Autonome Autos sind hier auf dem Blog immer wieder ein Thema, nicht zuletzt, weil es eine hochspannende Technologie ist, die derzeit von vielen Herstellern emsig vorangetrieben wird. Im nächsten Jahr werden wir nun erstmals eine Rennserie sehen, in welcher diese autonomen Fahrzeuge gegeneinander antreten werden. Formula E – die Rennserie für elektrisch angetriebene Rennwagen – und Kinetik kündigen eine Partnerschaft, in deren Rahmen man bereits ab der Saison 2016/2017 die ROBORACE getaufte Serie etablieren möchte.
20 Fahrzeuge, 10 Teams, 1 Stunde Rennzeit, 0 Fahrer – das sind die Eckdaten zu ROBORACE. Im letzten Jahr erst ging die FIA Formula E an den Start mit ausschließlich elektrischen Rennwagen. Formel 1-Fans tun sich teilweise noch ein wenig schwer mit dieser neuen Serie, dennoch will man nun bereits die nächste Stufe zünden. Angedacht ist dabei, dass zehn Teams jeweils zwei Autos stellen, wobei die Fahrzeuge an sich identisch sein werden. Den Unterschied macht dabei die künstliche Intelligenz aus – das ist also der Punkt, an dem sich die Spreu vom Weizen trennen soll.
Gefahren wird 60 Minuten lang und zwar im Vorprogramm der eigentlichen Formula E, sprich: Auf exakt den gleichen Pisten, auf denen dann auch am selben Tag die Formula E-Piloten um die Spitzenplätze kämpfen und somit wird auch die ROBORACE-Saison ebenso lang sein wie die Formula E-Saison. ROBORACE-Gründer Denis Sverdlov sagt zu dem Spektakel:
We passionately believe that, in the future, all of the world’s vehicles will be assisted by AI and powered by electricity, thus improving the environment and road safety. ROBORACE is a celebration of revolutionary technology and innovation that humanity has achieved in that area so far. Denis Sverdlov, Gründer von Kinetik und ROBORACE
Es soll nicht nur Unterhaltung für Renn-Fans geboten werden, sondern auch eine Demonstration der Technologien stattfinden, die derzeit schon auf die Straße gebracht werden können. Der Zuschauer soll sehen, dass künstliche Intelligenz und Roboter-Technologien jetzt schon reif für einen Real Life-Einsatz sind.
Dabei zählen die Gründer von ROBORACE darauf, dass sich nicht nur klassische Autohersteller einbringen, auch Teams von technischen Universitäten sind denkbar. Zudem wird man ein Team per Crowdsourcing an den eigenen zwei Fahrzeugen entwickeln lassen, weil davon ausgegangen wird, dass sich noch viele unentdeckte Talente finden lassen auf dem Gebiet der KI.
Ich persönlich gehöre nicht zu denen, die die Formula E pauschal verteufeln, nur weil sie vielleicht nicht so einen schön fetten Sound haben wie die „echten“ Rennflitzer und ich bin schwer gespannt auf die ROBORACE-Serie (auch darauf, wie sie angenommen wird). Was sagt ihr dazu? Uninteressant für den Motorsport-Fan oder eine tolle Möglichkeit, die Innovationen im Bereich der autonomen Fahrzeuge persönlich beobachten zu können?
Quelle und Formula E-Titelbild: fiaformulae.com