problem das Leben leicht machen – lasst es uns ebenfalls wissen.