Mit Curved.de hat die Werbeagentur SinnerSchrader ein Techportal gelauncht, welches von der E-Plus Gruppe finanziert wird und uns den „Mobile Lifestyle“ naeherbringen soll. Dafuer rollt man ein umfangreiches Redaktions-Team an den Start.
Es gibt ein neues „Technikportal“ in Deutschland obwohl es selbiges ja eigentlich gar nicht sein moechte. Curved.de ist gestartet und bietet News, Kommentare und Tests rund um Tablets, Smartphones und passender Apps an. Das von der E-Plus Gruppe finanzierte und von der Werbeagentuer SinnerSchrader (wenn die sich nicht gerade um Technikportale kuemmern, dann sehen die zu dass Beck’s, Karstadt, Skoda und Joey’s Pizza besser wahrgenommen werden) umgesetzte Blog erinnert auf den ersten Blick nicht nur optisch an „The Verge“, sondern versucht ein aehnliches Branding durchzuziehen .
Wenn GQ oder VOGUE über Mobile schreiben würde, dann sehe es aus wie CURVED.
Damit wir uns hier nicht falsch verstehen, die Kollegen von The Verge haben zumindest im Team der Senior Editor alles gestandene Techblogger aber letztendlich ging es darum eine Marke zu schaffen, was mit einem geschaetzten Jahresbudget von gut $30 Millionen auch vortrefflich gelungen ist.
Jetzt schnappt sich also eine Deutsche Werbeagentur ordentlich Kapital eines Providers, stellt ne Ladung Journalisten an, laesst ein paar Designer das Verge Konzept uebernehmen und zimmert dann ein Mediadaten-PDF zusammen, das den traditionellen Medien und Techblogs zeigen soll wo der Hammer haengt.
Wir schreiben für die Menschen der Generation Touch und publizieren für die Devices der Generation Touch.
Da ist eine ganze Menge „PR-Sprech“ ausgestreut worden, der mich immer wieder direkt ein wenig abschreckt, insbesondere wenn der Hinweis auf die E-Plus Gruppe nur im Impressum zu finden ist. Ob dies auch der Grund ist, warum im Moto X-Artikel nicht auf die entsprechenden Angebote von 1&1 und Cyberport verlinkt wird? Das Moto X scheint wohl bei E-Plus noch nicht verfuegbar zu sein, oder?
Und wir schreiben so, dass es Spaß macht unserer Inhalte zu teilen – auf Facebook, Twitter, G+, Instagram & Co.
Denn unsere Geschichten sind immer frisch und originell.
Curved ist durchgestylt wie eine Hipster-Bar auf dem Prenzlauerberg. Alles sieht schick aus, es gibt wenig Ecken und Kanten, ja man legt generell viel Wert auf die Aussendarstellung. Die recht rudimentaeren Hardware-Testberichte werden mit fetten und sehr hochwertigen Fotos ergaenzt und schliessen abermals mit einem Fazit ab das… verdammt wie hiess noch einmal diese US-Seite an die mich das erinnert?
Was mich uebrigens verwirrt sind die Testergebnisse. Auch wenn in den Ueberschriften immer wieder Kritik geuebt wird, kommen fast alle Produkte auf Ratings zwischen 8 und 9. Siehe auch den Testbericht zum Galaxy Tab 3, das mit 8.9 erstaunlich gut wegkommt (auf The Verge 5.9 btw.).
Wir verkaufen keine Werbung.
Wir verbinden Fans, Stars und Sponsoren und platzieren Ihre Produkte in einem passenden Kontext und attraktivem Umfeld.
So kurz die Hardware-Testberichte sind, so ausfuehrlich kuemmert man sich um Apps. Fast 3000 Woerter (in Worten dreitausend) hat Chefredakteur Felix Distelhoff zu Facebook Paper verfasst. Das duerfte wohl in der Deutschsprachigen Publishingszene ein bisher unerreichter Rekord sein.
Wir machen Lust auf mobile Technologien und zeigen, wie diese nutzenstiftend in den Alltag der Menschen
integriert werden können. Und das auf eine Art & Weise, die bisher einmalig in Deutschland ist:
tolle Texte, leckeres Design, wertige Inszenierung in Bild und Film. Perfekt zum Teilen.
Curved.de ist ein Unikum in der Deutschen Medienlandschaft. Das Projekt ist mit ordentlicher Finanzierung von professionellen Werbern geplant und umgesetzt worden und wird finanziert von einem Telekommunikationsunternehmen (E-Plus laesst darueber auch einen CRM bzw. Support-Kanal laufen).
Na klar geht man da mit einer gehoerigen Portion Skepsis ran aber wir sollten Curved auch als Chance sehen. Ein in meinen Augen spannendes Experiment, welches die Grenzen zwischen Marketing und Blogging/Journalismus verschwimmen laesst.
Vor allen Dingen aber auch ein Projekt, von dem wir alle eine ganze Menge lernen koennen.
Konkurrenz belebt das Geschaeft und treibt die „Hobbyisten“ wie uns Techblogger an, sich nicht auf den vermeintlich vorhandenen Lorbeeren auszuruhen.
Willkommen!