Update: Da ja in Kalifornien “die Mutter aller Gerichtsverhandlungen” zwischen Apple und Samsung immer noch stattfindet (zumindest wenn es um Patente, Verkaufsverbote und Designs geht), dachte ich mir ich hole diesen nun fast 3 Jahr alten Artikel noch einmal hoch, in dem ich mich ein wenig ueber diesen ganzen Irrsinn ausgelassen habe. Viel Spass:
Es ist soweit, wir sind endlich auf den ultimativen Beweis gestossen, dass Samsung ein ganz uebler Verein voller Copycats ist. Der Sued-Koreanische Megakonzern hat doch allen Ernstes die Dreistigkeit besessen und das Apple iPad bereits im Jahre 2006 kopiert, also 4 Jahre bevor Apple sein revolutionaeres Tablet vorstellte. Diese Form des Ideenklaus ist auch unter dem Fachbegriff des “prerelease thieving” bekannt und basiert auf einer Post-Nostradamischen Methode der Vorhersage.
Hierbei werden erfolgreiche Produkte eines Wettbewerbers in einem geeichten Blendtec Mixer zerkleinert, um aus den nun pulverisierten Rueckstaenden einen starken und mit viel Zucker gestreckten Kaffee zu bruehen, der dann den leitenden Ingenieuren der Entwicklungsabteilungen verabreicht wird. Die halluzinogene Wirkung dieses Getraenks hat dann entscheidenden Einfluss auf die Denkprozesse der Produktdesigner und ermoeglicht es Designs der Konkurrenten ueber einen Zeitraum von maximal 5 Jahren vorherzusagen. Das Ergebnis war im Fruehjahr 2006 des digitale Bilderrahmen, welcher dem iPad zum verwechseln aehnlich sieht.

Wenn wir uns nun die von Apple angefuehrten Eckdaten anschauen, die Teil der einstweiligen Verfuegung gegen Samsung sind:
- “(i) ein rechteckiges Produkt mit vier gleichmäßig abgerundeten Ecken
- (ii) eine flache, klare Oberfläche, welche die Vorderseite des Produkts bedeckt
- (iii) eine sichtbare Metalleinfassung um die flache, klare Oberfläche
- (iv) ein Display, das unter der klaren Oberfläche zentriert ist
- (v) unter der klaren Oberfläche deutliche, neutral gehaltene Begrenzungen auf allen Seiten des Displays und
- (vi) wenn das Produkt eingeschaltet ist, farbige Icons innerhalb des Displays.”
dann duerfte der finale Beweis erbracht sein, dass Samsung die rechtswidrige Methode des “prerelease theaving” angewendet und das iPad Design vor gut 5 Jahren schamlos kopiert hat!
Quelle: Engadget
Update: Da zum einen etliche Leser nicht die Ironie des Beitrags erfasst haben (ich dachte eigentlich, dass es offensichtlich ist)und ich mir via Email und ueber Twitter etliche Hasstiraden anhoeren durfte, habe ich mir mal gedacht ich schiebe noch ein paar Zeilen nach.
Natuerlich ist das von Apple angemeldete Geschmacksmuster von 2004, das habe ich auch niemals bestritten. Es geht einzig und allein darum, dass wir in eine gefaehrliche und innovationsbremsende Richtung steuern, wenn diesen Definitionen stattgegeben wird. Was Apple in seinem Community Design beschreibt ist pauschaler Duennpfiff, der bereits seit Jahrzehnten verfuegbar war.
Anfang der 70er Jahre gab es bereits eine TV-Serie mit dem Titel “Tomorrow People” in der der Hauptdarsteller einen Tablet PC benutzte, der haargenau auf das Apple Geschmacksmuster zutraf und wie ein etwas zu dick geratenes iPad aussah.

Es gibt dutzende Beispiele fuer dieses Design, ja man koennte sogar auf das iBook von 1995 zurueckgreifen, welches die Idee eines Systems zwischen Notebook und PDA definierte und das sogar mit dem markanten und vorangestellten “i”, Jahre bevor Apple den iMac rausbrachte.
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass ein wenig gesunder Menschenverstand ausreichen wuerde um diesem ganzen Irrsinn zu erkennen. Offenbar haben aber eine ganze Menge Kult-Anhaenger nur ganz dicke Aepfel vor den Augen oder koennen sich ganz einfach nicht eingestehen, dass ihr persoenliches Statussymbol ein ziemlich profanes Design aufweist.
Update 2: Haha, Caschy hat noch einen drauf gesetzt mit seinem Artikel über das Samsung-Apple-Gemetzel. Cool aber auch von Samsung, in dem Patentkrieg jetzt die Film-Koryphäe Stanley Kubrick und seinen Film 2001 zu zitieren. Aber seht selbst:
Samsung wird also in seiner Strategie – die aber natürlich noch nicht komplett öffentlich einsehbar ist – weiter darauf bauen, dass es iPad-ähnliche Geräte Jahre, ja Jahrzehnte vor Apple zu sehen gab. Es bleibt spannend, Freunde!