Seit dem WhatsApp-Update ist vielen erneut bewusst geworden, dass Facebook Daten über uns sammelt – selbst wenn wir Facebook nicht aktiv benutzen und auch keinen Account bei ihnen haben. Das ist schon seit längerer Zeit so und betrifft auch Leute, die neben Facebook auch kein Instagram, WhatsApp oder irgendeinen anderen Facebook-Service nutzen.
Diese Daten sammel Facebook auf Seiten, die einen Like-Button in irgendeiner Form featuren. Gesammelt werden diese Daten in sogenannten “Schattenprofilen” (shadow profiles). Auch ohne Facebook könnt ihr anfragen, welche Daten Facebook über euch hat. Dazu geht ihr unter diesem Facebook-Link auf [Datenzugriff] und dann [I don’t have a Facebook account and I want to access my data] (Stelle wurde bei Facebook nicht übersetzt: Ich habe keinen Facebook Account und möchte auf meinen Daten zugreifen).
Im Gegenzug für diese Anfrage verlangt Facebook jedoch noch einmal euren Namen, eure E-Mail-Adresse und euer Land. Ich würde euch hierfür raten – wenn ihr ganz sicher gehen wollt – eine einmalige E-Mail-Adresse anzulegen. Damit am Ende so nicht noch Leerstellen in euren Schattenprofilen gefüllt werden. Doch wie kommt Facebook überhaupt an die Daten dieser Schattenprofile?
Wie Facebook Schattenprofile anlegt
Facebook sammelt diese Daten über Seiten, die eine Javascript-Anwendung von Facebook installiert haben. Das ist zum Beispiel der Like-Button, der bei vielen Seiten zu ihrer Facebook-Seite führt. Neben der Funktion, die Facebook-Seite des Seiteninhabers “likebar” zu machen, speichert die Anwendung auch Cookies ab. Diese legen das Schattenprofil für euch an, speichern eure IP-Adresse, greifen Browser-Daten (und evtl. verknüpfte Daten) ab. Der Cookie trackt euch dann auch auf anderen Seiten, wenn diese ebenfalls Facebook-Code enthalten.
Wie ihr diese Datensammlung verhindern könnt
Den Standard beim Blocken von Tracking mit relativ minimalen Aufwand setzt derzeit die Extension uBlock origin. Neben Cookies blockt diese Browser-Erweiterung auch Werbung. Sie ist mit den meisten gängigen Browsern kompatibel und zudem ressourcenschonen, was CPU und Arbeitsspeicher angeht.
Wie bei vielen Sicherheits- und Datenschutz-Tools auch kann der Schutz durch uBlock origin nicht immer gewährleistet werden. Firmen wie Facebook und Google arbeiten permanent daran, solche Blocker zu umgehen.