Stell dir vor, es ist Sommer und du hast Tickets für ein großes Konzert auf der Berliner Waldbühne – so wie Tausende andere auch. Bei Twitter, Instagram & Co. überschlagen sich die Beiträge mit dem einschlägigen Hashtag. Wie am besten zum Olympiapark kommen? Vielleicht mit einem Elektrofahrrad? Doch die sind an den umliegenden Bike-Stationen natürlich alle verliehen.
„Um die Mobilität von morgen effizient zu gestalten, sind Produkte und Dienstleistungen in ein einheitliches und intelligentes System zu integrieren, das auf einer offenen Plattform basiert.“ Mamatha Chamarthi, Chief Digital Officer bei ZF
Gibt es für das Problem keine intelligente Lösung? Gibt es tatsächlich, und wir verraten euch, wie sie aussieht: Es ist eine Cloud-Plattform für Mobilitätsdienstleistungen, die der Technologiekonzern ZF auf der diesjährigen CES in Las Vegas vorgestellt hat. Die IoT-Lösung basiert auf Microsofts Cloud-Plattform Azure. Damit ist es möglich, anbieterübergreifend verschiedene Funktionen in einer gemeinsamen intelligenten Plattform zu integrieren – vom Flottenmanagement über Ride-Sharing-Angebote bis hin zu neuen Zustelldiensten.
Mit Start-ups und innovativen Mobilitätsanbietern wie door2door oder Excelfore aus seinem „ZF Ecosystem“ genannten Partner-Netzwerk hat der ZF-Konzern erste Anwendungsbeispiele entwickelt. Auch die Telematik-Plattform „Openmatics“ von ZF ist mit der Cloud vernetzt. Auf diese Weise lassen sich nicht nur konventionelle Fahrzeugflotten verwalten, sondern auch E-Bike-Flotten mitsamt den zugehörigen Ladestationen und selbst Windparks.
Auch Social-Media-Daten und Wetterberichte fließen in die Berechnungen ein
Openmatics hat bereits vorher mit Microsoft zusammengearbeitet und Connectivity-Lösungen über die Azure Cloud angeboten. Diese Zusammenarbeit wurde nun ausgeweitet. Openmatics könnte über die auf Microsoft Azure basierende Cloud-Plattform Daten aus sozialen Netzwerken sowie Veranstaltungskalendern sammeln und auswerten. So ließe sich der Bedarf an Fahrrädern vorherhersagen – beispielsweise bei einem großen Konzert auf der Berliner Waldbühne. Sogar die Wettervorhersage ginge in die Berechnung ein: Mehr Regen bedeutet weniger Interesse am Konzert, was wiederum den Bedarf an E-Bikes sinken lässt.
Drei innovative Lösungen für neue Mobilitätskonzepte:
- Flottenmanagement: ZF hat die hauseigene Telematik-Plattform Openmatics mit der Cloud vernetzt. Nun lassen sich konventionelle Fahrzeugflotten ebenso verwalten Fahrradflotten oder ganze Windparks. Bei Fahrzeugen können die Betreiber deren Aufenthaltsort und Zustand in Echtzeit nachverfolgen und auswerten. Mit intelligenten Analyse-Tools wie Predictive Maintenance lassen sich der Verschleiß einzelner Fahrzeugkomponenten überwachen und frühzeitig Wartungstermine ansetzen. Dies minimiert die Gefahr von Ausfällen und verhindert hohe Reparaturkosten.
- Mobilitätsmanagement: Zusammen mit dem Berliner Mobilitäts-Start-up door2door hat ZF eine Ridesharing-App für Passagiere und Güter entwickelt. Mit ihr lassen sich zum ersten Mal autonome Fahrzeugflotten im urbanen Raum einsetzen. Damit kommen sowohl Passagiere als auch Gütern zeitoptimal und ressourcenschonend an ihr Ziel. „Eine Plattform, auf die jeder zugreifen und die jeder nutzen kann, wird den Transport von Menschen und Gütern verändern“, sagt Tom Kirschbaum, Gründer von door2door. Bei Passagieren denkt die Ridesharing-App noch weiter: Wer im autonomen Fahrzeug hungrig wird, erhält noch einen Vorschlag für die nächstgelegene Pizzeria. Bei der Auswahl berücksichtigt die App sogar deren Online-Bewertungen.
- Over-the-Air-Updates: ZF hat mit dem Vernetzungsspezialisten Excelfore ein System in die Cloud integriert, das regelmäßig die elektronischen Steuereinheiten in Flottenfahrzeugen aktualisiert. Das System sorgt außerdem per Over-the-Air-Updates dafür, dass die Software der Flotte immer auf dem neuesten Stand ist. Zusätzlich fungiert das System als Schutzschild gegen Bedrohungen von außen. Entdeckt es einen Eindringling, warnt es den Flottenbetreiber und stellt ein entsprechendes Update bereit, um die Sicherheitslücke zu schließen.
Umsatz mit Mobilitätsdienstleistungen steigt
Rasant wächst die Vernetzung und Digitalisierung des Autos . Die Analysten von PriceWaterhouseCoopers (PwC) kommen zu einem erstaunlichen Ergebnis: Bei einer jährlichen Zuwachsrate von 24 Prozent wird sich das Umsatzvolumen bei der vernetzten Mobilität weltweit von 47 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 140 Milliarden Euro im Jahr 2022 knapp verdreifachen.
Ridesharing ist nur ein Beispiel dafür, dass Dienstleistungen weiter wachsen. Nach einer Studie von McKinsey & Company erwirtschafteten Automobilhersteller im Jahr 2016 gerade einmal rund 0,8 Prozent ihres Umsatzes mit Mobilitätsdienstleistungen. In Zukunft (2030) werden es 23 Prozent sein.
Post-Sponsoring durch Grey Campus Cloud Platform.