So will dies zumindest eine neue Studie herausgefunden haben. Zumindest Kartenzahlungen sollen langsamer sein als Transaktionen mit Bargeld. “An der Ladenkasse ist die Barzahlung noch immer das schnellste und kostengünstigste Zahlungsmittel”, so Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann.
Bevor wir auf die Aussage an sich eingehen, müssen wir uns kurz ein Detail auf der Zunge zergehen lassen: die Bundesbank. Auch wenn es sich hier um die Zentralbank und kein Endkundeninstitut handelt, kann der Vereinigung sicher eine gewisse Affinität für physische Zahlungsmittel nachgesagt werden. Die Studie selbst wurde gemeinsam mit dem Handelsinstitut EHI durchgeführt.
Immer auf die Details achten
Dann müssen wir uns natürlich auch die genauen Details ansehen. Eine durchschnittliche Barzahlung soll 22 Sekunden dauern. Die Zahlung mit Karte dauert hingegen 29 Sekunden – bzw. fast 39 Sekunden bei Eingabe einer PIN oder bei Einholung einer Unterschrift. Und damit haben wir schon das Problem: Dass diese Bezahlvorgänge zu lange dauern und auch nicht die Zukunft sind, ist längst bekannt. Sie entsprechen nicht mehr dem modernen Stand der Technik. Vielmehr setzt sich kontaktloses Zahlen weiter durch, bei manchen Dienstleistern (wie Apple Pay, seit Ende letzten Jahres endlich auch in Deutschland) sogar ohne die Eingabe eines PIN-Codes.
Dass es sich dabei nicht um “Geschwindigkeitsesoterik” handelt, gibt die Studie auch an. Zahlungen ohne PIN dauern nur 15 Sekunden, größere Summen – dank Eingabe der PIN – dann aber wieder 30. Einige Systeme verzichten dank Biometrie komplett auf die Eingabe einer PIN, diese Tatsache wird jedoch nicht erwähnt – das Limit von 25 Euro hingegen sehr zentral festgehalten.
Klischee – Bargeld in Deutschland
Trotz allem scheint Deutschland tatsächlich nach wie vor ein Bargeldland zu sein. Von fast 20 Milliarden jährlichen Transaktionen sollen die meisten immer noch mit Cash durchgeführt werde. “Drei von vier Zahlungen an der Ladenkasse werden bar abgewickelt”, sagt Beermann. Das betrifft vor allem Zahlungen von kleinen Beträgen. Erst bei größeren Anschaffungen wie Einrichtung greift der Deutsche lieber zur Karte.
Im Hinblick auf den Gesamtumsatz – und nicht die Anzahl der Transaktionen – gestaltet sich das Bild dann etwas anders. Hier geht der Sieg mit 51 Prozent nur noch knapp an das Bargeld, 46 Prozent werden mit Karte bezahlt.
Die Sache mit der Sicherheit
Noch ist nicht abzusehen, welches Bezahlsystem sich in Zukunft durchsetzen wird – dabei ist die Zahlungsart und nicht gar der Anbieter gemeint. Fast jeder Dritte soll bereits mit dem Handy oder einer Smartwatch bezahlt haben. Zumindest Bargeld scheint dann doch langsam außer Mode zu kommen. 44 Prozent der Bundesbürger verzichten eigenen Angaben nach mittlerweile völlig auf Bargeld.
Während Bargeld am Ende sicher gewisse Vorteile bietet, auch wenn die Studie anders paraphrasiert wird: Moderne Bezahllösungen sind einfacher und schneller. Am Ende sind sie auch sicherer – so sicher, dass einige Kreditkarteninstitute die Eigenhaftung sogar auf 0 Euro gesenkt haben. Auch für den Kunden gibt es Sicherheitsvorteile gegenüber Bargeld, Diebe können digitale Zahldienste in der Regel nicht nutzen.