Der April war mit den ersten Sonnenstrahlen und Kirschbäumen in seinen rosa Blütenkleidern bereits sehr gütig zu uns. Doch Netflix und Prime fanden wohl, da ginge noch mehr und machten uns mit der 4. Staffel New Girl, der 2. Staffel Kimmy Schmidt und der 5. Staffel Downton Abbey bereits sehr glücklich! Doch das war den Streamingdiensten noch nicht genug und so wird in der letzten Aprilwoche nochmal ordentlich nachgelegt. Hier könnt ihr heute schon lesen, was ihr morgen schauen werdet. Also mir nach!
Z Nation – sie beißen wieder!
Danke im Namen aller Zombiefans, dass Z Nation nun bei Netflix auch ganz legal in Deutschland gestreamt werden kann. Denn die neuen Folgen The Walking Dead haben sich schon dem Ende zugeneigt und daher brauchen wir den Nachschub.
Im Gegensatz zu anderen Zombieserien kommt Z Nation mit einer ordentlichen Portion Humor um die Ecke, ohne dabei schier komisch zu sein. Die Serie ist frech, hart und ziemlich anders.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Murphy, der nach einer experimentellen ärztlichen Behandlung immun gegen Zombiebisse geworden ist. Das erfährt er, als die Forschungsstation von Zombies überrannt wird und nur er überlebt. Fortan wird er von einem Soldaten, Mark Hammond, und seinem Team nach New York geleitet, wo ein weiteres Team von Ärzten anhand von Murphys Blut ein Gegenmittel für die Menschheit herstellen soll.
Hilfe erhalten sie von oben, wenn man so möchte. In einer verlassenen NSA-Station an der Arktis lebt nämlich der NSA-Analyst Citizen Z, der mit Hilfe von Satellitenbildern und Anrufe an Telefonzellen die Gruppe durch weniger gefährliche Gebiete zu führen versucht. Da Citizen Z, gespielt vom begabten Donald Joseph Quells, mittlerweile alleine auf der Station lebt, sind die Passagen, die ihn betreffen, wunderbar unterhaltsam. Ob er gerade Selbstgespräche führt oder sich ein anderes Leben zusammenspinnt: Herrlich!
Besonders gut hat mir an Z Nation gefallen, dass viele Menschen sterben. Ok, das klingt jetzt falsch. Aber unter uns: Es ist Zombieapokalypse und alle Menschen sterben, nur diejenigen nicht, die eine Hauptrolle in einer Zombieserie spielen? Come on! Also gewöhnt euch gar nicht erst an die Figuren, denn sie können nicht nur jederzeit sterben, nein, sie werden sterben. Das ist die kleine Portion Realität, die mir bisher bei The Walking Dead gefehlt hat.
Außerdem bricht diese Serie mit der klassischen Zombietradition der schlurfenden Toten, denn hier können sie rennen, was die Spannung um einiges steigert.
Doch zurück zum Sterben in Z Nation: Nein, die Hauptfiguren sterben nicht alle, aber der ein oder andere definitiv. Und vielleicht ist es gerade das, was dieses postapokalyptische Drama absichtlich unabsichtlich witzig macht… Es ist alles möglich.
Her – ab dem 24.4. auf Netflix
Bei Her handelt es sich um ein Science-Fiction-Drama der romantischen Art, in dem Joaquin Phoenix und Scarlett Johansson die Hauptrollen spielen. Wer den Film noch nicht kennt, sollte ihn sehen und wer ihn bereits gesehen hat, sollte ihn noch mal schauen, so gut ist er.
Theodore steht mitten in der Scheidung von seiner Jugendliebe Catherine und sucht Ablenkung von seinem Job und dem tristen Alltag. Daher lädt er sich ein Betriebssystem runter, das in aller Munde ist und mit Innovation überzeugt. Der Clou an der Sache ist, dass fortan Samantha mit ihm kommuniziert. Samantha ist wie eine weiter entwickelte Siri, die richtige Gespräche mit ihm führen kann und sehr bald auch eine eigene Meinung und ein eigenes Eigen- und Gefühlsleben bekommt. So passiert es schnell, dass Theo und Sam eine Beziehung zueinander aufbauen, die erst freundschaftlicher Natur ist, aber sehr bald inniger wird.
Dieser Film bildet eine mögliche Zukunft ab, wie wir sie bald leben könnten oder zumindest in Bruchteilen bereits kennen. Die Technik nimmt immer mehr Platz im Alltag ein und mit Siri haben wir bereits einen ersten, kleinen Eindruck bekommen, wie es sein kann, mit einem Computer zu sprechen. Ob wir dann tatsächlich auch Beziehungen zu unseren Betriebssystemen aufbauen können, steht auf einem anderen Blatt. Umso faszinierender, das dies einer der romantischsten Filme aller Zeiten ist. Daher eine absolute Empfehlung!
Rick and Morty – Doctor Who meets Futurama
Mit Rick and Morty hat es eine weitere Animationsserie für Erwachsene auf Netflix geschafft, die sich aufgrund ihrer Großartigkeit nebst Bo Jack Horseman gesellen darf.
Rick ist ein verrückter Wissenschaftler, der mittlerweile gut in die Jahre gekommen ist und daher bei seiner Tochter und deren Familie wohnt. Besonders vernarrt ist er in Morty, seinem Enkel und dem jüngsten Spross der Familie. Mit niemandem sonst macht er sich lieber auf zu neuen Abenteuern, die gefährlicher nicht sein könnten. Ob eine Reise in eine andere Dimension oder auch in einen fremden Körper, wo sich an jedem Organ eine Jahrmarktsattraktion verbirgt – Morty lernt alle möglichen Welten kennen.
Mich hatte die Serie bereits beim Intro, das mich unglaublich an das von Doctor Who erinnert hat, was vermutlich am Theremin liegt, worauf beide Titelmelodien gespielt werden. Aber auch die verrückten Reisen durch Raum und Zeit und die irre Irrsinnigkeit des selbsternannten Genies lassen Erinnerungen an den Doctor wach werden. Was definitiv anders ist: Rick and Morty kommt ganz ohne BBC Charme aus und überzeugt stattdessen durch weniger attraktives Rülpsen, was bestimmt magenbedingt ist… immerhin ist Rick nicht mehr der jüngste und viellicht mag jemand von euch mit mir Ferndiagnose spielen: Warum muss der Arme nur andauernd aufstoßen?
Vom ewigen Rülpsen und den Parallelen zu Doctor Who abgesehen, erinnern Rick und Morty ebenfalls an Zurück in die Zukunft – denn ob Morty oder Marty, die Ähnlichkeiten sind nicht zu übersehen.
Fear The Walking Dead – noch mehr Zombies!
Man kann nie genug von Zombies haben. Das dachte sich wahrscheinlich auch Amazon Prime und beschert uns die 2. Staffel Fear The Walking Dead, dem Prequel zu The Walking Dead. Diese Serie erzählt im Gegensatz zu fast allen anderen Zombieserien von der Zeit vor der Apokalypse, als das Virus erst ausbricht und die Menschheit noch gar nicht weiß, was es mit diesem Virus auf sich hat.
Fear musste einige schlechte Kritiken über sich ergehen lassen, da viele Fans von TWD nicht damit klarkamen, dass das Prequel keine Zombies oder zumindest anfänglich nur sehr wenige aufweist. Ist aber auch logisch, wenn man sich überlegt, dass die Pandemie zu dem Zeitpunkt noch ausbrechen muss. Jedenfalls fand ich die 1. Staffel gelungen und mochte gerade die etwas ruhigeren Sequenzen oder einfach den Zustand des Chaos, den die Menschen von alleine ausrufen, noch bevor ein Untoter überhaupt gesichtet wird. In erster Linie werden uns hier die zwischenmenschlichen Aspekte einer Patchwork-Familie gezeigt, die untereinander schon genug Stress hat, noch bevor der erste Zombie überhaupt »Brain« aussprechen kann.
Wir erinnern uns: In der ersten Folge der ersten Staffel war es der junge Heroinabhängige Nick, der unter Drogeneinfluss das erste Mal einen Zombie sichtet. Dass ihm niemand glauben wollte, ist naheliegend. Und da er bis dato der Kaputte in einer heilen Welt ist, will man ihn erstmal heilen – doch letztendlich entpuppt gerade er sich als einer der cleversten und furchtlosesten und ist plötzlich nur noch ein kaputter Mensch von vielen in einer sehr kaputten Welt.
Ich für meinen Teil werde nun zusehen, schnellstmöglich das Wochenende einzuläuten, um endlich mit der 2. Staffel Fear anfangen zu können. Und wie jedes mal freue ich mich über Kommentare und natürlich weitere Empfehlungen. Was habt ihr gern geschaut und worauf freut ihr euch am meisten? Auf welche Serie bin ich nicht eingegangen, was ihr so überhaupt nicht nachvollziehen könnt? Immer her damit.
– Eure Jazz