Toshiba und Microsoft haben auf der Computex 2014 mit dem Toshiba Encore 7 WT7 das erste extrem günstige 7-Zoll-Tablet mit Windows 8.1 präsentiert. Das Gerät ist allerdings noch ein Prototyp, denn das auf der Messe gezeigte Modell stellte sich bei näherer Betrachtung als “umgewidmetes” Android-Tablet heraus, denn des war eine mit Windows 8.1 versehen Ausgabe des von uns bereits gezeigten neuen Android-Modells Toshiba Excite Go 7 AT7-C, wie wir am Stand von Intel feststellen konnten.
Offensichtlich hat man zu Demonstrationszwecken lediglich das auf dem AT7-C installierte Android 4.4.2 “KitKat” durch Windows 8.1 ersetzt und sich dabei gezwungenermaßen einiger Hacks bedient. Weil das Toshiba AT7-C nur mit einer Auflösung von 1024×600 Pixeln arbeitet, musste man zur Verwendung von Windows 8.1 auf der gleichen Hardware zu einem Trick greifen und die Treiber so modifizieren, dass Microsofts Betriebssystem mit 1280×768 Pixeln lief – während die physikalische Auflösung des Tablets also bei 1024×600 Pixeln blieb, wurde die Windows-Oberfläche per Software-Trickserei mit höherer Auflösung angezeigt. Der Grund dafür ist simpel: Windows 8.1 läuft eigentlich nicht auf Geräten mit einer so geringen physikalischen Auflösung!
Technisch blieb beim Toshiba Encore 7 WT7 aufgrund der lediglich auf Software-Ebene vorgenommenen Eingriffe alles beim Alten: Der Intel Atom Z3735 mit seinen vier 1,33 Gigahertz schnellen Rechenkernen, die per TurboBoost auf bis zu 1,83 GHz hochschalten, wird mit einem Gigabyte Arbeitsspeicher und 16 GB Flash-Speicher kombiniert. Bluetooth 4.0, WLAN, MicroSD-Kartenleser, MicroUSB-2.0-Anschluss und so weiter sind natürlich ebenfalls enthalten. Eine Windows-Taste gibt es freilich nicht – schließlich haben Android-Geräte keinen zweiten solchen Hardware-Button.
Insgesamt würde ich davon ausgehen, dass Toshiba bis zur tatsächlichen Markteinführung des Encore 7 die Auflösung noch steigert – und hoffentlich statt des miesen TN-Panels auf ein IPS-Display wechselt. Dies würde dann auch den mit 149 Dollar höheren Preis für das ansonsten mit dem AT7-C praktisch baugleiche Windows-Modell rechtfertigen, denn die Android-Version kostet laut einiger amerikanischer Online-Shops lediglich 119 Dollar. Letztlich ist es auch absolut sinnvoll, die gleiche Plattform für beide Betriebssysteme einzusetzen, weil die Hersteller ihre Kosten so niedrig halten, die Kunden mehr Auswahl bekommen und sie am Ende auch von den niedrigeren Preisen profitieren – egal ob auf einem Gerät Windows oder Android läuft.