Googles Chrome OS ist bisher kaum mehr als ein Vehikel, um den Browser Chrome auf Netbooks und anderen Subnotebooks möglichst hurtig auf den Bildschirm zu bringen – einen Desktop oder eine Taskleiste gibt es ebenso wenig wie eine größere Menge nativer Anwendungen. Selbst der Datei-Browser und der Media Player werden in Browser-Tabs geöffnet. Google will dies aber offenbar in absehbarer Zukunft ändern, so dass Chrome OS bald wohl tatsächlich mehr nach einem… Betriebssystem… aussehen könnte. Zumindest die freie Basis Chromium OS zeigt, in welche Richtung es gehen könnte. Seit einigen Monaten arbeiten die Entwickler an einem Projekt namens “Aura Shell”, das Chromium OS einen Desktop und einen Windows-Manager geben soll. Schon jetzt lassen sich entsprechende Builds erstellen, noch ist Aura aber nicht ausgereift genug, um von Google und seinen Partnern auf Chromebooks wie dem Samsung Series 5 oder dem Acer AC700 verwendet zu werden.

Auch wenn man die Aura Shell einsetzt, steht bei Chomium OS der Browser weiterhin im Vordergrund, die meisten Anwendungen sind also Web-Apps. Einstellungen und Verknüpfungen zu den Anwendungen können jedoch auf dem Desktop abgelegt werden. Außerdem gibt es eine Taskleiste und einen System-Tray, der auch als Über-Tray bezeichnet wird und den schnellen Zugriff auf eine Reihe von Einstellungen erlaubt. Mit der Aura Shell verhält sich Chromium OS eher wie ein traditionelles Windows- oder Linux-Betriebssystem, wobei der Schwerpunkt weiterhin auf Webdiensten, Cloud-Anwendungen und kurzen Startzeiten liegt. Bisher handelt es sich bei “Google Chrome OS Aura” offenbar um ein Projekt des Entwicklers Francois Beaufort. Er hat nach eigenen Angaben Chromium OS mit dem Aura Windows-Manager von Ubuntu verbunden.
Quelle: Francois Beaufort via via