Mann, war das ein Getöse, als Taylor Swift Spotify den Rücken kehrte. Ihr Grund dafür ist finanzieller Natur, denn unterm Strich kommt dabei zu wenig raus. Ist ihr gutes Recht, klar – aber eben inkonsequent, dann bei Apple Music ebenso medienwirksam an Bord zu gehen. Dort zahlt eine Familie mit 6 Personen 15 Euro pro Monat und ich bezweifle, dass das reicht, um es bei Frau Swift so viel lauter in der Kasse klingeln zu lassen als bei Spotify.
Mit Neil Young haben wir jetzt den nächsten, der mit seiner Ansage, sich von den Streaming-Portalen zu verabschieden, vermeintlich in die gleiche Kerbe haut. “Vermeintlich”, weil er einen anderen Grund nennt:
It’s not because of the money (…). It’s about sound quality. I don’t need my music to be devalued by the worst quality in the history of broadcasting or any other form of distribution. Neil Young
Spätestens jetzt nervt’s! Klar ist MP3-Qualität nicht gleich Studio-Qualität – die Qualität ist allerdings auch bei den Stores von iTunes über Google bis Amazon nicht besser und das ist schlicht inkonsequent! Wenn es ihm darum geht, dass sich seine Fans nicht mit schlechten Versionen seiner Songs ärgern sollen, müsste man konsequent auch den Download unterbinden.
Was mich dabei besonders ärgert: Wir müssen wirklich über Streaming diskutieren, weil bei den Musikern tatsächlich zu wenig ankommt. Vielleicht müssen andere, teurere Tarife her, vielleicht müssen die Labels aber einfach auch mehr ausschütten an die Künstler. Wir kommen aber nicht voran, wenn die Streaming-Technologie an sich als der Musikfeind auserkoren wird – das ist für die Industrie schon mal schiefgegangen, als die MP3-Datei noch der Feind war. Was meint ihr? Ist es konsequent von den Stars, wenn sie Spotify und Co. den Rücken kehren oder verschleiert es nur die wirklichen Probleme des Musik-Streamings?
Quelle: Neil Young auf Facebook via Macnotes.de