Der vermeintliche Skandal #bentgate liess Apple einmal mehr ueber seinen Schatten springen und draengte den US-Hersteller sich dazu oeffentlich zu erklaeren. Das aendert aber nichts daran, dass das iPhone 6 Plus eine Achillesferse hat.
Nein, nicht noch ein #bentgate Artikel! Doch, doch durch diesen hier muesst ihr noch durch und wenn ihr euch die Zeit nehmt die folgenden Zeilen zu lesen, dann erfahrt ihr vor allen Dingen warum ich mehr denn je hinter meinen Aussagen stehe, die ich in den zurueckliegenden Tagen getroffen habe. Das iPhone 6 Plust hat einen fundamentalen Designfehler, der auf der Bauweise und den verwendeten Materialien basiert.
Vor 5 Tagen berichteten wir zum ersten mal ueber verbogene iPhone 6 Plus Handsets und dass sich bereits User ueber seltsam verformte Phablets beschwerten. Der Hashtag #bentgate war geboren und ich legte dann einen Tag spaeter mit ganz persoenlichen Eindruecken und Analysten nach:
#bentgate – Apple hat geschlampt! So einfach laesst sich das iPhone 6 verbiegen
Mal davon abgesehen, dass ich voll uns ganz hinter meinen Aussagen stehe (erst recht nachdem ich nun endlich das iPhone 6 Plus antesten konnte) hat Apple inzwischen eine umfangreiche Transparenzkampagne gestartet. Angefangen von einer Erklaerung zu den angewandten Tests fuer das iPhone 6, ueber die Meldung dass bisher erst 9 Kunden sich ueber ein verbogenes iPhone 6 Plus beschwerten, bis zu dem Angebot dass man die defekten iPhone 6 Plus selbstverstaendlich umtauscht.
Das ganze wird dann noch mit dem ueblichen Marketingsprech unterlegt, wobei sich insbesondere Jony Ive voll ins Zeug legt:
We’ve designed the product to be incredibly reliable throughout all your real world use
Ich wiederhole mich gerne und rufe noch einmal ganz laut Bullshit, denn das iPhone 6 Plus muss sich auch den entsprechenden physikalischen Gesetzgebungen aussetzen und offenbart dabei seine Achillesferse, welche in Hoehe der Lautstaerketasten liegt.
Dort verbiegt sich nicht nur das iPhone 6 Plus von Unboxing Therapy, sondern auch die Version von Consumer Report, die neben dem 6 Plus auch einige Konkurrenten testeten.
Samsung Galaxy Note 3 gewinnt Stresstest
Nein, nicht nur das iPhone 6 Plus verbiegt sich demnach, sondern auch das HTC One M8, das LG G3 und last but not least auch das Samsung Galaxy Note 3. Die Frage ist aber immer wieviel Druck man letztendlich ausueben muss:
Und so sieht dann schliesslich das Ergebnis aus:
Das eigentliche Problem ist aber vor allen Dingen die Testmethode, welche an die in den Apple Labs erinnert (und uebrigens absolut dem industriellen Standard entspricht):
Der Druck wird zentral auf das Handset ausgeuebt und das auch nur fuer wenige Sekunden und damit entspricht ein derartiger Test einfach nicht einer Dauernutzung, plus er setzt nicht an der Schwachstelle an, die sich im oberen Drittel des iPhone 6 Plus befindet.
Wie Consumer Report klar macht, muss man 80 Pfund Druck ausueben um 3 4Bleistifte zu zerbrechen und genau das gelingt dem hauseigenen Tester (siehe Video) nicht ansatzweise:
Ist dies nun der Beweis dafuer, dass der Host von Unboxing Therapy Haende aus Stahl hat oder war sein erstes Video gar ein Fake mit einem zuvor praeparierten iPhone 6 Plus? Nicht einmal ansatzweise, wie das folgende Video belegt:
Noch irgendwelche Fragen?
Sowohl bei Apple, wie auch bei all den anderen Smartphone-Herstellern sehen diese Stresstests absolut gleich aus. Zentral Druck auf das Gehauese ausueben und schauen was passiert. Dazu uebt Apple jedoch nur 55 Pfund Druck aus und gibt an, dass dies bereits reichen wuerde 3 Bleistifte durchzubrechen, was dem Consumer Report Tester nicht gelang. Dazu sehen wir hier auch eine nicht unerhebliche Differenz zu den 80 Pfund der unabhaengigen Testern. Sind bei Apple die Bleistifte einfach duenner?
Das iPhone 6 Plus ist riesig, aus Aluminium und verdammt duennt. Hier setzt man im Vergleich zur Konkurrenz jeweils Superlative und genau das ist im wahrsten Sinne des Wortes der Knackpunkt. Das 6 Plus weist in Kombination mit den verwendeten Matrialien ein sehr riskantes Design auf und wer mit seinem Apple Phablet nicht pfleglich umgeht, der duerfte im ganz persoenlichen Langzeittest potentiell dieses Phaenomen reproduzieren koennen.
Das hat nichts damit zu tun, dass wir ein Sommerloch im fruehen Herbst herbeibloggen wollen, sondern das sind nun einmal Fakten die man nicht einfach uebersehen kann.
In diesem Sinne!
Update: Mir ist in der Tatg ein Lapsus unterlaufen bei der Anzahl der Bleistifte. Es waren 4 anstatt 3, was ich nun angepasst habe. Sorry…