Ach, Nokia! Irgendwie ist der Wurm drin in der Nokia-Microsoft-Ehe. Nachdem schon die ersten Nokia-Geräte mit Windows Phone als Betriebssystem alles andere als Megaseller waren, scheint sich beim Nachfolger – dem Nokia Lumia 900 – ein noch dramatischerer Misserfolg abzuzeichnen. Ganze 300.000 Smartphones dieses Modells konnte man bislang lediglich absetzen – das entspricht einem Marktanteil von wenig beeindruckenden 0.3 Prozent.
Ehrlich gesagt wundert mich das sehr wenig, dass das eigentlich ansprechende Smartphone so ein Ladenhüter ist – wer hat schon wirklich Bock auf ein nagelneues Gerät, von dem man beim Kauf schon weiß, dass es in einigen Wochen schon so veraltet ist, dass kein aktuelles Betriebssystem darauf laufen wird?
Mit der Ankündigung, dass keines der aktuellen Geräte Windows Phone 8 erhalten wird, waren die Unternehmen beispiellos offen, was auf jeden Fall Anerkennung verdient. Andererseits jedoch hat man dem Lumia 900 damit ein Todesurteil ausgesprochen. Auch die Ankündigung, dass das Update auf 7.8 erfolgen wird, welches ja einige der Windows 8-Features mit sich bringt, wird hier nicht viel helfen.
Sieht Nokia vermutlich ebenso, denn bei den US-Anbietern hat man nun die Preise halbiert. Statt für knapp 100 Dollar bekommt man das Lumia 900 nun mit Vertrag bereits für unter 50 Dollar. Das ist ein sensationeller Preis für ein gutes Smartphone und wer damit leben kann, in Bälde ein nicht mehr ganz taufrisches OS auf dem Teil vorzufinden, sollte ruhig über die Anschaffung nachdenken.
Was für uns Käufer somit eine ganz feine Geschichte ist, ist natürlich für Nokia und auch Microsoft ein ziemliches Drama. Selbst die wenig beworbenen Windows-Geräte von Samsung und HTC verkaufen sich besser, obwohl beide Unternehmen richtig dicke Kohle in das Marketing der Lumia-Smartphones gesteckt hat. Wollen wir für Nokia hoffen, dass es unter Windows Phone 8 besser läuft.
Quelle: Engadget und Futurezone