Habt ihr euch auch schonmal gefragt, warum der Casi eigentlich nie Videos veröffentlicht? Das liegt nicht etwa an seinem Radiogesicht oder ähnlichem, sondern einfach daran, dass er bisher keine ordentliche Kamera hatte. Dank Canon haben wir ihn jetzt mit einer PowerShot G1 X Mark II ausgestattet, die nicht nur sehr ordentliche Fotos macht, sondern auch Full-HD-Videos von hoher Qualität liefert. Ich habe das Gerät mal vorab unter die Lupe genommen, ausgepackt und ein wenig damit herumgespielt. Meine ersten Eindrücke habe ich natürlich auch in Form eines Videos festgehalten.
Damit Herr Drees nicht so schwer schleppen muss, waren wir auf der Suche nach einer kompakten Kamera mit hoher Leistung und wurden dann mit der Canon PowerShot G1 X auch fündig. Diese wiegt zwar mit ihren 553 Gramm inklusive Akku und Speicherkarte keineswegs wenig, meine 70D hat allerdings mit fast einem Kilogramm immer noch fast das doppelte an Gewicht. Die Verarbeitung gefällt mir sehr gut, was natürlich an dem als Gehäusematerial verwendeten Metall liegt. Ich muss allerdings dazusagen, dass mir die Konstruktion, an der das nur vertikal klappbare Touch-Display befestigt ist, etwas abenteuerlich vorkommt, auch wenn sich die Befürchtung nicht bewahrheitete, dass das ganze etwas zu filigran gestaltet ist. Stattdessen wirkt auch dieser Teil der Kamera bei genauerer Betrachtung recht solide.
Riesensensor sorgt für gute Bilder
Klein ist die PowerShot allemal und dennoch bietet sie scheinbar alles, was man sich als halbprofessioneller Produzent von Videos und Fotos für das Internet so wünschen würde. Der Sensor ist mit 1,5 Zoll Diagonale riesig und nur 20 Prozent kleiner als bei einer “richtigen” digitalen Spiegelreflex à la 70D. Die Auflösung fällt mit 12,8 Megapixeln aber auf den ersten Blick erstaunlich gering aus, doch für uns bietet dies den Vorteil, dass die einzelnen Pixel mehr Licht abbekommen und somit auch bei den oft schlechten Lichtverhältnissen auf Events bessere Aufnahmen drin sein sollten. Bisher konnte ich noch keine Schwächen feststellen, sondern war eher überrascht davon, wie knackenscharf die Aufnahmen auch im Dunkeln waren. Vielleicht sollte ich mal weniger mit Smartphone-Kameras fotografieren?
Die Bedienung geht erstaunlich leicht von der Hand, denn man hat die Wahl zwischen einigen Automatikprogrammen, doch so richtig interessant wird es, wenn man einmal festgestellt hat, dass die beiden Ringe um das Objektiv nicht etwa zum Zoomen dienen, sondern primär zur Wahl von ISO, Blende und Co dienen. Dadurch wird das Hantieren mit den manuellen Einstellungen beim Fotografieren auch für Menschen mit großen Händen deutlich erleichtert und man kann schnell sehr gute Ergebnisse erzielen. Allerdings würde ich die Entscheidung über Qualität und ähnliches lieber Profis überlassen, auch wenn ich persönlich die Bilder sehr gelungen finde.
Passt auf euer Netzteil auf!
Natürlich gibt es auch einige Schwächen, denn bisher muss wohl auch in Sachen Kameras erst noch das perfekte Produkt erschaffen werden. So ist die Akkulaufzeit nicht gerade berauschend, denn nach rund 250 Aufnahmen ist bereits Schluss. Beim Filmen sollten rund 45 Minuten Dauerbetrieb mit einer Akkuladung zu schaffen sein. Der Akku ist aber eben auch nur 1910mAh bzw. 6,8 Wh groß und hat eben auch mit der dauerhaften Beleuchtung des recht hellen 3-Zoll-Displays einiges zu tun – zusätzlichen zum reinen Betrieb der Kamera. Da Canon bei der G1 X Mark II leider auch den beim Vorgänger noch vorhandenen Sucher gestrichen und zum teuren Zubehörobjekt gemacht hat, gibt es keine Alternative zum Display, weshalb man Netzteil und am besten einen Zusatzakku möglichst immer mitführen sollte. Das Ladegerät solltet ihr übrigens besser nicht verlieren. Wir haben dies nämlich dummerweise hinbekommen, so dass dass für ganze 70 Euro beim günstigsten Anbieter das eigentlich recht simple Netzteil nachgekauft werden musste. Autsch. Wenn Briten, Kanadier, Wahl-Taiwaner und -New Yorker, Berliner und Dortmunder aufeinandertreffen, kann so ein Netzteil schonmal “vergessen” werden ;)
Nunja, insgesamt macht die Canon PowerShot G1 X jedenfalls einen verdammt guten Eindruck, denn die ersten damit angefertigten Videos sehen spitze aus und auch die Fotoqualität konnte mich bisher durchaus überzeugen – gerade im Dunkeln. Die zahlreichen, genialerweise auch in Videos vorhandenen, manuellen Einstellungsmöglichkeiten sind für Leute die sich maximale Kontrolle wünschen, absolut genial. Gleichzeitig kann man aber auch als absoluter Neuling wohl nur wenig falsch machen, denn auch die Automatik liefert gute Bilder und Videos. Interessanterweise ist der Autofokus beim Videodreh übrigens sogar gebremst. Man hört ihn dann zwar von außen, auf dem Video selbst ist aber überraschendermaßen nicht wahrzunehmen – zumindest bei meinen Versuchen.
Zwar würde ich mir mehr optischen Zoom (bei 5x ist Schluss, danach geht es digital weiter) wünschen, aber es ist auch so schon überraschend, wie viel Objektiv Canon in diesem sehr kompakten Gehäuse untergebracht hat. Mit 649 Euro ist die PowerShot G1 X Mark II jetzt nicht die günstigste Kamera, man bekommt aber extrem viel für sein Geld geboten, denn das Gesamtpaket ist nicht nur sehr stabil und wertig verpackt, sondern liefert eben auch sehr ordentliche Ergebnisse – zumindest war dies mein Eindruck. Von daher wünsche ich dem Casi schon jetzt viel Spaß mit der neuen Kamera und freu mich darauf, dass er jetzt dank Canon ebenfalls etwas zur “Live”-Berichterstattung bei MobileGeeks beitragen kann (muss) ;)
Disclaimer: Die hier gezeigte Canon PowerShot G1 X Mark II wurde uns von Canon Deutschland als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.