Bevor wir zu den Ergebnissen kommen, beginnen wir bei den Basics. Was ist Breitband überhaupt? Laut Definition handelt es sich um einen Internet-Zugang, der deutlich höhere Datenraten bietet als Einwahltechniken wie Telefon oder ISDN. Definitionen dafür gibt es viele. In Deutschland hat sich die Definition der internationalen Fernmeldeunion (ITU) durchgesetzt. Diese sieht Übertragungsraten von 2048 kBit/s vor. Das reicht noch lange nicht für Netflix in 4K Auflösung und sollte seit vielen Jahren eigentlich schon der Mindeststandard sein – ist es aber nicht.
Kommen wir zu der Studie. Sie wurde von Cable.co.uk angefertigt, alle Ergebnisse und Daten werden hier kostenlos zur Durchsicht und auch zum Download angeboten. Dafür wurden 3.303 Angebote in 195 Ländern ausgewertet und die Preise zwischen 15. August 2018 und 20. September 2018 ermittelt. Im Vordergrund steht das Thema Preis, nicht Geschwindigkeit oder Verfügbarkeit.
Dabei kommt Deutschland auf einen respektablen 53. Platz, in Westeuropa belegt man damit immerhin den dritten Platz. Der Durchschnittspreis liegt bei 32,50 Euro. Nur Italien, auf Platz 36 mit 25,83 Euro im Schnitt, und Frankreich, auf Platz 40 mit 27,80 Euro, sind besser.
Österreich schafft es nur auf Platz 79, dort kommen die Kosten auf 43,90 Euro. Die Schweiz findet sich erst im letzten Drittel wieder, auf Platz 143 mit durchschnittlichen Kosten von 70 Euro im Monat. Damit belegt das Land auch den letzten Platz in Europa.
Auf unserem Kontinent ist es vor allem im Osten günstiger. Die Ukraine gewinnt das weltweite Ranking sogar, dort werden nur knapp 4,40 Euro für Breitbandinternet fällig. Russland belegt so weltweit den vierten Platz, mit durchschnittlichen Kosten von nur 8,55 Euro. Auch in Ländern wie Polen, Türkei, Ägypten, Syrien und Iran ist schnelles Internet günstig, dort liegen die Kosten jeweils immer unter 10 Euro.
Kuriositäten? Gibt es natürlich auch. So müsst ihr im afrikanischen Land Mauretanien besonders tief in die Tasche greifen – 672 Euro werden hier für einen Breitband-Anschluss fällig.
Auch wenn die Preise allesamt sehr günstig wirken – die Studie stellt auch fest, dass sich in den letzten Jahren wenig verändert hat.
“Obwohl viele Länder im Jahresvergleich einen schnelleren Zugang bieten und der Preis für Breitband von Land zu Land teilweise stark schwankt, bleibt der Preis für Breitband weltweit im Durchschnitt weitgehend unverändert und sinkt seit dem vierten Quartal 2017 nur um 1,64.”
Am Ende hängt der Preis meist von der Menge der vernetzten Menschen ab. Regionen, in denen nur bestimmte Teile der Bevölkerung Zugang zum Internet haben, sind deutlich teurer.
“In unserem Anfang dieses Jahres veröffentlichten weltweiten Breitbandgeschwindigkeitsvergleich zeigten sich ähnliche Unterschiede wie hier. Die Länder mit einer langsamen, lückenhaften Breitbandinfrastruktur, die nur einen Bruchteil der Bevölkerung verbindet, sind in der Regel auch die teuersten. Ebenso sind diejenigen mit einer außergewöhnlichen, oft vollflächigen Infrastruktur, die die Mehrheit der Bevölkerung versorgt, in der Regel die billigsten, wenn nicht gar die absolutsten, so doch die kostengünstigsten pro Megabit.”
Breitband schön und gut, aber am Ende reicht diese Verbindungsgeschwindigkeit nicht aus. Auch wenn wir hier, was die Preise betrifft, durchaus zufrieden sein können, haben wir nur wenig Grund, uns auf die Schulter zu klopfen – und schon gar keine Zeit dafür. Während der Glasfaserausbau in vielen Regionen in Europa seit Jahren stockt, steht mit 5G jetzt die nächste Herausforderung vor der Tür. Diese gilt es intelligent zu meistern.
In unserem Podcast Mobile Geeks Fernweh haben wir uns bereits zweimal mit dem Thema 5G beschäftigt – einmal mit dem etwas düsteren Ausblick, einmal mit einigen Verbesserungen.