Wer ein Drittel des Jahres aus dem Koffer lebt, schenkt der Qualität seines Rucksacks plötzlich viel mehr Aufmerksamkeit. Case Logic hat zwei Kandidaten im Angebot, denen man sechs Wochen intensive Nutzung auf Reisen heute kein bisschen ansieht. Nicole erzählt uns in ihrem Testbericht von ihren Erfahrungen damit:
Ich muss zugeben, dass mich das Leben von Tech-Konferenz zur nächsten Konferenz etwas bequem in Bezug auf meine Rucksäcke gemacht hat: Bei der UpLing Konferenz hatte der Veranstalter Qualcomm immer wieder hochwertige Rucksäcke verteilt – der Victorinox Rucksack von 2010 ist bei mir beispielsweise auch heute noch immer wieder in Gebrauch. In den letzten Jahren stammten die Rucksäcke aber dann von Anbietern mit gut klingenden Markennamen wie OGIO oder Elements – die sahen aber nach ein paar Ausflügen aus, als wären sie seit Jahren in Gebrauch. Ihr müsst wissen: Tech ist mir schon sehr wichtig, aber eben auch nicht heilig. Es kommt daher schon mal vor, dass ich was fallen lasse und es fast unter die Räder eines vorbeifahrenden Autos gerät – oder dass es im Maul von JD landet, dem Welpen, den wir vor kurzem gerettet und aufgenommen haben.
Wir haben von Case Logic zwei Rucksäcke in verschiedenen Größen zum Testen erhalten. Perfekt, denn für verschiedene Reisen habe ich logischerweise auch verschiedene Anforderungen an einen Rucksack. Beginnen wir mit dem kleineren Rucksack, dem Case Logic Griffith-Rucksack. Durch seine kompakte Größe ist er ein passender Begleiter für Städtehopper und Pendler. Der Case Logic Griffith-Rucksack kann ein 15″ Notebook und ein iPad verstauen, aber ein iPad Mini im vorderen Fach geht genauso gut – und es ist noch Platz für jede Menge anderes. Mit seinen 21 Litern Stauraum war er ideal für meine DSLR, das Notebook und alles andere, was ich für einen Wochenend-Trip nach Shenzen mit an Bord des Flugzeugs nehmen wollte.
Unterwegs ist das Gewicht des Rucksacks selbst kaum zu spüren, und in den vielen Fächern kann der Inhalt leicht organisiert werden (falls das euer Ding ist).
Schauen wir uns zunächst die Frontseite des Rucksacks an: Die lange Tasche eignet sich wunderbar dafür, Kleinkram darin zu verlieren. Die offene Netztasche darunter kann für kleine Flaschen und Getränke genutzt werden, darüber hinaus konnte beziehungsweise wollte ich nichts darin aufbewahren. Geldbeutel oder Wertsachen darin zu verstauen war für mich aufgrund der Diebstahlgefahr in China ein absolutes No Go.

Die Taschen im Inneren für Notebook und Tablet sind gut gepolstert. Es gibt außerdem ein zusätzliches Fach am unteren Ende des Rucksacks, deren Zweck sich JD und mir allerdings nicht erschlossen hat. Ein Blick auf die offiziellen Produktbilder zeigte: Die Tasche ist für euer Ladegerät oder eure Kabel gedacht. Für was auch immer es ist: Es gibt dem Rucksack ein abenteuerliches Outdoor-Gefühl. Dazu tragen auch die Schlaufen bei, an denen eine Axt befestigt werden kann (von der wir hoffen, dass sie niemand in der Stadt benutzen wird). Unter der Woche städtischer Life-Style, am Wochenende in die Berge – der Griffith Park-Rucksack wird beidem gerecht.
Das Fach gleich über den Trägern fand ich sehr praktisch. Es ist separat, leicht zugänglich und robust – hilfreich, wenn man beim Laufen noch etwas herausfischen muss. Das ist wohl auch die größte Herausforderung für mich bei einem Rucksack: das kontinuierliche Reiben auf dem Rücken während dem Laufen scheuert selbst den besten Rucksack durch, wenn das verwendete Material nicht passt.

So habe ich einen Rucksack nach dem anderen entsorgen müssen. Wenn die Griffith Park-Serie ähnliche Probleme hätte, wären die ersten Anzeichen für eine solche Abnutzung auf jeden Fall bereits zu sehen – und erfreulicherweise ist das bei diesem Rucksack nicht der Fall. Er war mit mir in Peking und Shenzen, und er hat mich eine Woche lang auf einem Roadtrip entlang der taiwanesischen Ostküste begleitet, bei dem ein Welpe unseren Sachen gezeigt hat, wo der Hase läuft. Ich habe dabei ein Paar Schuhe verloren, aber der Rucksack sieht aus wie neu.
Ein Feature, das sicher vielen von euch gefallen dürfte, sind die Brustgurte – auch wenn ich persönlich kein Fan davon bin, auch wenn mein Rucksack schwer bepackt ist. Als Frau will ich nicht unbedingt noch extra Aufmerksamkeit auf diesen Bereich lenken – auch wenn die Gurte sicherlich ein gutes Mittel sind, das Gewicht besser zu verteilen. Wie auch immer: Jeder, wie er will. Und JD schien die Brustgurte sehr zu mögen – vielleicht sind sie einfach ein Männerding.

Sascha hat den größeren Griffith Pro-Rucksack für sechs Wochen genutzt – auch wenn seine Wahl für den Rucksack mehr eine Frage der Farbe war. Neben seinem Notebook, Smartphone und einigen Kleinigkeiten hat er nämlich normalerweise nur wenig Ausrüstung bei sich. Als die Frau, die bei unseren Videos hinter der Kamera steht, habe ich hingegen in der Regel sehr viel mehr Equipment bei mir (einen Camcorder, eine DSLR, Audio-Equipment, Licht und eine kleine Make-up-Tasche…).
Übrigens: All das habe ich auch mit dem 21-Liter-Rucksack transportiert bekommen. Ich halte es jedenfalls nicht nur für ein Vorurteil, dass Frauen immer viel mehr Dinge als Männer mit sich herumtragen. Ich mache das auf jeden Fall, und ich wette außerdem: mein Zeug ist geekiger als eures!

Der Case Logic Griffith Park Plus-Rucksack ist etwas größer und hat ein anderes Design. Sein Fach an der Front ist geschlossen, was ich sehr viel besser finde. Es ist irgendwie beruhigend zu wissen, dass ich nicht so einfach aus Versehen etwas verlieren kann, falls der Rucksack mal vom Stuhl purzelt. Der Griffith Park Plus-Rucksack hat ein Volumen von 28 Litern. Damit hat er sich für einen dreiwöchigen Roadtrip qualifiziert. Bei den ganzen Drehs, die dabei anstehen, brauche ich den extra Stauraum. Ich werde euch auf jeden Fall ein Update geben, ob das die richtige Entscheidung war, ein größerer Rucksack bedeutet nämlich vielleicht auch, dass man nicht ganz so gezielt das Equipment zusammenstellt, das man braucht – und Deutschland und die USA sind nicht gerade bekannt für ihre günstigen Rückenmassagen, so wie Taiwan.
Größere Reise, größer Rucksack, so ist das bei mir. Ein langer Flug sorgt dafür, dass ich meine Ausrüstung bei mir haben möchte, damit nichts verloren geht. Das bedeutet aber auch, dass ich einen sehr viel schwereren Rucksack durch die Sicherheitskontrollen und den Zoll schleppen muss. Mit so vielen Gadgets ist es gut, verschiedene Fächer zu haben, in denen alles verstaut werden kann. Um ehrlich zu sein: das Röntgenbild an der Sicherheitskontrolle kann einem manchmal sogar zeigen, wo sich im Rucksack ein Gerät versteckt, das man vorher noch verzweifelt gesucht hat. Ich hatte so einen Aha-Moment mit den Kabeln, die an der Unterseite des Rucksacks ein eigenes Fach haben. Ich weiß nicht, wie lange ich nach diesen Kabeln gesucht hatte! An den Flughäfen stellen sich die zuständigen Kontrollen unterschiedlich pingelig an, also erzählt denen besser nicht, dass ich euch dazu geraten habe, irgendwas im Rucksack zu lassen!

Bevor ich meine abschließende Meinung abgebe (es wird vermutlich keine Überraschung sein, dass ich ein Fan bin) kommen wir zu den technischen Details der Rucksäcke. Die Case Griffith Park-Serie umfasst drei verschiedene Modelle, ein 21-Liter-Modell und zwei 28-Liter-Modelle. Der Griffith Park Plus-Rucksack hat verschiedene Fächer mit Reißverschluss, während der Griffith Park Deluxe-Rucksack von oben gepackt und mit einer Kordel verschlossen wird.
Laut der Website des Herstellers Case Logic gibt es auf den Rucksack 25 Jahre Garantie. Ja, richtig gelesen! Hier ein Link zur Produktseite für alle, die sich vergewissern wollen. Der Case Logic Griffith Park-Rucksack (21 Liter) kostet auf der Website des Herstellers $79.99. Auf Amazon haben wir die schwarze Variante für 60,83 € und die rote für nur 53,18 € ausfindig gemacht.
Der Griffith Park Plus (28 Liter) mit mehreren Fächern ist meine Wahl (die ich jetzt gerade beim Schreiben etwas bereue, weil ich den schlanken 21-Liter-Rucksack auch sehr mochte). Ihn gibt es laut der offiziellen Website für $84.99, er ist auf Amazon für 63,94 € zu haben.

Fazit und abschließende Gedanken
Was mir an den Griffith Park-Rucksäcken gefällt sind das Material und die Qualität, die Verstärkung und Versiegelung der Reißverschlüsse, dass die Enden der Gurte nicht einfach lose herunterhängen und in das Design integriert wurden… Wer Brustgurte mag, findet hier welche, und wer keine mag, wird nach einer Schere nicht allzu lange suchen müssen.
Es gibt jede Menge Fächer und Taschen im Inneren, die in Position und Material für verschiedene Zwecke designet wurden, beispielsweise für den schnellen Zugriff auf das Busticket oder den Schutz von teuren Geräten. Wichtig: die Träger sind wirklich sehr bequem. Und das Material am Rücken eignet sich auch für Länder, in denen sich Schweiß auch mal an unerwarteten Stellen bilden kann. Ich weiß nicht, ob das Material schweißabweisend oder schweißabsorbierend ist, aber ich weiß, dass es sich sehr viel besser anfühlt, als viele andere Rucksäcke, die ich in den letzten Jahren hatte. Die Gurte sind verstellbar und gut gepolstert, falls der Rucksack einmal mehr wiegt, als er sollte.
Leider war der Brustgurt für mich nicht einfach auf meine Körpergröße anzupassen, allerdings muss das auch nur einmal gemacht werden. Für mich waren die Brustgurte insgesamt eine Qual, weil die Länge ganz klar für Männer zugeschnitten ist. Beim 21-Liter-Rucksack hat mich das offene Fach an der Front etwas nervös gemacht. Es hat eine gute Größe, aber ich konnte es einfach nicht nutzen, aus Angst, den Inhalt ausversehen zu verlieren.

Die Seitentaschen sind mit einem Netzstoff ausgekleidet, was dem Premium Gefühl der Rucksäcke zugutekommt. Sie haben auch nach sechs Wochen intensiver Nutzung kaum Gebrauchsspuren.
Die kleine Tasche auf der Rückseite könnte etwas größer und damit vielseitiger sein.
Insgesamt bekommen diese Rucksäcke bei diesem Preis und der sehr guten Qualität auf jeden Fall einen Daumen hoch von uns! Und wem das noch nicht genug Bilder waren: Ich habe eine ganze Bilderserie am Hello Kitty Terminal hier in Taiwan fotografiert:
Ein ganz großes Dankeschön an Case Logic, die Nicole die Rucksäcke bis nach Taiwan geschickt haben – leider handelt nicht jedes Unternehmen so global.
Testbericht von Nicole Scott, übersetzt von Anne Linder.