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Kommentar

SUV: Kritik ist okay – aber lasst die Hexenjagd bleiben

Nach einem schlimmen Verkehrsunfall in Berlin brandet wieder harsche Kritik an SUV auf. So mancher schießt dabei aber übers Ziel hinaus. Ein Kommentar.

von Carsten Drees am 9. September 2019
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  • @casi242
Bild aus der Dash-Cam eines Taxifahrers: Links sieht man den Porsche

Es war ein schrecklicher Unfall: Ein Porsche-SUV fährt — augenscheinlich mit erhöhter Geschwindigkeit — durch Berlin und rast an einer Ampelkreuzung zunächst vorbei an stehenden Autos in den Ampelmasten und reißt danach mehrere Menschen mit. Vier von ihnen sterben, darunter eine 64-jährige Frau mit ihrem dreijährigen Enkelkind, außerdem ein 28- und ein 29-jähriger Mann.

Weitere Menschen werden verletzt, unter anderem auch der 42-jährige Fahrer des SUV, der zudem noch eine 67-jährige Frau und ein sechsjähriges Mädchen an Bord hatte. Augenzeugen und auch Einsatzkräfte wurden vor Ort direkt psychologisch betreut, die Kreuzung war bis spät in die Nacht nicht nutzbar. Soweit die Faktenlage aktuell.

Natürlich ermittelt die Polizei und versucht, den Unfallhergang akribisch genau zu rekonstruieren. Zeugenaussagen zufolge soll der Porsche noch kurz vorher lediglich 90 Meter entfernt gestanden haben und wäre dann mit überhöhter Geschwindigkeit losgerast. Wieso war der Mann so schnell unterwegs? Wieso ist er in die Gegenspur geraten? Wieso hat er nicht gebremst (Es sind zumindest keine Bremsspuren gesichtet worden)? Alles Fragen, die noch zu klären sind.

Fest steht zunächst mal, dass es ein sehr tragischer Unfall ist mit schrecklichen Folgen für die Familien und Freunde der Unfallopfer. Vermutlich ebenfalls mit schrecklichen Folgen für den Fahrer, der jetzt mit dieser Bürde leben muss, vier Menschen aus dem Leben gerissen zu haben. Aber ist er ein rücksichts- und gewissenloser Autofahrer, der sich schlicht überschätzt hat oder — und auch in diese Richtung wird ermittelt — ein Fahrer, der aus gesundheitlichen Gründen die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hat? Egal, wie es tatsächlich gewesen ist: Die vier Menschen werden dadurch nicht wieder lebendig. In diesem Moment sollten die Gedanken also bei den Hinterbliebenen sein — danach kann man immer noch die Schuldfrage klären bzw. Schuldzuweisungen machen.

Aber wir leben in Zeiten, in denen nicht mehr abgewartet wird. Jeder hat nicht nur eine eigene Meinung, sondern oftmals auch — zumindest in der eigenen Vorstellung — auch als Einziger die absolute Gewissheit, wie ein Sachverhalt zu bewerten ist. Das ist auch bei diesem furchtbaren Unfall so und deswegen wird aktuell in den Kommentarspalten natürlich auch wieder heftig gestritten, wie man so eine Katastrophe hätte vermeiden können.

Sehr viel Zorn entzündet sich dabei pauschal an den SUV-Fahrern. Auch in der Berichterstattung wird immer wieder drauf hingewiesen, dass es ein “panzerähnliches” Gefährt war, welches die Menschen getötet hat. Ihr wisst vielleicht, dass ich selbst kein großer Fan dieser geländetauglichen Boliden bin, aber — wieder einmal — warne ich davor, das alles so schrecklich schwarz-weiß zu sehen. Mittlerweile gibt es mehrere Einschätzungen von Unfallexperten, die darauf verweisen, dass auch mit einem anderen, kleineren Fahrzeug der Unfallhergang höchstwahrscheinlich sehr ähnlich gewesen wäre und ähnlich schlimme Resultate nach sich gezogen hätte.

Damit will ich keine Lanze für SUV brechen, aber zumindest appellieren, dass wir die Debatte fair führen. Es gibt verschiedene Gründe, wieso man sich so eine schwere Karre anschafft, auch wenn man augenscheinlich nicht damit im Gelände fährt. Vielleicht ist für manche die Ästhetik ein Grund, vielleicht ist es das höhere Gefühl der Sicherheit, vielleicht auch der bessere Überblick dank der höheren Position.

Ob all diese Gründe ausreichen, um rechtfertigen, dass die zumeist umweltschädlicheren Fahrzeuge so zahlreich in Innenstädten fahren müssen, wo sie ja zudem mehr Platz wegnehmen als kleinere Autos, können wir gerne gemeinsam diskutieren — aber nicht an dieser Stelle! Dieser schlimme Unfall muss analysiert werden und dann kann man zum Beispiel drüber diskutieren, ob diese Kreuzung irgendwie entschärft werden muss, die schon länger in der Kritik steht. Aber die jetzt zu führende Diskussion darf keine SUV-Debatte werden. Genau das scheint aber der Fall zu sein. Diejenigen, die sowieso schon kein gutes Haar an diesen Autos lassen, stürzen sich jetzt auf die Hersteller, ganz vorneweg die Deutsche Umwelthilfe, die sich bei Twitter wie folgt geäußert hat:

SUVs haben in unseren Städten nichts zu suchen! 4 Tote, darunter ein Kleinkind, sind die Bilanz eines schrecklichen Raser-Unfalls mit einem Porsche-SUV in Berlin. Und wenn es nach den Autokonzernen geht, soll mehr als jeder zweite Neuwagen ein SUV werden. Wir kämpfen dagegen an!

— Deutsche Umwelthilfe (@Umwelthilfe) September 6, 2019

Sorry, Deutsche Umwelthilfe: Wer den grausamen Unfall jetzt instrumentalisiert, um gegen Autohersteller zu wettern, schießt sehr, sehr deutlich übers Ziel hinaus. Das ist eine sehr, sehr billige Masche, die man sich anscheinend von den Rechts-Populisten der AfD abgeschaut hat, die ja bekanntlich Mordopfer (wenn der Täter ins Bild passt) ebenso gern für ihre Agenda missbrauchen. Klar, dass Kritik an der Umwelthilfe im Netz nicht lange auf sich warten ließ. Auch Sascha Pallenberg hat sich dazu zu Wort gemeldet:

Ich habe kein Problem mit einer #Verkehrswende & weniger PKWs in unseren Innenstaedten.
Aber ein richtig grosses mit einer Kampagne auf dem Ruecken von Opfern!

Das finde ich, angesichts der guten Diskussion in den letzten Tagen/Wochen, einfach nur beschaemend liebe Umwelthilfe!

— Sascha Pallenberg (@sascha_p) September 7, 2019

Ich tue mich auch schwer damit, dass man bewusst von einem “Raser-Unfall” spricht. Wie gesagt: Derzeit wird noch untersucht, ob ein gesundheitliches Problem des Fahrers dem Unfall vorausgegangen ist. Für mich ist es ein Unterschied, ob man aus einem gesundheitlichen Grund die Kontrolle übers Gaspedal und übers Auto verliert, oder ob man ganz bewusst rücksichtslos durch den Stadtverkehr saust. Und für mein Empfinden passt nur beim mutwilligen Übertreten der Geschwindigkeit die Bezeichnung “Raser”.

Ihr wisst, ich würde mich über Innenstädte freuen, in denen nur noch sehr, sehr wenige Autos fahren. Ich würde mich auch darüber freuen, wenn mehr umweltverträgliche Transportmittel genutzt würden und es nicht so einen SUV-Boom gäbe. Aber all das hat nichts damit zu tun, dass wir jetzt nicht einen Unfall und seine Todesopfer instrumentalisieren, um zu versuchen, SUV aus den Städten zu vertreiben. Diese Diskussion muss man zu einem anderen Zeitpunkt führen und dann bitte auch seriöser.

Für mich stellt es sich so dar: Entweder hat der 42-jährige Mann durch eine gesundheitliche Sache die Kontrolle über das Fahrzeug verloren, dann wäre es einfach ein unfassbar tragischer Unfall. Fährt er aber mutwillig mit überhöhter Geschwindigkeit an stehenden Autos vorbei und verliert dabei dann die Kontrolle über das Auto, dann ist es eine absolute Arschloch-Aktion des Fahrers. In beiden Fällen scheint da die Ursache für den Tod von vier Menschen hinterm Lenkrad zu sitzen. Die Ursache ist demnach nicht der Typ des Fahrzeugs.

Und noch ganz schnell dieser Gedanke zum Schluss: So ein Porsche Macan ist ab 60 000 Euro zu haben. Falls dieser Fahrer nicht so ein SUV besitzen würde, hätte er sich doch ziemlich sicher nicht alternativ für einen Kleinwagen entschieden. Hätte er also stattdessen beispielsweise einen Audi A6 oder eine vergleichbare Limousine von Mercedes oder BMW gefahren, der Unfall wäre ziemlich sicher kein bisschen glimpflicher ausgegangen, weil auch hier knapp zwei Tonnen Metall über die Straße bewegt hätte. Und wie ich oben bereits schrieb: So schlimm es auch für die Opfer ist und so schlimm auch allein die Vorstellung an so eine Katastrophe ist — wären statt zwei Tonnen Gewicht “nur” 1,2 oder 1,3 Tonnen auf einen Menschen zugeschossen, hätte das keinen Unterschied gemacht.

Führen wir also ruhig weiter die Debatte, welche Autos gefahren werden sollten, welche Autos in die Innenstädte gehören und wie die Autohersteller dazu beitragen können, gleichzeitig für mehr Nachhaltigkeit und auch für mehr Sicherheit zu sorgen. Aber lasst es uns bitte nicht auf dem Rücken von vier toten Menschen machen.

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