In den USA sorgt die Festnahme einer Gruppe angeblicher russischer Spione derzeit für Aufsehen, doch offenbar hatten auch die ach so geheim agierenden Schlapphüte so ihre Probleme beim Umgang mit Computern. So setzten sie offenbar unter anderem ein ASUS Eee PC 1005HA-P Netbook ein, um Daten verschiedenster Natur auszutauschen. Dabei gab es jedoch Schwierigkeiten, so dass die mutmaßlichen Spione zwischenzeitlich technische Hilfeleistung in Anspruch nehmen mussten – von einem Undercover-Agenten des FBI.
Die insgesamt 10 russischen Staatsbürger, die derzeit in den USA festgehalten werden, tauschten Daten unter anderem per Adhoc-Netzwerk und mit Hilfe von verschlüsselten Nachrichten aus. Doch wie in vielen Unternehmen auch, machten sie dabei aus Bequemlichkeit Fehler, die ihnen nun teuer zu stehen kommen könnten. Unter anderem ließ einer der Verdächtigen einen Zettel mit einem 27-stelligen Passwort in seiner Wohnung zurück, mit dem sich die Ermittler des FBI Zugang zu einer Sammlung verschlüsselte Dateien verschaffen konnten.
Darüber hinaus gab es diverse Probleme bei der Verwendung der Technik. So ist von hängenden Dateiübertragungen und Schwierigkeiten beim Austausch von defekten oder falsch konfigurierten Rechnern die Rede. In einem Fall übergab eine angebliche Spionin ihren Laptop unwissentlich einem undercover agierenden FBI-Agenten, weil sie von den Problemen mit dem Gerät vollkommen frustriert war. Der Austausch eines Laptops konnte auch schonmal einige Monate dauern.
Als ein Gerät kaputt ging, schaffte einer der Verdächtigen den oben erwähnten ASUS Eee PC 1015HA-P und flog dann damit aus den USA nach Rom. Dort erhielt er einen neuen Pass mit einem anderen Namen und flog nach Moskau. Später kam er dann mit dem wahrscheinlich in der Zwischenzeit umkonfigurierten Gerät wieder in die USA zurück. Insgesamt nahm der ganze Vorgang mehr als zwei Monate in Anspruch.
Nach Meinung von Experten war auf den Geräten der russischen Spione, die wohl neben dem ASUS Eee PC noch einige andere Netbooks nutzten, Windows XP im Einsatz. Ingesamt setzten die mutmaßlichen Geheimdienstmitarbeiter im Normalfall auf ganz normale Hardware und Software, die in jedem Laden erhältlich wäre. Nur in Einzelfällen kam Spezialsoftware zum Einsatz, darunter eine Steganografiesoftware, mit der Textnachrichten in Bilder eingebettet wurden. Ihr seht also, auch Spione haben so mit ihren Netbook-Zipperlein zu kämpfen.
Quelle: NetworkWorld via BoingBoing via Slashdot via Gizmodo Australia