Auf der CeBIT 2014 kündigen GMX und Web.de die De-Mail Flat an: Der Versand von Standard-De-Mails ist bei beiden Anbietern ab sofort kostenlos. Das gilt aber nur für den digitalen Ersatz für Standardbriefe. Zusatzleistungen wie der Versand als „Einschreiben“ kosten weiterhin „Porto“.
De-Mail sollte eine Erfolgsgeschichte werden: Als digitaler Ersatz für die Briefpost sollte alles günstiger, leichter und besser sein als bei der Briefpost, aber trotzdem rechtssicher wie der Brief auf Papier. Auch an die Sicherheit wurde gedacht, so gibt es bei De-Mail keine „Postkarten“, jede De-Mail wird im „Briefumschlag“, also verschlüsselt verschickt. Zumindest zwischen dem Absender und dem Provider und dem Provider und dem Empfänger. Die Entschlüsselung der Mails auf den Mailservern der Provider wurde von verschiedenen Seiten heftig kritisiert – und das mit Recht.
Denn damit werden die De-Mails lesbar, sei es für staatliche Stellen oder aber auch für Mitarbeiter beim Provider oder Hacker, die in diese Systeme einbrechen. Wirklich sicher vor dem Mitlesen – oder gar Änderungen am Text – sind nur wirklich Ende-zu-Ende-verschlüsselte Mails. Zwar kann man auch bei De-Mail die eigenen Mails zusätzlich verschlüsseln, aber wieder nur, wenn auf der Gegenseite die gleiche Technologie verwendet wird. Damit reduziert sich der Vorteil gegenüber der regulären Mail deutlich, denn auch hier gibt es in fast allen Fällen die Verschlüsselung des Transportweges zum Provider und alles darüber hinaus müssen die User selbst machen. Nur kosten normale Mails kein Porto.
Beim letzten Punkt zieht das De-Mail-Angebot der United Internet Unternehmen jetzt mit normalen Mails gleich: Das Porto für normale Standard-De-Mails für Privatkunden entfällt ab sofort, da auch keine Einrichtungs- oder Abogebühren anfallen, ist die Nutzung für Privatkunden jetzt kostenlos, was der Verbreitung von De-Mail wohl nicht schaden wird.
Es ändert aber nichts an der weiteren Kritik an De-Mail, die das System – „Bullshit made in Germany“ – laut dem Chaos Computer Club untauglich machen für rechtsverbindliche Kommunikation.